- Ranger-Mine
-
Die Ranger-Uran-Mine ist ein seit 1981 existierendes Uran-Bergwerk im Norden Australiens im Northern Territory. Betrieben wird die Mine von der Energy Resources of Australia (ERA) die der Rio Tinto Group gehört.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bereits die Aborigines hielten die Gegend für heilig. Es war ein Bestattungsort, den man nicht betreten durfte. Einer der ersten Europäer, der diese Gegend 1845 durchquerte, war der deutsche Forscher Ludwig Leichhardt. Damals war Uran jedoch noch unbedeutend. Später begann man aber im heiligen Gebiet nach Uran zu suchen. Die Uran-Lagerstätte wurde 1969 entdeckt. Die Aborigines erhoben jedoch auf das Gebiet Anspruch und erhielten es auch 1976 mit dem "Aborigines Land Rights Act" zurück, wodurch sie einen Teil der Einnahmen der Mine zugesprochen bekamen. Nach der Veröffentlichung zweier Untersuchungen im Oktober 1976 und im Mai 1977, der Ranger Uranium Environmental Inquiry, wurde der Erzabbau zugelassen. Die Bauarbeiten an der Mine begannen 1979 und am 13. August 1981 konnte das erste Triuranoktoxid produziert werden. Im ersten Gebiet wurden etwa 20 Millionen Tonnen Erz vom Mai 1980 bis zum Dezember 1994 abgebaut.
1991 verkaufte Pancontinental das Werk an die ERA. Im Herbst 2006 verkündete ERA eine Verlängerung der Laufzeit von Ranger bis 2020.
Abbau
Im Jahr 2005 förderte die Ranger-Uran-Mine 5910 t Triuranoktoxid[1]. Die Ranger-Mine fördert allein im Jahr 2003 12% des Weltbedarfs an Uran. Das geförderte Erz hat eine Konzentration von 0,24% Uran. Der Uranabbau verläuft übertage, was die Umwelt stark belastet. Abraum mit nur wenig Uran wird oberirdisch gelagert und mit einer Schicht aus Erde, die stets feucht gehalten wird, überdeckt. Radioaktiv verseuchtes Wasser wird in großen Schlammbecken gelagert, um mittels Verdunstung Wasser und radioaktive Reststoffe zu trennen.
Umweltbelastung und Katastrophen
Die Mine ist vom Kakadu-Nationalpark umgeben. Wegen der damit verbundenen Umweltvorschriften kann das jährliche Hochwasser in der Gegend nicht kontrolliert werden und so gelangt immer wieder radioaktiv verseuchtes Wasser aus den Schlammbecken in die Umwelt[2]. In der Folge werden die Flüsse in der Gegend und das Umland verseucht. Die letzte große Katastrophe gab es 1988, noch unter der Führung von Pancontinental. Damals wurden fast 450.000 Tonnen radioaktives Abfallgestein falsch gelagert und über einen Zeitraum von 6 Monaten gelangte ungewollt radioaktives Material nach außen[2].
Weitere Uranminen
Nur 20 Kilometer entfernt liegt die "Schwester-Mine" Jabiluka-Mine, die allerdings nie in Betrieb ging. Weitere ehemalige Uranminen im Northern Territory waren die Minen: Nabarlek, Rum Jungle und South Alligator-Mine.
Neben der Ranger-Mine gab es im Jahr 2005 in Australien noch zwei weitere aktive Uranminen: Olympic Dam und Beverley in Southern Australia.
Siehe auch
Quellen
- ↑ Uranium Information Centre: Australiens Uran-Minen
- ↑ a b anawa.org.au: Umweltschäden durch die Ranger Uran-Mine
Weblinks
- "Radioaktiver Rassismus" - Die australische Uranindustrie im Konflikt mit den Aborigines Bericht der Deutschen Welle, 23. März 2007
- Website der Energy Resources of Australia Ltd (ERA) zur Ranger Uran-Mine
- THE SUSTAINABLE ENERGY and ANTI-URANIUM SERVICE INC.
- Karte der Mine
- Umweltverfehlungen
-12.683333333333132.91666666667Koordinaten: 12° 41′ 0″ S, 132° 55′ 0″ O
Wikimedia Foundation.