Raiffeisen Int. Bank Hld.

Raiffeisen Int. Bank Hld.
Raiffeisen International Bank-Holding AG
Unternehmensform Aktiengesellschaft (Österreich)
ISIN AT0000606306
Gründung 1991
Unternehmenssitz Wien, Österreich
Unternehmensleitung

Herbert Stepic

Mitarbeiter 63.000 (Dezember 2008)
Branche Banken
Website

www.ri.co.at

Die Raiffeisen International Bank-Holding AG ist eine an der Wiener Börse notierte Tochterunternehmung der Raiffeisen Zentralbank und ist für das Osteuropa-Geschäft der österreichischen Raiffeisen Bankengruppe verantwortlich.

Inhaltsverzeichnis

Kennzahlen

  • Bilanzsumme: 85,4 Mrd Euro (Dezember 2008)
  • Gewinn: 982,0 Mio Euro (Dezember 2008)
  • Kunden: 14,7 Mio (Dezember 2008)
  • Geschäftsstellen: 3.259 (Dezember 2008)
  • Mitarbeiter: 63.000 (Dezember 2008)

Märkte

Filiale der Raiffeisenbank (Bank Aval) in Luzk, Ukraine

Raiffeisen International ist in 14 Ländern Osteuropas mit Filialen vertreten: Russland, Weißrussland, Ukraine, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Serbien, Kroatien, Albanien, Rumänien, Bulgarien, Bosnien-Herzegowina sowie im Kosovo. In Litauen und Moldawien bestehen Repräsentanzen, in Kasachstan eine Leasingfirma.

Damit ist Raiffeisen International eine der größten ausländischen Banken in Mittel- und Osteuropa. Im Februar 2006 kaufte sie sich in die russische Impexbank ein und wurde so inklusive der seit Jahren bestehenden ZAO Raiffeisenbank Austria zur größten ausländischen Bank in Russland und der achtgrößten des russischen Marktes. Bis 2010 soll der Marktanteil der RI-Aktivitäten in Russland auf 5 % verdoppelt werden.

In der Ukraine konnte die RI ihre Tochter JSBC Raiffeisenbank Ukraine (RBU) nicht wie geplant mit der Bank Aval fusionieren. Die RBU wurde daher 2006 um 650 Mio Euro veräußert. Im März 2009 mußte die Raiffeisen International der Bank Aval 160 Mio. US-Dollar an Eigenmitteln zukommen lassen. Der Zuschuss für die Bank Aval erfolgte per nachrangigem Kredit mit einer Laufzeit von zehn Jahren.[1]


Die von den USA seit 2007 ausgehende internationale Finanzkrise beeinträchtigt die wirtschaftliche Entwicklung in allen Staaten der Welt und natürlich auch jene der sogenannten MOE-Staaten. Die wirtschaftliche Situation ist in diesen Staaten durchaus uneinheitlich. Neben Staaten, die zur Stützung ihrer Landeswährung Hilfe des Internationalen Währungsfonds in Anspruch nehmen mussten, gibt es Länder die eine deutlich bessere BIP-Entwicklung als Westeuropa verzeichnen. Da die großen österreichischen Banken in den letzten Jahrzehnten ihr Bankgeschäft in den MOE-Staaten sehr stark ausgeweitet haben, mehren sich seit Ende 2008 Medienberichte und Analysen, die wachsende Schwierigkeiten osteuropäischer Schuldner bei der Rückzahlungsfähigkeit für ihre Kredite vermuten und daraus auf negative Auswirkungen auf die zukünftige Bonität der österreichischen Banken schließen. Im Februar 2009 erklärte CEO Herbert Stepic gegenüber Reuters:“ "Wir haben alle möglichen Stresstest-Szenarios durchgerechnet. Aber nicht einmal im Worst Case würden wir für 2009 einen Nettoverlust schreiben. [1]

Trotz der Finanzkrise und obwohl der Aufwand für für die Ausfallsvorsorge verdoppelt wurde, konnte der Gewinn 2008 von 841 auf 982 Mio. Euro gesteigert werden. [2]

Die Märkte der Raiffeisen International
per 31. Dezember 2008
Land Bilanzsumme
(in Mio. Euro)
Geschäfts- und
Vertriebsstellen
Russland 15.000 236
Slowakei 11.000 162
Ungarn 9.600 164
Tschechien 7.200 107
Polen 7.100 123
Ukraine 6.300 1.164
Kroatien 6.000 79
Rumänien 5.600 557
Bulgarien 4.800 197
Serbien 2.900 103
Bosnien-Herzegowina 2.400 100
Albanien 2.000 102
Weißrussland 1.600 103
Slowenien 1.500 16
Kosovo 600 47
Gesamt 85.400 3.259

Übernahmen

Die größten Übernahmen der Raiffeisen International waren der Erwerb von 93,5 % an der ukrainischen Bank Aval im Jahr 2005 für 836 Millionen Euro, die vollständige Übernahme der russischen Impexbank im Frühjahr 2006 für maximal 550 Millionen Dollar (nach Aufstockung des Grundkapitals wurde die Impexbank mit der russischen RI-Tochter „ZAO Raiffeisenbank Austria“ fusioniert) und der Kauf der Banka e Kursimeve e Shqipërisë (Albanische Sparkasse) im Jahr 2004 für 125 Millionen US-Dollar. 2006 erwarb die RI für 130 Mio. Euro die tschechische eBanka. Anfang 2008 wurde die rechtliche Fusion der eBanka mit der tschechischen Raiffeisenbank a.s. eingeleitet. Die behördliche Genehmigung wird für das dritte Quartal 2008 angestrebt.

Börse

Die Raiffeisen International Bank-Holding notiert seit 28. April 2005 an der Wiener Börse wo es unter der Bezeichnung „ISIN: AT0000606306, Kürzel: RIBH“ im Leitindex ATX gelistet ist und einen Ausgabekurs von 40 Euro pro Aktie umfasste. Der Börsengang brachte 1.113,8 Millionen Euro ein. Mit 70 % ist die Raiffeisen Zentralbank jedoch nach wie vor Hauptaktionär, der Rest befindet sich in Streubesitz. Bis Ende März 2007 hat sich der Aktienkurs um mehr als rund 240 % auf ca. 110 Euro pro Aktie erhöht. Die Marktkapitalisierung betrug rund 15 Milliarden Euro [3].

Im September 2007 erfolgte an der Wiener Börse eine Kapitalerhöhung der RI mit einem Volumen von geplanten 1,2 Milliarden Euro. Insgesamt wurden dann 11,9 Mio. Aktien zu einem Preis von 104 Euro zugeteilt. Der Anteil der RZB sank dadurch auf 68,5 %.

Mit Stand von 22. Dezember 2008 notierte die Aktie nur noch mit 18 Euro pro Aktie und verlor mehr als 80 % ihres Wertes mit Stand vom März 2007. [4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3926&Alias=wzo&cob=400230
  2. Handelsblatt - Raiffeisen International blutet in Osteuropa (Zugriff am 26. März 2009)
  3. Der Standard, 29. März 2007, S. 27f.
  4. Kursverlauf der RIBH-Aktie an der Wiener Börse

Weblinks


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