Auslandszivildienst

Auslandszivildienst
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Der Verein Österreichischer Auslandsdienst ist eine vom Bundesministerium für Inneres gemäß § 12b ZDG anerkannte Trägerorganisation, die zivildienstpflichtigen Österreichern eine 12-monatige Alternative zum ordentlichen Zivildienst im Inland anbietet. Dieser kann in den Sparten Gedenkdienst, Sozialdienst und Friedensdienst abgeleistet werden.

Der Begriff des „Auslandszivildienst“ oder "Auslandsdienst" ist der österreichischen Rechtsordnung fremd. Da der Zivildienst als hoheitlicher, staatlicher Dienst nur auf dem Gebiet der Republik Österreich geleistet werden kann, stellt der Auslandsdienst gemäß der Regelung des § 12b des Zivildienstgesetzes 1986 (ZDG) im rechtlichen Sinn keine besondere Form des ordentlichen Zivildienstes dar. Der Auslandsdiener wird nur nach Ableistung seines Dienstes von seiner Zivildienstpflicht befreit.

Der Auslandsdienst entspricht in etwa dem deutschen Anderen Dienst im Ausland. Der Innsbrucker Politikwissenschafter Andreas Maislinger hat die Idee von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste übernommen. Am 1. September 1992 konnte der erste österreichische Zivildienstpflichtige seinen Gedenkdienst im Museum Auschwitz-Birkenau antreten.

Der 1998 gegründete "Verein für Dienste im Ausland" wurde 2006 in Österreichischer Auslandsdienst (Austrian Service Abroad) umbenannt.

Der Sitz des Vereins ist am nach Jakob Hutter benannten Hutterweg in Innsbruck. In jedem Bundesland findet einmal im Monat ein Treffen statt. In Wien trifft man sich zum Beispiel im WUK.

Inhaltsverzeichnis

Österreichischer Gedenkdienst / Austrian Holocaust Memorial Service

Das Programm Österreichischer Gedenkdienst befasst sich mit den Opfern des Nationalsozialismus. Gedenkdiener arbeiten an Holocaustgedenkstätten, wie Museen und Forschungseinrichtungen, wie zum Beispiel dem Simon Wiesenthal Center in Los Angeles oder Yad Vashem in Jerusalem.

Österreichischer Sozialdienst / Austrian Social Service

Er wird im Rahmen von Vorhaben geleistet, die der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des jeweiligen Landes dienen. Sozialdiener arbeiten z.B. mit Straßenkindern oder an Projekten zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung in Entwicklungsländern.

Österreichischer Friedensdienst / Austrian Peace Service

Friedensdiener sind im Rahmen von Vorhaben beschäftigt, die der Erreichung oder Sicherung des Friedens im Zusammenhang mit bewaffneten Konflikten dienen. Sie arbeiten z.B. in nichtstaatlichen Organisationen in Israel, wo sie Workshops bzw. gemeinsame Initiativen der Konfliktparteien organisieren. In Nanjing in China existiert seit 2008 eine Friedensdiensteinsatzstelle im John-Rabe-Haus, welche das Massaker von Nanjing 1937 aufarbeitet. Dieses verdrängte Ereignis belastet nach wie vor die sinojapanischen Beziehungen und war 2005 ausschlaggebend für breite Proteste in Beijing und anderen Städten. Der Japanische Schulbuchstreit führte in China zu Bewegungen gegen Geschichtsverfälschung in japanischen Schulbüchern.

Auslandsdienst-Einsatzstellen

Argentinien

Australien

Belgien

Bosnien und Herzegowina

Brasilien

Bulgarien

China

Chile

Costa Rica

Deutschland

England

Frankreich

Gabun

Guatemala

Indien

Israel

Italien

Japan

Kanada

Kenia

  • Nairobi - Kenia Water for Health Organisation

Kroatien

Madagaskar

Mexiko

  • geplant

Nicaragua

Niederlande

Norwegen

  • Oslo - Jodisk Aldersbolig

Pakistan

Peru

Polen

Rumänien

Russland

Tschechien

  • Prag - Jüdische Gemeinde

Türkei

Uganda

Ungarn

USA

Weißrussland

  • Minsk - Belarussian Children's Hospice
  • Minsk - 'Dietski dom no. 6' - Kinderheim no.6
  • Minsk - Kindergarten for Children with Special Needs

Finanzierung

Die Republik Österreich stellt jedem Auslandsdienst-Trägerverein über den "Verein zur Förderung der Auslandsdienste i.S. des § 12b Zivildienstgesetz – Auslandsdienst Förderverein" ein gewisses Budget zur Verfügung. Jeder finanzierte Auslandsdiener wird mit maximal 10 000 gefördert. Die Trägerorganisation kann aber Umschichtungen vornehmen, damit eine größere Anzahl von Auslandsdienern unterstützt werden kann, wobei allerdings der Betrag von € 5.000,-- pro Zivildienstpflichtigen nicht unterschritten werden darf. Durch diese beschränkten Geldmittel ist es daher nicht jedem Interessierten möglich, einen Auslandsdienst zu leisten.

Österreichischer Auslandsdiener des Jahres

Der Österreichische Auslandsdienst zeichnet seit 2005 jedes Jahr einen Zivildienstpflichtigen als Österreichischen Auslandsdiener des Jahres aus. 2007 fand die Auszeichnung auf Einladung von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer im Wiener Palais Epstein statt und wurde vom Israelischen Botschafter Dan Ashbel vorgenommen [1]. Im März 2009 wurde der Auslandsdiener des Jahres 2008 vom Oberösterreichischen Landeshauptmann Josef Pühringer im Linzer Landhaus geehrt [2], [3], [4], .

AHMA-Verleihung 2008 in der Österreichischen Botschaft in Paris: Enkelin Delphine Hébras, Altösterreicher Jean Serog, Oradour-Überlebender Robert Hébras und Botschafter Hubert Heiss (v.l.n.r.)

Austrian Holocaust Memorial Award

Der Österreichische Auslandsdienst vergibt seit 2006 jährlich den Austrian Holocaust Memorial Award an eine Person, die sich besonders um die Erinnerung an die Shoah verdient gemacht hat.

Trägervereine Auslandsdienst nach §12b Zivildienstgesetz

Siehe auch

Weblinks

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