- Ration
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Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter Rationierung die Zuteilung nur beschränkt vorhandener Güter oder Dienstleistungen. In der Ökonomik findet Rationierung dann statt, wenn der Preismechanismus oder andere Gründe nicht zu einem Ausgleich von Angebot und Nachfrage führen. Ist das Angebot größer als die Nachfrage (Angebotsüberschuss), so werden die Anbieter rationiert (entsprechend umgekehrt beim Nachfrageüberschuss). Ein Rationierungsmechanismus sorgt dann für eine entsprechende Aufteilung. Ein Beispiel ist die Zuteilung knapper Lebensmittel in Notzeiten durch Lebensmittelmarken oder die Zuteilung von Aktien infolge einer Überzeichnung bei der Emission von Wertpapieren oder im Handel von Wertpapieren an der Börse. Hier wird der Kurszusatz "r" = rationiert / repartiert auf dem Kurstableau verwendet.
Im Kontext des Gesundheitswesen wird unter Rationierung der Verzicht auf medizinische Leistungen verstanden, der aus Kosten-, Personal- oder Überlastungsgründen notwendig ist. Dabei sollten Leistungen nicht mehr angeboten werden, deren Nutzen in einem ungünstigen Verhältnis zu den Kosten stehen. Die Abwägung des Nutzens medizinischer Leistungen im Vergleich zu ihren Kosten ist oft strittig. Siehe hierzu gemeinsamer Bundesausschuss G-BA. Dessen Vorsitzender Rainer Hess sagt dazu: "Wenn Sie mal die generelle Situation in Deutschland nehmen, dann haben wir ein hervorragendes Gesundheitssystem. Dass da Einzelne durch den Rost fallen können und dass Sie immer Einzelne finden können, wo das der Fall ist, das mag ja so sein" [1].
Für eine situationsgebundenen Rationierung siehe Triage.
Rationierung ist nicht zu verwechseln mit Rationalisierung.
Siehe auch: Portion
Einzelnachweise
- ↑ ARD-exclusiv: Zu Tode gespart?, 18. Oktober 2006
Weblinks
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