- Radix sort
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Radixsort (von lat. Wurzel, Basis) oder auch Distributionsort (von engl. Distribution – „Verteilung“), oder im Deutschen Fachverteilen, ist ein lineares, stabiles Sortierverfahren, das out-of-place arbeitet und auf Countingsort basiert. Das Sortierverfahren hat unter der Voraussetzung, dass die maximale Länge der zu sortierenden Schlüssel von vornherein bekannt ist, lineare Laufzeit (abhängig von der Anzahl der Elemente, die zu sortieren sind).
Inhaltsverzeichnis
Voraussetzungen
Bei Radixsort wird davon ausgegangen, dass die Schlüssel der zu sortierenden Daten nur aus Zeichen eines endlichen Alphabets bestehen. Zusätzlich muss eine Totalordnung zwischen den Zeichen des Alphabets bestehen.
Eine zweite Voraussetzung ist, dass die Länge der Schlüssel durch eine (von vornherein bekannte) Konstante begrenzt ist, da die Anzahl der Stellen pro Schlüssel eine entscheidende Auswirkung auf die Linearität des Laufzeitverhaltens hat.
Vorgehensweise
Radixsort besteht aus zwei Phasen, die immer wieder abwechselnd durchgeführt werden. Die Partitionierungsphase dient dazu, die Daten auf Fächer aufzuteilen, während in der Sammelphase die Daten aus diesen Fächern wieder aufgesammelt werden. Beide Phasen werden für jede Stelle der (zu sortierenden) Schlüssel einmal durchgeführt.
- Partitionierungsphase
- In dieser Phase werden die Daten in die vorhandenen Fächer aufgeteilt, wobei für jedes Zeichen des zugrundeliegenden Alphabets ein Fach zur Verfügung steht. In welches Fach der gerade betrachtete Schlüssel gelegt wird, wird durch das an der gerade betrachteten Stelle stehende Zeichen bestimmt. So wird zum Beispiel die Zahl 352 in das Fach 3 gelegt, wenn gerade die dritte Stelle (von hinten) betrachtet wird.
- Sammelphase
- Nach der Aufteilung der Daten in Fächer in Phase 1 werden die Daten wieder eingesammelt und auf einen Stapel gelegt. Hierbei wird so vorgegangen, dass zuerst alle Daten aus dem Fach mit der niedrigsten Wertigkeit eingesammelt werden, wobei die Reihenfolge der darin befindlichen Elemente nicht verändert werden darf. Danach werden die Elemente des nächst höheren Faches eingesammelt und an die schon aufgesammelten Elemente angefügt. Dies führt man fort bis alle Fächer wieder geleert wurden.
Diese beiden Phasen werden nun für jede Stelle der Schlüssel wiederholt, wobei mit der letzten Stelle begonnen wird und in der letzten Iteration die erste Stelle zum Aufteilen verwendet wird. Nach dem Aufsammeln für die erste Stelle der Schlüssel sind die Daten aufsteigend sortiert.
Beispiel
Es sollen folgende Zahlen geordnet werden:
124, 523, 483, 128, 923, 584
Zunächst wird nach der letzten Stelle geordnet.
Es beginnt die Partitionierungsphase:
|0| |1| |2| |3| |4| |5| |6| |7| |8| |9| | | | 523 124 128 483 584 923
Es folgt die Sammelphase (Elemente von links nach rechts, von oben nach unten aufsammeln):
523, 483, 923, 124, 584, 128
Nun nach der mittleren Stelle (im Allgemeinen von rechts nach links jeweils eine Stelle weiter).
Erneute Partitionierungsphase:
|0| |1| |2| |3| |4| |5| |6| |7| |8| |9| | | 523 483 923 584 124 128
Nun eine zweite Sammelphase:
523, 923, 124, 128, 483, 584
Und jetzt wird nach der ersten Stelle geordnet.
Die letzte Partitionierungsphase:
|0| |1| |2| |3| |4| |5| |6| |7| |8| |9| | | | | 124 483 523 923 128 584
Es folgt die letzte Sammelphase:
124, 128, 483, 523, 584, 923
Die Zahlen sind nun aufsteigend sortiert.
Implementierung
Funktion zum Sortieren von Feldern mit Binaerzahlen implementiert mit Pseudocode.
Vorbedingung: a = Feld mit Binaerzahlen mit je k Stellen n = Laenge des Feldes
Algorithmus: Setze i = k - 1
Solange i >= 0
Setze L = 0 Setze R = n - 1
Solange L < R swap(a, L, R) // Tauscht Position L und R in a
Solange a[L].bit(i) = 0 Und L < R Setze L = L + 1
Solange a[R].bit(i) = 1 Und R > L Setze R = R - 1
Setze i = i -1
Nachbedingung: a ist jetzt Permutation vom urspruenglichen FeldLaufzeit
Die Laufzeit des Algorithmus lässt sich durch abschätzen, wobei m die maximale Länge eines Schlüssels und n die Anzahl der zu sortierenden Elemente bezeichnen. Nimmt man nun an, dass m konstant ist, folgt daraus, dass dieses Sortierverfahren linear ist.
Siehe auch
Weblinks
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