- Rafle du Vel' d'Hiv
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Rafle du Vel' d'Hiv (eigentlich (La Grande) Rafle du Vélodrome d'Hiver, frz. Razzia im (Pariser) Winter-Velodrom) bezeichnet eine große Massenfestnahme und darauffolgende Deportation von mehreren tausend Juden am 16. und 17. Juli 1942. Die französische Polizei nahm im von Nazi-Deutschland besetzten Paris 12.884 Juden fest, darunter über 4000 Kinder. Sie wurden zunächst im Vélodrome d'Hiver, – einer Radsporthalle – gesammelt, dann in das französische Internierungslager Drancy, nordöstlich von Paris, gebracht, bevor sie in Konzentrationslager deportiert wurden.
Das Rafle du Vel' d'Hiv war ein Teil der nationalsozialistischen Endlösung der Judenfrage. Die Rafle du Vel' d'Hiv war dabei eine groß angelegte antisemitische Zusammenarbeit zwischen der französischen und deutschen Regierung.
Erst 1995 bekannte der damalige französische Staatspräsident Jacques Chirac offiziell die Verantwortung der französischen Polizei an ihrer aktiven Mitwirkung beim Zusammentreiben.
Organisation
Bis zum Westfeldzug und der damit verbundenen teilweisen Besetzung Frankreichs durch die nationalsozialistischen Truppen war eine organisierte Festnahme von Juden in Frankreich nicht möglich. Dies lag daran, dass Frankreich seit dem 16. Jahrhundert laizistisch war. Seit 1905 wurde dies durch das Gesetz der Trennung von Kirche und Staat auch juristisch festgehalten, was dazu führte, dass keine präzisen Zahlen über die Anzahl der jüdischen Bevölkerung zur Verfügung stand. So war eine Organisation der Deportation für die Nazis zunächst nicht möglich.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Der Laizismus in Frankreich, herausgegeben von der französischen Botschaft in Österreich.
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