Ramsan Kadyrow

Ramsan Kadyrow

Ramsan Achmatowitsch Kadyrow (russisch Рамзан Ахматович Кадыров; * 5. Oktober 1976 in Zenteroi) ist ein russischer Politiker und seit Mai 2007 Präsident von Tschetschenien.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kadyrow ist der Sohn des früheren tschetschenischen Präsidenten Achmat Kadyrow, der im Mai 2004 ermordet wurde. Er ist der Chef der berüchtigten Sicherheitstruppe „Kadyrowzy“, der seitens Menschenrechtsorganisationen verschiedene Verbrechen gegen Zivilisten zur Last gelegt werden, wie beispielsweise Entführungen, Totschlag und Folter.[1] Im Dezember 2004 wurde Ramsan Kadyrow durch einen Erlass des damaligen russischen Präsidenten, Wladimir Putin, die Auszeichnung Held der Russischen Föderation verliehen.[2] Kadyrow war ab März 2006 Premierminister der russischen Kaukasus-Republik Tschetschenien. Am 2. März 2007 wählte ihn das tschetschenische Parlament auf Vorschlag des russischen Staatschefs Putin zum Präsidenten des Landes, nachdem er das 30. Lebensjahr vollendet hatte, das Mindestalter für die Wahl des tschetschenischen Oberhaupts. Am 5. April 2007 wurde Kadyrow in Gudermes in sein Amt eingeführt. In einer seiner ersten Amtshandlungen versprach er den Wiederaufbau des vom Krieg zerstörten Landes, weitreichende wirtschaftliche Hilfen sowie eine umfassende Terrorismusbekämpfung. Mit massiver finanzieller Hilfe aus Moskau sowie steigenden Erlösen aus Ölexporten sollen seine Reformpläne umgesetzt werden.[1]

Personenkult

Durch den Tod des Vaters gelangte Ramsan Kadyrow an die vorderste Front der tschetschenischen Politik - mit aktiver Hilfe von Russlands damaligem Staatschef Wladimir Putin. Der neue Protégé des Kreml-Chefs wurde zunächst Vize-Ministerpräsident und war für Sicherheitsfragen zuständig. Der Aufstieg zum Regierungschef folgte im März 2006. Seitdem erlebte Tschetschenien einen immer weiter wachsenden Personenkult um den starken Mann in Grosny: „Ramsan, wir sind stolz auf dich“ steht unter großflächigen Porträts, die über den Straßen der autonomen Kaukasus-Republik prangen.

Mord an Umar Israilov

Am 13. Januar 2009 wurde Umar Israilov, ein tschetschenischer Flüchtling in Österreich, auf offener Straße von drei Männern ermordet. Er war Kronzeuge in einem Verfahren wegen Folter gegen Kadyrow und stand auf einer Liste mit 500 Personen, welche im Auftrag von Kadyrow ermordet werden sollten. So gab es zumindest ein angeblicher Agent Kadyrows beim österreichischen Verfassungsschutz zu Protokoll, welcher darum bat, Umar Israeilov in ein Zeugenschutzprogramm aufzunehmen, und sich selbst als Informant gegen Kadyrow anbot.[3]

Zitate mit Bezug auf Ramsan Achmatowitsch Kadyrow

"Ramsan Kadyrow ist nicht einfach ein Mensch ohne Anzeichen intellektueller Tätigkeit, er ist ein Mann des Krieges und des Terrors." - Anna Politkowskaja, Russisches Tagebuch

Weblinks

Quellen

  1. a b siehe Süddeutsche Zeitung Nr. 52: Moskaus Mann für Grosny, 3./4. März 2007, Seite 10
  2. http://www.warheroes.ru/hero/hero.asp?Hero_id=2937 russisch
  3. http://www.falter.at/web/print/detail.php?id=838

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