- Raupenspinnerdermatitis
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Die Raupendermatitis ist eine in heißen Sommermonaten von der Raupe des Eichenprozessionsspinners (Thaumetopoea processionea) verursachte Dermatose. Das in den Brennhaaren der Raupe enthaltene Thaumetopoein löst dabei allergische Hautreaktionen aus.
Inhaltsverzeichnis
Klinik
Bevorzugt im Bereich der freiliegenden Hautregionen (obere Extremitäten und Nacken), finden sich scharf begrenzte, hellrote Erytheme, urtikarielle Papeln und Kratzexkoriationen [1]. Die klinische Symptomatik wird in der Literatur als Lepidopterismus (Lepidoptera= Schmetterlinge) beschrieben. Es sind pseudoallergische Reaktionen, die durch Ausschüttung von Histamin und weiterer Kinine hervorgerufen werden können: Insbesondere kommt es zu einer stark juckenden toxisch-irritativen Dermatitis und zu Reaktionen wie Kontakturtikaria, Konjunktivitis, Pharyngitis, Bronchitis und Asthmabeschwerden, vor allem bei Patienten mit hyperreagiblem Bronchialsystem, aber auch Allgemeinsymptome wie Fieber und Krankheitsgefühl wurden beschrieben. Auch einzelne Fälle von anaphylaktoiden Reaktionen bis hin zum anaphylaktischem Schock sind beobachtet worden [2][3][4].
Therapie
Die Behandlung besteht in einer symptomatischen Therapie mit kortisonhaltigen Externa, opthalmologischen Externa und internen Antihistaminika. Bei Beschwerden des Respiratiosstraktes werden inhalative Beta-Mimetika und inhalative Kortikoide empfohlen. Selten wird eine systemische Kortisongabe nötig [2][3].
Vorbeugung
Die wichtigste Maßnahme ist die Vorbeugung und die möglichst umgehende Beseitigung des Raupenbefalles in Wohngebieten. Das verweist auf die große Bedeutung einer zutreffenden Diagnose, der dann die sofortige Alarmierung der entsprechenden Institutionen, z.B. der Forsteinrichtungen und Feuerwehr folgen muss. Diese veranlassen die erforderlichen Schutzmaßnahmen und führen die Bekämpfung durch: Die befallenen Bäume werden zur Abtötung der Eigelege abhängig von der Jahreszeit und damit der Entwicklungsphase von Thaumetopoea processionea mit Insektiziden besprüht, die Nester unter entsprechenden Schutzkautelen wie Atemschutz und Schutzanzügen abgetragen und abgeflammt [1].
Quellen
- ↑ a b Leitz N (2003): Raupendermaitis durch Eichenprozessionspinner. Der deutsche Dermatologe(9): 684-685
- ↑ a b Maier H (2002): Giftpfeilhagel und Raupendermatitis. Ärzte Woche, 16 (28)
- ↑ a b Rosen T (1990): Caterpillar dermatitis. Dermatol Clin : Apr.:8(2):245-252
- ↑ Dunlop K et al. (1997): Caterpillar dermatitis. Australas J Dermatol 38: 193–5
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