Rat für Formgebung

Rat für Formgebung

Der Rat für Formgebung (englisch German Design Council) ist als gemeinnützige Stiftung organisiert, der zur Zeit mehr als 160 Mitglieder aus den Bereichen Wirtschaft, Design, Verbände und Institutionen angehören. Sie alle fühlen sich einem Designbegriff verpflichtet, der geeignet ist, sowohl kulturelle als auch wirtschaftliche Werte zu schaffen. Wie es der Gründungsauftrag des Deutschen Bundestages formulierte, bildet die Stifterversammlung eine Plattform für die Kommunikation aller am Designprozess beteiligten Kräfte. In seiner interdisziplinären Ausrichtung ist er zugleich ein einmaliges Forum für den branchenübergreifenden Austausch zur Entwicklung der Gestaltung und garantiert den Wissenstransfer zwischen dem Rat für Formgebung und seinen Zielgruppen. Heute gehört die Institution zu den weltweit führenden Kompetenzzentren für Kommunikation und Wissenstransfer im Bereich Design. Mit Wettbewerben, Ausstellungen, Konferenzen, Beratungsleistungen, Recherchen, Nachwuchsförderung und Publikationen öffnet er neue Horizonte für Vertreter der Wirtschaft und der Gestaltungsdisziplinen.

Inhaltsverzeichnis

Leitung

Das Präsidium

Die Stifterversammlung wählt aus ihrem Kreis das Präsidium des Rat für Formgebung/German Design Council aus, dem 12 Personen sowie die Vertreter der öffentlichen Zuwendungsgeber angehören. Das Präsidium fällt als höchstes Gremium der Stiftung alle strategischen Entscheidungen für die Ausrichtung und Arbeit des Rat für Formgebung/German Design Council.

Das Präsidium:

Name Beschäftigung Funktion im Präsidium
Prof. Dr. h.c. Peter Pfeiffer Vorsitzender, Pfeiffer design group GmbH, Daimler AG Präsident
Dr. Michael Peters Geschäftsführer, Messe Frankfurt GmbH Vizepräsident
Robert Klanten Kreativer Leiter, Die Gestalten Verlag GmbH & Co. KG Schatzmeister
Barbara Friedrich Chefredakteurin, Architektur & Wohnen
Prof. Achim Heine Universität der Künste Berlin
Burkhardt Leitner Geschäftsführer, Burkhardt Leitner constructiv GmbH & Co. KG
Leo Lübke Geschäftsführender und Gesellschafter der Unternehmen COR und Interlübke
Prof. Hansjerg Maier-Aichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe
Philipp Mainzer Geschäftsführender und Gesellschafter der e15 Design- und Distribution GmbH
Nils Holger Moormann Geschäftsführer, Nils Holger Moormann GmbH
Ruth Soénius Siemens Corporate Research, Siemens AG
Prof. Erik Spiekermann Edenspiekermann_amsterdam Berlin


Geschäftsführung

Hauptgeschäftsführer ist der 1968 geborene Andrej Kupetz, der diesen Posten seit 1999 innehat. Die zweithöchste Funktion des Geschäftsführers wird seit 2002 vom 1966 geborenen Lutz Dietzold ausgeübt.

Geschichte

Ausgangspunkt der Geschichte des Rates für Formgebung ist die New Yorker Exportmesse 1949. Dort hagelte es für die Gestaltung der dort gezeigten deutschen Nachkriegsprodukte derart schlechte Kritiken, dass sich der Deutsche Bundestag auf Vorschlag der SPD-Fraktion entschloss, einen unabhängigen „Rat für Formentwicklung“ ins Leben zu rufen. Dieser wurde dann 1953 als Stiftung mit dem expliziten Auftrag gegründet, die deutsche Wirtschaft bei der Implementierung von Design als Wirtschafts- und Kulturfaktor zu unterstützen. Diese Aufgabe nimmt der Rat seit über 50 Jahren unter anderem in Form von Ausstellungen, Wettbewerben, Konferenzen, Publikationen und Strategieberatungen wahr.

Eine der ersten Aktivitäten des Rates war die Konzeption des deutschen Ausstellungsbeitrages auf der zehnten Mailänder Triennale, deren Architekt Egon Eiermann war. 1957 veranstaltete der Rat unter dem Motto „Gute Formen schaffen und verbreiten“ erstmals einen eigenen Designkongress. Auch in den folgenden Jahren wurden sowohl Designkongresse und -ausstellungen im Ausland unterstützt, als auch eigene Veranstaltungen durchgeführt. Auch an der Auswahl der Gegenstände, die im Deutschen Pavillon (Architektur: Egon Eiermann und Sep Ruf) der Weltausstellung 1958 in Brüssel gezeigt wurden, war der Rat für Formgebung beteiligt. 1962 konzipierte der Rat erstmals eine eigene Wanderausstellung unter dem Namen „Formgebung in Deutschland“, die in verschiedenen schwedischen Museen gezeigt wurde.

1969 erfolgte erstmals die Vergabe des Bundespreises „Gute Form“, der seit 2002 unter dem Namen „Designpreis der Bundesrepublik Deutschland“ vergeben wird. Ab 1972 erschien in Kooperation mit dem Deutschen Industrie- und Handelstag ein Pressedienst namens „Design Report“, der interessierte Journalisten mit aktuellen Entwicklungen und Tendenzen in der Formgebung vertraut machte. Seit 1987 erscheint der "Design Report" als Zeitschrift, mittlerweile im Konradin Verlag, der Rat für Formgebung ist aber nach wie vor der Herausgeber. Seit 1992 wird der „Bundespreis Produktdesign“ und seit 1993 auch der Bundespreis „Förderer des Designs“ vergeben. Beide wurden inzwischen zum jährlich verliehenen Designpreis der Bundesrepublik Deutschland verschmolzen. Aus Anlass seines 50-jährigen Bestehens veranstaltete der Rat am 5. Juni 2003 in der Frankfurter Paulskirche die „Erste deutsche Designdebatte“.

Massive Kürzungen der öffentlichen Mittel für die Designförderung führten bereits 1986 zum Rücktritt von Philip Rosenthal von Präsidentenamt. Auch der "Designpreis der Bundesrepublik Deutschland" ist – anders als in nahezu allen europäischen Ländern üblich – ein europaweit angesehener Wirtschaftspreis, jedoch keine nationale Auszeichnung mehr.

Präsidenten

Gründungsmitglieder

Weblinks


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