- Raoul de Guader
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Ralph de Gaël de Montfort (auch Raoul, Randolf, Randulf, Ranulf; auch de Guader oder engl. Wader, * vor 1040; † um 1096) war Herr von Gaël und Montfort, sowie 2. Earl von Norfolk und Suffolk.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Ralph de Gaël ist anglo-bretonischer Herkunft. Er wurde vermutlich kurz vor 1040 in Hereford geboren. Sein Vater war Ralph Stalre (Ralph der Stallmeister) († 1069), Herr von Gaël, ein treuer Berater des englischen Königs Eduard des Bekenners, nach dessen Tod er sich Wilhelm dem Eroberer anschloss. Er war mit Agatha, der Schwester eines Großgrundbesitzers in Norfolk verheiratet[1]. „Ralph Stalre“ wird als „Radulfus Anglus“ in mehreren herzoglichen Dokumenten der Herzöge von Bretagne aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts erwähnt. Wilhelm der Eroberer machte ihn 1067 zum 1. Earl von Norfolk und Suffolk, also im unmittelbaren Anschluss an die Eroberung Englands.
Siehe auch Haus Montfort-Laval
Erbe
Er erbte in der Bretagne die große Baronie von Gaël, die aus mehr als 40 Pfarreien bestand. In England erbte er (oder erhielt durch Zugeständnisse der Krone) große Ländereien in Norfolk, aber auch in Suffolk, Essex, Hertfordshire und vermutlich noch weiteren Grafschaften. Zweifellos erhielt er einige dieser Güter von seinem Vater, es ist aber zweifelhaft, ob er den Grafentitel unmittelbar nach dessen Tod übertragen bekam.
Vor 1075
Im Jahr 1065 unterstützte er Herzog Conan II. von Bretagne bei der Belagerung der Burg Combourg, in der sich der Burgherr Riwallon, Herr von Dol verschanzt hielt. Im Jahr darauf nahm er an der Seite Wilhelms an der Eroberung Englands teil und erhielt als Belohnung zahlreiche Güter in East Anglia. 1069 vertrieb er die Wikinger, die plündernd in Norfolk eingefallen waren und Norwich besetzt hatten. 1070 wurde er von Wilhelm zum Earl von Norfolk, Suffolk und Cambridge ernannt.
Heirat und Revolte
Er heiratete Emma von Hereford, Tochter des verstorbenen William FitzOsbern, 1. Earl of Hereford († 1071), ohne die Zustimmung des Königs dazu zu haben. 1075 nahm er gemeinsam mit seinem Schwager Roger de Breteuil, 2. Earl of Hereford, und Waltheof II., Earl of Northumbria, am Aufstand der Grafen teil, der rasch zusammenbrach. Ralph wurde abgesetzt und enteignet, floh nach Dänemark, wo er sich um die Unterstützung durch Knut von Dänemark bemühte, den Sohn des Königs Sven Estridsson. Er kehrte mit 200 Schiffen nach England zurück, um festzustellen, dass die Revolte seit langem zu Ende war, woraufhin er erneut das Land verließ und sich in die Bretagne zurückzog. Seine Ehefrau, die die Burg von Norwich drei Monate lang gehalten hatte, bis man ihr und ihren Anhängern sicheres Geleit zusagte unter der Bedingung, dass sie das Land innerhalb von 40 Tagen verlasse, ging ebenfalls in die Bretagne.
Zwischen 1086 und 1091 ließ Ralph die Burg von Montfort errichten. Einige Jahre später schlossen er und seine Ehefrau sich dem normannischen Herzog Robert II. und damit dem Ersten Kreuzzug an. Er nahm an der Belagerung von Nicäa teil, starb dann aber wenig später auf dem Weg nach Palästina, ebenso wie seine Ehefrau.
Nachkommen
- Guillaume de Gaël († 1102), der seinem Vater als Herr von Gaël folgte.
- Raoul de Gaël, Nachfolger seines Bruders; Herr von Monfort, 1199 Herr von Breteuil.
- Alain de Gaël, Herr von Le Largez; begleitete seine Eltern auf dem Ersten Kreuzzug, starb dort unverheiratet 1101.
Literatur
- André Chédeville et Noël-Yves Tonnerre, La Bretagne féodale, XIe-XIIIe siècle, Ouest-France Université, Rennes (1987), ISBN 2737300142.
- « Raoul Ier de Gaël », in Encyclopædia Britannica, 1911
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Angelsächsische Chronik, AD1075 : „Ralph war Bretone durch seine Mutter, aber eine Vater, der ebenfalls Ralph hieß, war Engländer“
Personendaten NAME Ralph de Gaël ALTERNATIVNAMEN Raoul de Gaël, Ralph Wader KURZBESCHREIBUNG anglo-bretonischer Herr von Monfort und Gaël, sowie Earl of Norfolk und Suffolk GEBURTSDATUM vor 1040 STERBEDATUM um 1068
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