- Rannersdorf (Gemeinde Schwechat)
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Wappen Karte Basisdaten (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Bundesland Niederösterreich Politischer Bezirk Wien-Umgebung (SW) Fläche 44,7 km² Koordinaten 48° 8′ N, 16° 29′ O48.14111111111116.478611111111162Koordinaten: 48° 8′ 28″ N, 16° 28′ 43″ O Höhe 162 m ü. A. Einwohner 16.329 (31. Dez. 2008) Bevölkerungsdichte 365 Einwohner je km² Postleitzahl 2320 Vorwahl 01 Gemeindekennziffer 3 24 19 NUTS-Region AT127 Adresse der
GemeindeverwaltungRathausplatz 9
2320 SchwechatOffizielle Website Politik Bürgermeister Hannes Fazekas (SPÖ) Gemeinderat (2005)
(37 Mitglieder)Lage der Stadtgemeinde Schwechat
Hauptplatz von Schwechat bis Sept. 2007Schwechat ist eine Stadtgemeinde südöstlich von Wien, am Fluss Schwechat. Bekannt ist die Gemeinde durch den Internationalen Flughafen von Wien und die größte Raffinerie Österreichs sowie die Brauerei Schwechat. Die Gemeinde gehört zum östlichen Teil des Bezirkes Wien-Umgebung.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Schwechat liegt am nördlichen Rand des Wiener Beckens an der Mündung der Schwechat in die Donau. Die Vorstadt ist im Westen mit Wien bereits zusammengewachsen und grenzt direkt an die Bezirke Simmering und Favoriten.
Stadtgliederung: Vier Katastralgemeinden:
- Kledering
- Mannswörth
- Rannersdorf
- Schwechat
Verkehrslage
Auf der Straße ist Schwechat sowohl über die Ostautobahn A4 als auch über die Mödlinger Straße B11 erreichbar. Außerdem führen von hier die Straßenzüge Preßburger und Brucker Straße Richtung Osten bzw. Südosten, welche sich nach der Hauptachse Wiener Straße/Hauptplatz/Bruck-Hainburger Straße, die eine Fortsetzung der Simmeringer Hauptstraße bildet, verzweigen. Seit 2006 besteht über die Wiener Außenring Schnellstraße S1 eine direkte Verbindung zur Südautobahn und zur Wiener Außenringautobahn. Bedeutendstes öffentliches Verkehrsmittel sind die S-Bahn-Linien S7 und S8 , daneben gibt es lokale und regionale Autobuslinien.
Geschichte
Frühgeschichte bis Mittelalter
Neolithische und bronzezeitliche Siedlungsspuren, sowie Funde von Furchenstichkeramik und von Messbechern der Wieselburger Kultur, die auf dem Gemeindeareal gefunden wurden, zeigen ebenso eine frühe Besiedlung an wie die S-Fibeln (Typ Schwechat-Pallersdorf) und das Brandgrab der Kosihy-Caka/Makó-Gruppe. In römischer Zeit bestand im heutigen Stadtgebiet von Schwechat ein Reiterkastell (Ala Nova), von dem zahlreiche archäologische Funde zeugen. Ab ca. 800 n.Chr. ließen sich hier bairische und fränkische Siedler nieder welche sich mit restlichen slawischen und awarischen Volkssplittern vermischten. 1334 wurde Schwechat erstmals urkundlich als Markt erwähnt.
Neuzeit bis heute
Schwechat entwickelte sich gegen Ende des Mittelalters zur Handwerks- und Industriestadt, welche sie noch heute darstellt. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden die ersten Brauereien in Schwechat gegründet. Neben diesen sind auch einige Textilienfirmen im Ort entstanden. Die erste wurde 1724 errichtet. Ebenfalls waren in dieser Zeit mehrere Mühlen aktiv, die von der Wasserkraft des Flusses Schwechat betrieben wurden.
Franz Anton Dreher erwarb am 22. Oktober 1797 das Klein Schwechater Brauhaus. Doch erst seinem Sohn, Anton Dreher junior, gelang der Durchbruch im Braugewerbe. Er gilt als der Begründer der Schwechater Brauereidynastie im 19. Jahrhundert, indem er mithilfe der Geschäftsführer von St. Marx und Simmering die Firmen zu einem exportierenden Unternehmen zusammen geschlossen und ausgebaut hat. Diese erfand später das Lagerbier. Zur etwa gleichen Zeit wurden einige Mühlen in Fabriken umgebaut.
Am 24. August 1922 wurde Schwechat per Ministerratsbeschluss zur Stadt erhoben, jedoch wurde sie am 15. Oktober 1938 von den Nationalsozialisten als Teil des 23. Bezirkes namens "Groß Wien" eingegliedert. 1943 bis 1945 befand sich in Schwechat ein Außenlager des KZs Mauthausen, in dem bis zu 2.600 Zwangsarbeiter der Rüstungsindustrie untergebracht waren. Mit der Rückgliederung Niederösterreichs wurde Schwechat am 1. September 1954 wieder als selbstständige Stadt anerkannt. Sie wurde verwaltungstechnisch mit den eingegliederten Gemeinden Alt- und Neukettenhof und den Katastralgemeinden Kledering, Mannswörth und Rannersdorf zur heutigen „Stadtgemeinde Schwechat“ vereinigt. Die erste Gemeidneratssitzung des wieder unabhängigen Schwechat fand am selben Tag statt.
Im zweiten Weltkrieg wurde Schwechat aufgrund der großen Industrie oft mit Bomben beschossen. Der Wiederaufbau begann Anfang 1950. Als Besonderheit hat der Wiener Internationale Flughafen (VIE), welcher im Stadtgebiet von Schwechat liegt, trotzdem eine eigene Postleitzahl (nämlich „1300“).
Wirtschaft und Infrastruktur
Gemessen an der Kaufkraft pro Einwohner zählt Schwechat zu den wohlhabendsten Gemeinden Österreichs.
Verkehr
Neben der Lage als Knotenpunkt im Straßenverkehr südöstlich von Wien sind sowohl der internationale Flughafen Wien-Schwechat als auch der von der ÖBB betriebene Zentralverschiebebahnhof Wien-Kledering, der für Ostösterreich ein Verteilerzentrum darstellt, überregional bedeutsam. Die Stadt wird von der Pressburger Bahn durchquert, auf welcher heute die S-Bahn-Linie S7 in Richtung Flughafen Wien-Schwechat und weiter in Richtung Wolfsthal fährt sowie die Linie S8 nach Wien. Bis 1961 führte auch eine Straßenbahn der Wiener Linien (Linie 72) von Wien aus durch die Simmeringer Hauptstraße bis nach Schwechat. Heute gibt es Pläne, diese als Verlängerung der Wiener Straßenbahnlinie 6 wieder einzurichten. Entlang der Flussläufe gibt es auch weitgehend kreuzungsfreie Radwege, etwa Richtung Wien-Oberlaa. Seit April 2006 führt auch die Schnellstraße S1 durch Schwechat, welche die Autobahnen A4 (Ostautobahn, Knoten Schwechat) und A2 (Südautobahn, Knoten Vösendorf) miteinander verbindet. Sie zählt zu den modernsten Straßen Europas.
Medien
Schwechat verfügt mit SW1 über einen lokalen TV-Sender, der allerdings nur über Kabelfernsehen zu empfangen ist. Terrestrische Radio- und Fernsehsender sind im Wesentlichen vom Standort Kahlenberg empfangbar.
Ansässige Unternehmen
In Schwechat existieren 18.000 Arbeitsplätze. Die Wirtschaft Schwechats ist eng mit Wien verknüpft. Es befinden sich hier zahlreiche Industriebetriebe, darunter die Raffinerie der OMV in Schwechat. Ein weiterer wichtiger Wirtschaftsbetrieb ist die heute zur BrauAG gehörende, aus der Anton Dreher-Brauerei hervorgegangene Schwechater Brauerei. Andere wichtige Wirtschaftsbetriebe sind u. a. die Von-Willer Mühle, Schwechater Kabelwerke AG, Borealis (ehemalige Danubia).
Als weitere Leitbetriebe zählen die mit dem Luftfahrtstandort verbundenen Unternehmen Austrian Airlines, Austro Control und VIE Vienna International Airport / Flughafen Wien AG sowie der Sportartikelhersteller Head Tyrolia Mares.
Tourismus
- Kellerberg mit Kelerschenken: Eine Attraktion von Schwechat ist der Kellerberg bzw. die Kellerschenken, eine Ansammlung von Weinschenken am östlichen Ortsrand.
Bildungs- und Forschungseinrichtungen
Schwechat forciert den Aufbau einer kommunalen Informationsgesellschaft und wirbt verstärkt um Ansiedlung von IKT-Firmen. Hierzu wurde das Fünfjahresprogramm eSchwechat.at (2005-2009) mit den Hauptprojekten Mobile Net Schwechat (städtisches WLAN), LivingLab Schwechat (IKT-Erprobungsregion) und den F&E- und Bildungsinstitutionen CEIT Central European Institute of Technology und academia nova ins Leben gerufen.
Mit dem CEIT, dem Central European Institute of Technology, hat Schwechat seit 2006 eine außeruniversitäre Forschungs- und Entwicklungseinrichtung im Bereich der Angewandten Forschung gegründet. Der Start erfolgte in zwei Bereichen
- CEIT RALTEC (Pflege- und Rehabilitationsforschung, eHomecare, eHealthcare, Ambient Assisted Living)
- CEIT ALANOVA (Stadtplanung, Verkehr, Umwelt und Information Society Technologies)
Mit academia nova verfügt Schwechat zudem über eine hochwertige technische Aus- und Weiterbildungsinstitution. Diese betreibt die Höhere Technische Lehranstalt für Berufstätige für Informationstechnologie und Kolleg für Berufstätige für Informationstechnologie, Privatschule der Stadtgemeinde Schwechat und bietet seit September 2008 Duale Bachelor-Studiengänge der Berufsakademie Nordhessen an. Der Start erfolgte mit Wirtschaftsinformatik, mit September 2009 beginnen zudem Duale Bachelor-Studiengänge für Informatik und Systems Engineering. Ergänzt wird das Angebot durch postgraduale Seminare, Lehrgänge und Kurse.
Ferner existiert in der Stadt die Forschungsgruppe RISE (Research Industrial Software Engineering), ein Spin-off der TU Wien.
Schwechat verfügt über mehrere Volks- und Hauptschulen und ein Bundesgymnasium/Bundesrealgymnasium.
Religion
In Schwechat gibt es einige Kirchen, unter anderem die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche, die römisch-katholische Pfarren Schwechat (Kirche am Hauptplatz), Mannswörth und Rannersdorf sowie die evangelische Kirche am Andreas-Hofer Platz. Die Evangelische Kirche in Schwechat untersteht jedoch der Evangelischen Diözese Wien und nicht der Niederösterreichs.
Kultur
- Grünanlagen: Bedeutende städtische Grünanlagen sind der Rathauspark und der Felmayergarten, ein etwa fünf Hektar großer, in den 1990er Jahren umgestalteter Landschaftsgarten. Eine recht weitläufige Grünfläche befindet sich auch beim Kellerberg, wo mit der Anlage eines Stadtwaldes begonnen wurde.
- Eisenbahnmuseum: befindet sich direkt an der Pressburger Bahn
Regelmäßige Veranstaltungen
- Nestroy-Spiele Schwechat: Die Nestroy-Spiele Schwechat, das größte periodische Theaterereignis der Stadt, findet seit 1973 jedes Jahr im Juli im Schloss Rothmühle in Schwechat-Rannersdorf statt.
- Theater Forum Schwechat:
1991 wurde das leer stehende Elite-Kino in der Ehrenbrunngasse aufwändig zu einem Veranstaltungsort umgebaut und als „Forum Schwechat“ wiedereröffnet. Bis zum Jahr 2000 wurden Gastspiele vor allem aus den Bereichen Kleinkunst und Kabarett gezeigt, seit 2001 wird unter der Intendanz von Johannes C. Hoflehner die Bühne mit dem Schwerpunkt Sprechtheater unter dem konkreteren Namen geführt: Theater Forum Schwechat. Es finden Gastspiele und Eigenproduktionen statt.
Sport- und Freizeit
- Freibad: Schwechat verfügt über ein weitläufiges Freibad, bei dem sich auch ein Hallenbad befindet.
Stadion: das Rudolf Tonn Stadion (Fassungsvermögen 8000 Zuschauer) befindet sich bei Rannersdorf.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Joseph von Eybler (1764-1846), Komponist und Hofkapellmeister
- Anton Dreher senior (1810-1863), Brauer, Erfinder des Schwechater Lagerbiers
- Anton Träg (1819-1860), österreichischer Violoncellist und Komponist
- Anton Schrödl (1820-1906), Lithograph, Tier- und Landschaftsmaler
- Rudolph Hausleithner (1840-1918), Porträt- und Genremaler
- Johann Ableidinger (1855-1941), Bürgermeister 1911-1919 und verdienter Heimatforscher
- Ernst Seidler von Feuchtenegg (1862-1931), Jurist, k.k. Ministerpräsident 1917/18
- Trude Mally (*1928), Sängerin von Volksliedern und Wienerliedern
- Viktor Klima (*1947), österreichischer Bundeskanzler von 1997 bis 2000
- Birgit Denk, Sängerin und Frontfrau der Rock-Band "Denk"
- Adolf Eszöl, verdienter Heimatforscher und Herausgeber zahlreicher Publikationen, 1991 bis 2004 Stadtarchivar der Gemeinde Schwechat
- Alois Gehart, verdienter Heimatforscher und Herausgeber zahlreicher Publikationen
Partnerstädte
Weblinks
- Homepage der Stadtgemeinde Schwechat
- Gemeindedaten von Schwechat bei der Statistik Austria
- Eintrag über Schwechat im Lexikon des Niederösterreichischen Landesmuseums (Für ausführlichere Informationen ist eine kostenlose Registrierung notwendig)
- Homepage der Schwechater Information Society Initiative eSchwechat.at
- Homepage CEIT Central European Institute of Technology
- Homepage academia nova
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