Raitza

Raitza
Rájec
Rájec führt kein Wappen
Rájec (Tisá) (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Ústecký kraj
Bezirk: Ústí nad Labem
Gemeinde: Tisá
Geographische Lage: 50° 48′ N, 14° 1′ O50.80583333333314.0169444444447Koordinaten: 50° 48′ 21″ N, 14° 1′ 1″ O

Rájec (deutsch Raiza, auch Raitza) ist ein Ortsteil der Gemeinde Tisá im Okres Ústí nad Labem in Tschechien.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort Rájec liegt zwei Kilometer nördlich von Tisá in 485 m Höhe im Westen der Böhmische Schweiz direkt an der Grenze zu Deutschland. Er befindet sich rechts des Raizabaches (Rájecký potok) in einer Hanglange unterhalb der Raitzaer Felsen (Rájecké skály).

Geschichte

Die erste Erwähnung von Raiza stammt aus dem Jahre 1186.

Die Streusiedlung erstreckte sich zwischen der Fahrstraße von Tyssa nach dem Hammerwerk Kleppisch und dem Raizabaches bis zu dessen Einmündung in den Loschebach (Olšový potok) an der Grenze zu Sachsen aus. Die grenznahe Lindenschenke ist bereits seit 1600 in der Landesaufnahme von Matthias Oeder nachweislich. Neben ihr entstand eine steinerne Kapelle.

Seit 1850 ist Raiza ein Ortsteil von Tisá, wohin es schon immer gepfarrt war. Die Einwohner waren zumeist Waldarbeiter. Seit dem 19. Jahrhundert verdienten sich viele der Raizaer ihr Brot in der Tyssaer Knopffabrik.

Links des Raizabaches bis an den Loschebach entstand 1824 der kleine Ort Neuhof (Nový Dvůr), der heute Peterswald gehört und von dem nur noch ein Haus erhalten ist. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Felsen erschlossen, die erste Besteigung war die der Raizanadel von 1905. 1930 hatte Raiza 279 Einwohner.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Deutschen vertrieben und der Ort nur spärlich wiederbesiedelt. Während die grenznahen Häuser zu Schaffung einer Sperrzone abgerissen wurden und dort nur die Kapelle erhalten blieb, verfielen andere im Oberdorf durch Wind und Wetter. Raiza besteht heute fast nur aus Ferienhäusern.

Sehenswürdigkeiten

  • vier gut erhaltene Blockhäuser in Ständerbauweise, sie wurden zu Kulturdenkmalen erklärt
  • barocke Nischenkapelle, seit 1797 nachweisbar, 2001 wiederhergestellt

Raitzaer Felsen

Die Raitzaer Felsen (Rájecké skály), die sich östlich des Ortes erheben , sind eine Fortsetzung des Sandsteingebietes der Tyssaer Wände nach Nordwesten, an die auf deutscher Seite der Hohe Brand, die Fichtenwände und der Zeisigstein anschließen. Das Felsgebiet wurde seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts erschlossen. Die Erstbesteigung der Raizanadel (Bumbrlíček) erfolgte am 20. Mai 1905 durch Walter Lehmann und Richard Finke. Entlang der Felswände bestehen zahlreiche Aufstiegspunkte und das Gebiet ist im Gegensatz zu den Tyssaer Wänden weniger frequentiert. Dadurch sind auch bessere Möglichkeiten zum Ersteigen neuer Wege gegeben. Der tschechische Kletterer Karel Bělina konnte im Jahre 2005 einige Felsen neu erschließen.

Weblinks


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