Rauch-Kallat

Rauch-Kallat
Maria Rauch-Kallat bei einer Veranstaltung des Europäischen Forums Alpbach im September 2005.

Maria Rauch-Kallat (* 31. Jänner 1949 in Wien) ist eine österreichische Politikerin (ÖVP). Sie war 1992–95 Umweltministerin und von 2003 bis 2007 Bundesministerin für Gesundheit und Frauen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach der Matura am Realgymnasium (1967) begann sie die Ausbildung zur Hauptschullehrerin, die sie zunächst mit der Lehramtsprüfung in Englisch und 1977-81 mit Russisch, Geografie, Wirtschaftskunde und Leibesübungen abschloss. Von 1983 bis 1992 war sie Landesgeschäftsführerin des Sozialen Hilfswerks in Wien.

Maria Rauch-Kallats berufliche Laufbahn führte in das Bundesministerium für Unterricht und Kunst, wo sie für Schulversuche und die Integration Behinderter zuständig war. Aus erster Ehe hat sie zwei Töchter. Seit 1994 ist Maria Rauch-Kallat mit dem Großgrundbesitzer und Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly verheiratet.

Politische Tätigkeit

Neben ihrer beruflichen Laufbahn bekleidet sie seit 1976 zahlreiche Funktionen in Nichtregierungsorganisationen (NGOs). 1983-87 war Rauch-Kallat für die ÖVP Mitglied des Bundesrates, 1987-92 Abgeordnete zum Wiener Landtag und Gemeinderat. 1992 wurde sie Landesparteiobmann-Stellvertreterin der ÖVP Wien. Ein zentraler Tätigkeitsbereich war die Österreichische Frauenbewegung, wo sie zunächst Bezirksreferentin in Wien-Favoriten war, ab 1988 Landesleiterin und seit etwa 2002 Bundesobfrau dieser Teilorganisation der ÖVP. Seit 1995 bis heute ist sie mit einigen Unterbrechungen, z.B. während ihrer Amtszeiten als Ministerin, Abgeordnete zum Nationalrat.

Von 1992 bis 1994 bekleidete sie das Amt der Bundesministerin für Umwelt, Jugend und Familie in der Bundesregierung Vranitzky III, 1995 war sie rund 4 Monate als Bundesministerin für Umwelt in der Regierung Vranitzky IV und schließlich von 2003 bis 2007 als Bundesministerin für Gesundheit und Frauen in der Bundesregierung Schüssel II. Dazwischen war sie 1999-2003 ÖVP-Generalsekretärin und prägte durch ihre eloquente, extravagante Art ein neues Bild dieser parteipolitischen Funktion.

Aufsehen erregte sie mit der öffentlichen Äußerung, alle Jugendlichen bekämen einen „mega-affen-titten-geilen“ Gesundheitspass; dieser Ausdruck wurde eher als Parodie auf die Jugendsprache empfunden.

Ihr Vorschlag, die österreichische Bundeshymne geschlechtsneutral umzuformulieren, stieß auf geteilte Meinungen im Lande. Weithin einig waren sich die Österreicher aber darüber, dass das Thema höchstens nachgelagerte Priorität besäße.

Im Herbst 2005 wurde sie mit dem Negativpreis Big Brother Award Austria 2005 ausgezeichnet. Die verleihenden Organisationen begründeten ihre Entscheidung damit, Rauch-Kallat sei verantwortlich für „den Kickoff zur schleichenden Verwandlung von Staatsbürgern in gläserne Patienten“.

Mit der Angelobung der Bundesregierung Gusenbauer schied sie im Januar 2007 aus dem Ministeramt aus. Ihre Nachfolgerinnen waren Andrea Kdolsky (Gesundheit, Familie und Jugend) und Doris Bures (Frauen).

Sie leitet zur Zeit als Präsidentin die Gesellschaft Österreich Ungarn mit ihren Vorstandskollegen René Alfons Haiden, Pataki Károly und Judith Felker.

Auszeichnungen

Weblinks


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