Ramboux

Ramboux
Johann Anton Ramboux; Bleistiftzeichnung von Carl Philipp Fohr

Johann Anton Alban Ramboux (* 5. Oktober 1790 in Trier; † 2. Oktober 1866 in Köln) war ein deutscher Maler und Lithograph.

Inhaltsverzeichnis

Jugend und Ausbildung

Ramboux stammte väterlicherseits aus den Savoyen und mütterlicherseits von der bekannten Kölner Goldschmiedefamilie Welcken ab. Seine erste künstlerische Förderung erfuhr Ramboux an der Trierer Bürgerschule durch seinen Zeichenlehrer Christoph Hawich. Dieser empfahl Ramboux 1803 an den ehemaligen Benediktinermönch Abraham, der unter seinem bürgerlichen Namen Jean Henri Gilson seit der Aufhebung seines Klosters in Florenville, Luxemburg, lebte und wirkte. Die Jahre bis 1807 verbrachte Ramboux in Florenville. Ein weiteres Empfehlungsschreiben beförderte ihn als Schüler des Malers Jacques-Louis David, dessen Portraitbilder ihn maßgeblich beeinflussten, nach Paris. Dort blieb Ramboux bis Ende 1812. Im Anschluss wechselte Ramboux für fast zwei Jahre zurück in seine Heimatstadt Trier. 1815 wurde Ramboux an der Akademie in München aufgenommen und wurde dort für ein Jahr Schüler der Bildhauer Franz und Konrad Eberhard.

Italienreisen

Im Frühjahr 1816 zog Ramboux nach Rom, wo er bis Juni 1822 wirkte. Dort schloss er sich schon bald den Nazarenern an und befreundete sich u.a. mit Peter von Cornelius, Carl Philipp Fohr, Joseph Anton Koch und Friedrich Overbeck.

Im Sommer 1822 kehrte Ramboux erneut nach Trier zurück und ließ sich dort für zehn Jahre nieder. In diesen Jahren schuf er enorm viele Aquarelle mit Ansichten der Stadt und von der Mosel. 16 davon bildeten die Vorlage für Lithographien, welche er 1825 selber herstellte und veröffentlichte. Im Frühjahr 1832 begann Ramboux seine zweite Italienreise, von der er erst im September 1842 wieder zurückkehrte.

In Italien fertigte er neben Landschaften und Volksszenen in der Hauptsache Kopien italienischer Fresken und Mosaiken aus dem 13. bis 16. Jahrhundert. Davon wurde, mit Unterstützung des späteren preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV., 1840 eine Gruppe von 325 Aquarellen angekauft und der Stadt Düsseldorf als Stiftung überlassen. Lange Zeit wurde sie dort in der Akademie der bildenden Künste aufbewahrt. 1872 gingen bei einem Brand in der Akademie 27 Blätter verloren. Der erhaltene Bestand befindet sich seit 1913 im städtischen Kunstmuseum, dem heutigen museum kunst palast.

Wirken in Köln

Moseltal unterhalb Trier, 1823

Als man 1843 einen Konservator für die Wallrafsche Sammlung in Köln suchte, schlug der Bildhauer Johann Gottfried Schadow Ramboux vor. 1844 trat Ramboux die Nachfolge von Matthias Denoel an. 1854 unternahm Ramboux eine Pilgerreise nach Jerusalem, von der er nicht nur spirituell, sondern auch künstlerisch profitierte. Auch schuf er nach seinen Aquarellen später mehrere Lithographien.

1858 wurde Ramboux für seine zahlreichen bildlichen Darstellungen der Sehenswürdigkeiten von Trier zum ersten Ehrenbürger seiner Geburtsstadt ernannt.

Im Alter von nahezu 76 Jahren starb Johann Anton Ramboux am 2. Oktober 1866 in Köln. Nach ihm wurde eine Straße im Kölner Stadtteil Longerich benannt.

Nachwirken

Als eigenständiger Künstler fand Ramboux in der Kunstgeschichte nur einen Platz am Rande; als Portraitist kam er Zeit seines Lebens nicht aus dem Schatten Jacques-Louis Davids heraus und bei den Nazarenern fiel er ebenfalls nicht sonderlich auf. Doch als Kopist - und damit auch als Bewahrer - der alten italienischen Meister blieb er lange Zeit unübertroffen.

Seit 1961 verleiht die Stadt Trier alle zwei Jahre den Ramboux-Preis. Dieser dient zum einen der Förderung junger Künstler, zum anderen werden lokal ansässige Künstler für ihr Lebenswerk geehrt.

Werke

  • Beiträge zur Kunstgeschichte der Malerei, Köln 1860 (300 Blätter)
  • Umrisse zur Veranschaulichung altchristlicher Kunst in Italien vom Jahr 1200 - 1600, Köln, 1854 (125 Blätter)

Literatur

  • Jens Christian Jensen: Aquarelle und Zeichnungen der deutschen Romantik. DuMont Buchverlag, Köln 1992, S. 177, ISBN 3-7701-0976-7.

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