Racing Metro 92

Racing Metro 92
Racing Métro 92
Logo
Voller Name Racing Métro 92
Gegründet 2001 (1882)
Stadion Stade Olympique
Yves-du-Manoir
Plätze 7.000
Präsident Jacky Lorenzetti
Trainer Philippe Benetton
Philippe Camberabero
Homepage www.racing-metro92.com
Liga Pro D2
2007/08 2. Platz
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Heim
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Auswärts

Racing Métro 92 ist eine Rugby-Union-Mannschaft aus der französischen Stadt Colombes nordwestlich von Paris. Sie entstand im Jahr 2001 aus der Fusion der Rugby-Abteilungen des Racing Club de France und der US Métro. 92 ist die Ordnungszahl des Départements Hauts-de-Seine, in dem Colombes liegt. Die Mannschaft ist in der zweiten Liga Pro D2 vertreten und trägt ihre Heimspiele im Stade Olympique Yves-du-Manoir aus. Der Vorgängerverein Racing Club de France wurde fünf Mal französischer Meister.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ein Spiel zwischen Racing Club de France und Stade Français in den 1890er Jahren

Der Racing Club wurde 1882 gegründet und änderte drei Jahre später seinen Namen in Racing Club de France. Es handelte sich ursprünglich um einen Leichtathletik-Verein und war einer der ersten dieser Art in Frankreich. In regelmäßigen Abständen wuchs der Verein um neue Abteilungen an (im Jahr 2006 waren es 17 Abteilungen mit rund 20.000 Mitgliedern). Die Rugby-Abteilung entstand 1890 und nahm zwei Jahre später an der erstmals ausgetragenen französischen Meisterschaft teil; bis 1898 stand diese nur Vereinen aus Paris offen. An der ersten Meisterschaft waren nur zwei Mannschaften beteiligt, im einzigen Spiel gewann der Racing Club de France mit 4:3 gegen Stade Français.

Diese beiden Vereine standen sich auch 1893 gegenüber, doch diesmal gewann Stade Français das Finale mit 7:3. Im Jahr 1898 wurde die Meisterschaft ausnahmsweise bereits nach einer Runde jeder gegen jeden ohne K.-o.-Spiele entschieden; Racing beendete die Saison hinter Stade Français auf Platz zwei. Im Finale des Jahres 1900 stand Racing dem Verein Stade Bordelais aus Bordeaux gegenüber und gewann überlegen mit 37:3. Zwei Jahre später trafen die beiden Vereine erneut im Finale aufeinander; erneut gewann Racing, diesmal mit 6:0. Ein Jahrzehnt verging, bis Racing wieder im Finale stand; die Pariser verloren im März 1912 mit 6:8 gegen Stade Toulousain.

Aufgrund des Ersten Weltkriegs fiel die Meisterschaft aus, als Ersatz fand der Coupe de l'Espérance statt. Racing gewann diesen Wettbewerb 1918 und schlug dabei im Finale den FC Grenoble mit 22:9. Der reguläre Meisterschaftsbetrieb wurde 1920 wieder aufgenommen und Racing stieß erstmals seit acht Jahren wieder ins Finale vor, verlor aber 3:8 gegen Stadoceste Tarbais.

Der Verein organisierte ab 1931 die Challenge Yves du Manoir, die sich zum bedeutendsten französischen Rugby-Wettbewerb nach der Meisterschaft entwickelte. Racing konnte diesen bis 2003 ausgetragenen Wettbewerb nie gewinnen und stand nur einmal (1952) im Finale. Im Jahr 1950 hatte Racing einigen Erfolg und stand zum ersten Mal seit 30 Jahren wieder im Meisterschaftsfinale, verlor aber mit 8:11 gegen Castres Olympique. Auch das Finale von 1957 ging verloren, der FC Lourdes gewann mit 16:13. Nach einer Unterbrechung von 57 Jahren konnte Racing 1959 den vierten Meistertitel erringen, im Finale wurde Stade Montois mit 8:3 bezwungen.

Wieder vergingen mehr als 30 Jahre zur nächsten Finalteilnahme. 1987 verlor Racing im Pariser Parc des Princes mit 12:15 gegen RC Toulon. Drei Jahre später wurde Racing zum fünften und bisher letzten Mal französischer Meister, nach dem 22:12-Finalsieg gegen SU Agen. Trotz dieses Erfolges hatte Racing große Mühe, sich an die neuen Verhältnisse der professionellen Ära anzupassen und verlor in der Folge den Anschluss an die Spitze. Am Ende der Saison 1995/96 stieg Racing in die zweite Liga ab. Zwar wurde 1998 der Wiederaufstieg geschafft, doch 2000 stieg Racing erneut ab.

Im Jahr 2001 wurde die Rugby-Abteilung des Racing Club vom übrigen Sportverein getrennt und mit der Rugby-Abteilung der US Métro, dem Sportclub der Angestellten des öffentlichen Verkehrs, zur neuen Profimannschaft Métro Racing 92 vereinigt (2005 in Racing Métro 92 umbenannt). Beide beteiligten Vereine betreiben weiterhin eigenständige Amateurmannschaften. Der Vorstand plant den Wiederaufstieg in die Top 14 und mittelfristig die Teilnahme am europäischen Heineken Cup. Sportmannschaften in Paris (selbst im Fußball) haben jedoch im Allgemeinen große Mühe, ihre Stadien zu füllen. Außerdem hat Stade Français mittlerweile den Status als führende Rugby-Mannschaft der Region Île-de-France erobert und benötigte über zehn Jahre, um eine treue Fanbasis aufzubauen. Ob das Vorhaben unter diesen Umständen in sportlicher und finanzieller Hinsicht erfolgreich sein wird, ist deshalb eher ungewiss.

Identität

In Frankreich war der organisierte Sport zu Beginn eine Sache der reichen Leute. Der Racing Club wurde zum Inbegriff des exklusiven Sportclubs, mit Sitz inmitten des Bois de Boulogne im wohlhabenden Westen von Paris. Er war den englischen Vorbildern nachempfunden, deren Ideal mens sana in corpore sano (ein gesunder Geist in einem gesunden Körper) sehr den Vorstellungen der Vereinsmitglieder entsprach. Viele von ihnen waren Aristokraten und vier Adelige nahmen am ersten Meisterschaftsfinale teil. Zwar hat sich der Racing Club mittlerweile auch anderen Bevölkerungsschichten geöffnet, er besitzt aber heute noch ein Image der Exklusivität und hebt sich dadurch von anderen Sportvereinen ab.

Der Racing Club verteidigte stets die Amateur-Ideale des Spiels und des Sports im Allgemeinen. Mit der Schaffung des Challenge Yves du Manoir wollte der Verein diese Ideale hochleben lassen, als Ende der 1920er und zu Beginn der 1930er Jahre der französische Rugby von Gewalt und schleichendem Professionalismus geprägt war. Der Spieler Yves du Manoir symbolisierte die romantische Seite des Rugby, dessen sorgenfreie Dimension, le jeu pour le jeu (das Spiel um des Spiels willen).

In den 1980er Jahren wurde dieser Geist von einer talentierten Generation von Spielern wiederbelebt, wenn auch auf eine etwas unorthodoxe Weise. Sie überzeugten auf dem Spielfeld und brachten den Verein zurück an die Spitze. Doch sie wollten auch den Spaß ins Spiel zurückbringen. Sie taten dies mit einer Mischung aus seriösem Spiel, Humor und Selbstironie. An der Spitze dieser Bewegung standen die Nationalspieler Franck Mesnel und Jean-Baptiste Lafond. Beispielsweise trugen sie während eines Spiels in Bayonne Baskenmützen, als Reverenz an die Tradition des Angriffspiels von Aviron Bayonnais. Eine von diesen Spielern angeführte Gruppe, die sich le show bizz nannte, fiel durch weitere Einlagen auf wie z.B. schwarzes Make-up, gelb gefärbte Haare, Perücken und lange weiße Hosen (um wie die Spieler früherer Zeiten auszusehen). Im Meisterschaftsfinale 1987 trugen sie rosafarbene Fliegen. Kurz vor dem Anpfiff überreichte Lafond Präsident François Mitterrand, der stets an den Finalspielen anwesend war, eine solche Fliege. Auch im Finale von 1990 trugen sie diese Fliegen; in der Halbzeit tranken sie auf dem Spielfeld ein Glas Champagner, um sich von den Strapazen der ersten Halbzeit zu erholen und gewannen anschließend den bisher letzten Meistertitel. Die Gruppe war auch für ihr ausschweifendes Nachtleben bekannt, was ihnen viel Kritik einbrachte, da sie auch Verpflichtungen mit der Nationalmannschaft hatten. Diese Ereignisse trugen zum Image des Racing Club als exzentrische Institution bei, doch diese Spieler waren auch Vorbilder für den Vereinspräsidenten von Stade Français, der einige Jahre später den provokativen und innovativen Geist aufnahm, um die Bekanntheit seines eigenen Vereins zu steigern und um den konservativen Traditionalismus des französischen Rugby abzuschütteln.

Als der Verein regelmäßig Schlagzeilen machte, nutzten fünf Spieler die Bekanntheit und gründeten 1988 ein heute sehr bekanntes Sportbekleidungsunternehmen namens Eden Park (benannt nach dem Rugbystadion in Auckland). Das Logo ist eine rosa Fliege und das Unternehmen hat in Frankreich im Bereich Sportbekleidung eine Spitzenposition erobert, dies aufgrund der Kombination von Eleganz und Exzentrik. Das Unternehmen erhielt 1998 einen zusätzlichen Schub, als Eden Park zum exklusiven Lieferanten der französischen Nationalmannschaft wurde. Seit 2003 trägt auch die walisische Rugby-Union-Nationalmannschaft Eden Park.

Erfolge

  • Meister: 1892, 1900, 1902, 1959, 1990
  • Meisterschaftsfinalist: 1893, 1912, 1920, 1950, 1957, 1987
  • Finalist Challenge Yves du Manoir: 1952
  • Sieger Coupe de l'Espérance: 1918

Meisterschaftsfinalspiele des Racing Club de France

Datum Meister 2. Finalist Ergebnis Ort Zuschauer
20. März 1892 [1] Racing Club de France Stade Français Paris 4:3 Bagatelle, Paris 2.000
19. Juni 1893 Stade Français Paris Racing Club de France 7:3 Bécon-les-Bruyères, Courbevoie 1.200
1898 [2] Racing Club de France Stade Français Paris - - -
22. April 1900 Racing Club de France Stade Bordelais 37:3 Levallois-Perret 1.500
23. März 1902 Racing Club de France Stade Bordelais 6:0 Parc des Princes, Paris 1.000
31. März 1912 Stade Toulousain Racing Club de France 8:6 Stade des Ponts Jumeaux, Toulouse 15.000
25. April 1920 Stadoceste Tarbais Racing Club de France 8:3 Route du Médoc, Le Bouscat 20.000
16. April 1950 Castres Olympique Racing Club de France 11:8 Stade des Ponts Jumeaux, Toulouse 25.000
26. Mai 1957 FC Lourdes Racing Club de France 16:13 Stade Gerland, Lyon 30.000
24. Mai 1959 Racing Club de France Stade Montois 8:3 Parc Lescure, Bordeaux 31.098
22. Mai 1987 RC Toulon Racing Club de France 15:12 Parc des Princes, Paris 48.000
26. Mai 1990 Racing Club de France SU Agen 22:12 n.V. Parc des Princes, Paris 45.069
  1. Nur zwei Mannschaften beteiligten sich an der Meisterschaft.
  2. Der Meistertitel wurde nach einer Runde jeder gegen jeden mit sechs Mannschaften vergeben. Stade Français wurde Erster mit 10 und Racing Zweiter mit 6 Punkten.

Bekannte Spieler

  • Georges André (Frankreich)
  • Guy Basquet (Frankreich)
  • François Borde (Frankreich)
  • Gabriel Brezoianu (Rumänien)
  • Laurent Cabannes (Frankreich)
  • Denis Charvet (Frankreich)
  • René Crabos (Frankreich)
  • Michel Crauste (Frankreich)
  • Yves du Manoir (Frankreich)
  • Gérard Dufau (Frankreich)
  • Adolphe Jauréguy (Frankreich)
  • Jean-Baptiste Lafond (Frankreich)
  • Franck Mesnel (Frankreich)
  • François Moncla (Frankreich)
  • Robert Paparemborde (Frankreich)
  • Agustín Pichot (Argentinien)
  • Frantz Reichel (Frankreich)
  • Jean-Pierre Rives (Frankreich)
  • Lucian Sirbu (Rumänien)
  • Michel Vannier (Frankreich)

Weblinks



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