Raymond Kopaszewski

Raymond Kopaszewski

Raymond Kopa (* 13. Oktober 1931 als Raymond Kopaszewski in Nœux-les-Mines, Département Pas-de-Calais) ist ein ehemaliger französischer Fußballspieler polnischer Abstammung. Er gehört neben Michel Platini und Zinédine Zidane zu den besten französischen Fußballern aller Zeiten und auch weltweit zu den Spitzenspielern des 20. Jahrhunderts. Während seiner Karriere wurde er meist als Mittelstürmer, später überwiegend auf Halbrechts und dazwischen immer wieder als Rechtsaußen aufgestellt.

Zu den hervorragendsten Eigenschaften des nur 1,68 m großen Kopa zählten Schnelligkeit und Wendigkeit, sein fintenreicher Umgang mit dem Ball, Torgefährlichkeit und Präzision des Zuspiels, wobei er seine individuelle Klasse aber stets in den Dienst der Mannschaft stellte.[1] Raymond Kopa nahm an den Weltmeisterschaftsendrunden in der Schweiz (1954) und in Schweden (1958) teil, gewann von 1957 bis 1959 mit Real Madrid dreimal den Europapokal der Landesmeister und stand 1956 mit Stade Reims auch im ersten Endspiel dieses Wettbewerbs. Mit diesen beiden Vereinen gelangen ihm zudem zwei Erfolge bei der Coupe Latine sowie insgesamt sechs nationale Meisterschaften. Persönlich ausgezeichnet wurde er unter anderem als bester Spieler des Weltmeisterschaftsturniers in Schweden, als Fußballer Europas (1958) und dreimal als französischer „Spieler der Saison“ bzw. Sportler des Jahres.

Bereits in jungen Jahren bezeichneten ihn die Medien als Napoléon des Fußballs.[2] Im November 1970 als erster Fußballspieler in die Ehrenlegion aufgenommen, beförderte ihn Staatspräsident Chirac im April 2007 darin vom Ritter zum Offizier.

Seine Biographie ist auch ein Beispiel für Chancen und Probleme der sozialen Aufstiegsmöglichkeit, die der Fußballsport – nicht nur in Frankreich – den Angehörigen der „doppelt benachteiligten zweiten und dritten Immigrantengeneration“ besonders in den ersten beiden Nachkriegsjahrzehnten bot, wenn sie bereit waren, sich in die Gesellschaft ihres Ziellandes zu integrieren.[3] Kopa beschrieb diesen Weg 1972 mit den Worten:[4]

Wäre ich ohne meine polnischen Wurzeln … und in einer etwas wohlhabenderen Familie aufgewachsen, hätte ich nicht den unwiderstehlichen Drang verspürt, aus meinem Milieu auszubrechen, hätte es den Kopa … von Stade Reims, Real Madrid und der französischen Nationalelf wahrscheinlich nicht gegeben. … [Ich wäre auch ohne dies] wohl ein ganz guter Spieler geworden, aber … ohne die Arbeit im Bergwerk hieße ich immer noch Kopaszewski.

Kopas Klubdress während 13 Spielzeiten

Inhaltsverzeichnis

Kindheit und Jugend

Der Straßenfußballer

Raymond Kopa entstammt einer reinen Bergarbeiterfamilie: seine Großeltern väterlicherseits kamen 1919 mit vier Kindern, darunter Kopas damals 13-jähriger Vater Franz,[5] aus Polen in das nordfranzösische Kohlerevier zwischen Lens und Béthune. Wie der Großteil der dort etwa 6.000 anderen polnischen Immigranten der Nachkriegszeit bewahrten die Kopaszewskis ihre Sprache und ihren katholischen Glauben, während die jüngeren Familienangehörigen verstärkt die Lebensart ihrer französischen Nachbarn annahmen.[6] Auch die männliche Verwandtschaft seiner gleichfalls in Polen geborenen Mutter Hélène arbeitete seit wenigstens drei Generationen unter Tage. Er kennzeichnete sein Zuhause als schlicht, aber nicht arm, und seine Schulzeit mit den Worten, er sei „weder für Mathematik noch für Geschichte und auch nicht für den Rest begabt“ gewesen, zumal im Elternhaus nur Polnisch gesprochen wurde. Dafür verbrachte er seit frühester Kindheit viel Zeit mit dem Fußballspielen – vormittags auf dem Schulhof, nachmittags im Gärtchen seines Elternhauses und sonntags während der Halbzeitpause auf dem Sportplatz, wenn er nach dem Familientreffen der Kopaszewskis im Hause der Großeltern im benachbarten Mazingarbe schon als Fünfjähriger ein Spiel des dortigen Amateurklubs besuchte.[7]

Mit acht gründete er seine erste Straßenfußballmannschaft, überwiegend mit älteren polnischen, aber auch einigen französischen und italienischen Nachbarskindern.[8] Diese équipe du Chemin-Perdu – in Nr. 5 der Straße des Aufgegebenen Weges, einer langen Reihe vom Kohlenstaub geschwärzter, einfacher Ziegelbauten, ähnlich den Zechenkolonien des Ruhrgebiets,[9] stand sein Elternhaus – machte sich schnell auch gegen ältere Mannschaften einen Namen. Der dribbelstarke Raymond trug so viel dazu bei, dass der örtliche Verein US Nœux-les-Mines ihn 1941 zum Eintritt aufforderte. Als Elfjähriger spielte er bereits in dessen Jugendelf (cadets), mit 14 bei den Junioren und mit eben erst 16 in der Herrenmannschaft. Kopa selbst sagt dazu: „Ich habe eigentlich immer mit Älteren gespielt“.[10] Über die Auswirkungen der deutschen Besetzung zwischen 1940 und 1944 – der schwerindustriell geprägte Norden Frankreichs unterstand als zone interdite („verbotene Zone“) direkt der Militärverwaltung in Brüssel – auf das alltägliche Leben der Familie berichtet er nur, dass er deutschen Soldaten seinen ersten Lederball verdankte, wenngleich von deren Seite unfreiwillig: die Jungen stibitzten das wertvolle Stück während eines Spiels zweier Soldatenmannschaften, was Kopa später augenzwinkernd als „beinahe ein Akt des Widerstandes kommentierte.[11]

„Knappe“ ab Vierzehn

Nach seinem Schulabschluss 1945 suchte er vergeblich nach einer Lehrstelle als Elektriker – er wollte dem tagtäglich bei seinem Vater und seinem älteren Bruder Henri miterlebten „unmenschlichen Schichtbetrieb 600 Meter unter der Erde“ entgehen, aber „wenn ich meinen vollständigen Namen genannt hatte, endete das Bewerbungsgespräch“.[12] Die nächsten zweieinhalb Jahre arbeitete er im örtlichen Bergwerk unter Tage, wo er anfangs die vollgeladenen Hunte aus dem Stollen zum Förderschacht schieben musste. Bei einem Arbeitsunfall im Oktober 1947 wurden Daumen und Zeigefinger seiner linken Hand zertrümmert und teilamputiert; noch heute bekommt er dafür eine Unfallrente von monatlich 30 €.[13] Dank der Fürsprache des US-Nœux-Vorsitzenden, der im selben Bergwerk als Ingenieur arbeitete, wurde Kopa danach nur noch für die Frühschicht eingeteilt und konnte so regelmäßiger am Mannschaftstraining teilnehmen. Inzwischen hatten seine fußballerischen Fähigkeiten auch über den Verein hinaus Anerkennung gefunden und zu regelmäßiger Berücksichtigung in der nordfranzösischen Junioren-Regionalauswahl geführt. Mit dieser Elf, zu deren Stammbesetzung mit Jean Vincent und René Dereuddre zwei weitere zukünftige Nationalspieler gehörten, erreichte er im Frühjahr 1948 das Halbfinale um die französische Meisterschaft der Cadets, das allerdings trotz zweier Kopa-Tore gegen Lothringen – in dessen Reihen stand mit Roger Piantoni gleichfalls ein späterer Sturmpartner Kopas – 3:6 verloren ging.

Ab November 1947 setzte ihn Constant Tison, der Trainer der Ligamannschaft, bereits regelmäßig in Begegnungen der zweithöchsten Amateurklasse ein. Tison war überzeugt von Kopas Fähigkeiten, zu denen neben Ballgefühl, Torgefährlichkeit, Ausdauer und Spielübersicht schon früh überdurchschnittlicher Trainingseifer, Mannschaftsdienlichkeit, Kampfgeist und Siegeswille zählten: „Er kam direkt von der Arbeit, Kohlenstaub in den Augenbrauen, und kaum, dass er einen Happen gegessen oder sich wenigstens kurz ausgeruht hätte, sprang er über ein Mäuerchen und stand in Sandalen auf dem Sportplatz.“ Seine unbedingte Hingabe erklärt Kopa selbst damit, dass er damals alles getan hätte, um „meinem vorgezeichneten Leben als «Schwarzfresse» zu entkommen“.[14] Lediglich das Kopfballspiel blieb defizitär, auch wenn er es regelmäßig trainierte.[15] Laut Tison war er „ein kleiner, aufgeweckter, aber zurückhaltender Bub, der viel zuhörte und wenig redete“:[16]

Immerhin hatte seine wachsende Bekanntheit im Frühjahr 1948 dazu geführt, dass er im Bergwerk auf einen Posten versetzt wurde, an dem er in den Loren festsitzende Gesteins- und Kohlebrocken losschlagen musste – „nicht gerade das, was ich mir erträumte, aber endlich an der Oberfläche“.[17] In dieser Zeit verdiente er auch zum ersten Mal etwas mit seinem fußballerischen Können: ein Zuschauer lobte während eines Punktspiels eine Prämie von 1.000 alten Francs für den Schützen des nächsten Tores aus. Als seine Mitspieler, mit denen er den gewonnenen Betrag teilen wollte, dies ablehnten, gab er das Geld abends seiner Mutter. Und nachdem im Sommer 1948 der Aufstieg der US Nœux in die höchste Amateurliga feststand, bedankte sich der Verein für seine Leistungen mit einem Fahrrad, auf dem er auch als Profi noch zum Training fuhr.

Aus Kopaszewski wird Kopa

Beginn seiner landesweiten Bekanntheit

Im Mai 1949 beendete Raymond Kopaszewski die Endrunde des nationalen „Wettbewerbs des jungen Fußballspielers“ im Olympiastadion von Colombes als Zweiter – ein einziger Fehlschuss kostete den sonst so sicheren Strafstoßschützen diesen Titel, um den sich 71 Nachwuchsspieler nach vorangegangenen Qualifikationsrunden auf regionaler Ebene beworben hatten. Während zweier Tage mussten sie ihre Fähigkeiten in allen Spielsituationen (Angriffs- und Defensivverhalten, Pässe, Flanken und Torschüsse, Zusammenspiel und Durchsetzungsvermögen, Ausführung ruhender Bälle und vieles mehr) vor einer Jury aus Verbands- und Vereinstrainern nachweisen. Um sich für Colombes zu qualifizieren, hatte Kopa sich in Ausscheidungen auf Départements- und Regionsebene (in Béthune bzw. Lille) durchsetzen müssen. Dass er daran überhaupt teilnahm, war nur Tisons Hartnäckigkeit zu verdanken, der ihn frühmorgens weckte und nach Béthune brachte.[18] Am Tag nach der Endausscheidung allerdings schrieb der Juror Gabriel Hanot, hauptberuflich Chefredakteur von l’Équipe und Mitglied des Auswahlkomitees der französischen Nationalmannschaft:[19]

Der wahre Hauptdarsteller eines exzellenten Jahrgangs war ein unbekannter junger Spieler namens Raymond Kopaszewski, spielintelligent und außerordentlich begabt …, der risikobereit auftrat. Dieser Junge hätte in die Jugendnationalmannschaft gehört [die im April 1949 in den Niederlanden Europameister geworden war], wäre er nicht damals verletzt gewesen.

Tatsächlich verhinderte aber gar keine Verletzung Kopas Einsatz; vielmehr besaß er zu diesem Zeitpunkt nur die polnische Staatsbürgerschaft – die französische konnte man seinerzeit normalerweise erst mit Beginn der Volljährigkeit, also ab dem 21. Geburtstag, erwerben. Direkt nach dem Wettbewerb in Colombes bemühten sich zwei Profiklubs intensiver darum, Raymond Kopaszewski zu verpflichten: Stade Reims, gerade zum ersten Mal Landesmeister geworden, und Zweitdivisionär SCO Angers. Kopa selbst wäre wegen der Nähe zu seiner Familie gerne in der heimatlichen Region geblieben, doch zu seinem Bedauern meldete keiner der „großen Nordvereine“ – weder OSC Lille noch RC Lens, nicht einmal US Valenciennes oder CO Roubaix-Tourcoing – sein Interesse an.[20] Lilles Präsident Louis Henno urteilte, nachdem er Kopa während einer Partie mit der Nord-Auswahl gesehen hatte: „zu zierlich“ – eine für den OSC bittere Fehleinschätzung.[21] Während der Vorstand der US Nœux ihn gerne noch ein oder zwei Jahre gehalten hätte, befürwortete Constant Tison seine Weiterentwicklung bei einem höherklassigen Klub. Nach anfänglichem Zögern unterschrieben das Sturmtalent, sein Vater Franz und Angers' Trainer Camille Cottin in Tisons Wohnung Kopas ersten Spielervertrag als „Halbprofi“, der ein monatliches Bruttogehalt von 9.000 FF vorsah – Ende der 1940er für einen 17-Jährigen sehr viel Geld.[22]

Erster Profivertrag bei SCO Angers

Zwar hatten gelegentlich auch schon Kinder aus seiner Straßenmannschaft seinen Namen zu „Kopa“ verkürzt, aber die erste Maßnahme seines neuen Vereins bestand darin, diesen nun auch offiziell zu verwenden.[23] Der Anfang in einer wildfremden Umgebung war für den Novizen schwierig – auch wenn Cottin sich um die Neuen intensiv kümmerte –, aber er kompensierte sein Heimweh in erster Linie durch vermehrte Anstrengungen auf dem Trainingsplatz. Seine Familie konnte er nur während der einwöchigen Winterpause besuchen. Noch in der Hinrunde 1949/50 machte der SCO Angers Kopa zum Vollprofi, und was von seinen entsprechend höheren Bezügen – monatlich 21.000 Francs, etwa das, was ein einfacher Angestellter in der Privatwirtschaft nach Hause brachte –[24] übrig blieb, legte er auf einem Sparbuch an. Außer den Kosten für seine Vollpension gab er kaum etwas aus, ging oft angeln oder spielte im Clubheim Tischtennis, Brettspiele und Karten, so dass nach einem Jahr etwa 70.000 Francs – sein „erstes Sparschwein“ – darauf zu Buche standen.[25] Sein Debüt in der Division 2 gab er zum Saisonauftakt bei der AS Monaco, seine ersten beiden Treffer erzielte er im folgenden Heimspiel, das Angers mit 4:0 gegen Marseilles 2. Mannschaft gewann.[26] Insgesamt verlief Kopas erstes Profijahr sportlich aber wenig erfolgreich: in der Meisterschaft landete der SCO auf Platz 15 von 18 Teilnehmern, und im Pokal schied er schon früh gegen einen unterklassigen Gegner aus. Zudem verletzte Kopa sich Ende Oktober 1949 zum ersten Mal schwerer, als ein Gegenspieler ihm im Kampf um den Ball mit den Schuhstollen eine lange Fleischwunde am Kinn bescherte. In den folgenden Jahren waren es meist seine Knöchel, die unter den zahlreichen Attacken gegnerischer Abwehrspieler litten und beide nach Malleolarfrakturen operiert werden mussten.[27]

Als im Januar 1950 die jungen Spieler von Cottin eine Spielpause verordnet bekamen, schickten sie den Mittelstürmer als ihren Sprecher zum Klubvorsitzenden, um sich zu beschweren. Obwohl dieser den 18-Jährigen ob seiner Unbotmäßigkeit zunächst ziemlich heftig anging und ihn einen „kleinen Revoluzzer“ nannte,[28] erreichte Kopa schließlich, dass alle vier Heranwachsenden bei einem freundschaftlichen Gastspiel im Trikot des benachbarten SO Cholet antreten durften und so den Verlust an Prämien ausgleichen konnten. Da der SCO ohne die Youngster zudem eine deftige Niederlage bezogen hatte, standen sie eine Woche darauf wieder in Angers' erster Elf.[29]

In der Sommerpause 1950 erwog Kopa aus Heimweh ernsthaft, sich reamateurisieren zu lassen und nach Nœux-les-Mines zurückzukehren.[30] Gleichzeitig entwickelte sich eine schüchterne Beziehung zur Schwester seines Sturmpartners Claude Bourrigault, den er schon seit dem 1949er Jugendwettbewerb kannte.[31] Erst drei Jahre später, als Raymond Kopa längst nicht mehr in Angers spielte, heiratete er Christiane;[32] das Paar lebt gegenwärtig (2007) noch immer zusammen.

Sportlich verlief auch sein zweites Jahr (1950/51) zwiespältig: der SCO endete in der Meisterschaft auf Platz 14, aber der „spielende Mittelstürmer“ – in den zwei Jahren bei Angers hatte er in 60 Pflichtspielen 15 Treffer erzielt und deutlich mehr Torvorlagen gegeben – zog immer häufiger das Interesse der Sportjournalisten und in Konsequenz einiger Erstligisten auf sich, darunter Girondins Bordeaux, Toulouse FC und der heimatliche RC Lens. Nicht nur deswegen beurteilte Raymond Kopa im Rückblick die beiden Jahre in Angers als für seine Entwicklung nützlich.[33]

Bei einem Freundschaftsspiel gegen Stade Reims im April 1951 wurde dessen Spielertrainer Albert Batteux auf Kopa aufmerksam, sprach ihn anschließend persönlich an und bewog seinen Präsidenten dazu, mit dem finanziell klammen SCO Angers über dessen Transfer zu verhandeln. Ende April lieh Reims sich Kopa zunächst für ein Spiel gegen die spanische Nationalmannschaft aus – die Reise und der Auftritt mit dieser Spitzenelf im Estadio Chamartín hatten den 19-Jährigen beeindruckt. Nach dem 1:2 sagte Batteux zu dem sich seiner Leistung unsicheren Gastspieler nur „Gut, Kleiner“. Drei Monate später war der rot-weiße Dress der Rémois Kopas neue Berufsbekleidung, nachdem deren Präsident Henri Germain an Angers 1,8 Mio. Francs Ablösesumme überwiesen hatte. Erst danach wurden die Vertragskonditionen mit dem gekauften Spieler ausgehandelt – diese gehörten seinerzeit im Wortsinne bis zum 35. Geburtstag ihrem ersten Profiklub (siehe auch unten) –, und Kopa erwies sich erneut als erfolgreicher Verhandler in eigener Sache: sein Anfangssalär in der Champagne betrug 40.000 FF pro Monat zuzüglich Erfolgsprämien. Dass Germain sich zudem auf eine von Kopa geforderte, einmalige Zahlung („Handgeld“) von 500.000 FF einließ, verdankte er allerdings ausschließlich der Fürsprache Batteux', der seinen Präsidenten mit den Worten „Er ist ein zukünftiger Nationalspieler“ überzeugt haben soll.[34]

Bei Europas stärksten Vereinen

Stade de Reims (1951–1956)

Stade Reims[35] bedeutete in mehrfacher Hinsicht eine neue Klasse: Kopa war nicht nur in der ersten Liga angekommen, in der er in den fünf folgenden Jahren zweimal Meister und einmal Vizemeister wurde, sondern er spielte bereits in seiner ersten Saison (1951/52) in einer Mannschaft mit elf aktuellen oder zukünftigen französischen Nationalspielern. Es waren dies Jacowski, Marche, Penverne, Jonquet, Cicci, Leblond, Méano, Bliard, die Brüder Paul und Pierre Sinibaldi sowie Trainer Batteux, der in dieser Saison selbst noch während 19 Erstligaspielen mitstürmte. Dazu war mit Appel auch ein holländischer Internationaler für die Rémois aktiv. In den vier Spielzeiten danach kamen mit Glovacki, Siatka, Hidalgo und Zimny weitere Nationalspieler hinzu. Es hätte nicht überrascht, wenn der Neuling angesichts dieser Konkurrenz eine gewisse Umstellungszeit mit nur gelegentlichen Einsätzen hätte in Kauf nehmen müssen. Tatsächlich fehlte sein Name aber nur im allerersten Saisonspiel, und das auch nur, weil beim Saisonauftakt ein Freigabevermerk des Fußballverbands noch nicht vorlag.[36]

Raymond Kopa fühlte sich in diesem Umfeld sportlich und menschlich auf Anhieb wohl, wozu etliche Faktoren beitrugen. Zum einen gab es ein „heimatliches Element“ mit den polnischstämmigen bzw. in Frankreichs Norden aufgewachsenen Mannschaftskameraden Templin, Glovacki, Siatka und Zimny, der sogar kurz auch in Nœux-les-Mines gespielt hatte; zudem besaß die Mannschaft mit gut 24 Jahren ein relativ niedriges Durchschnittsalter.[37] In den ersten Wochen in Reims brachte ihn der selbst erst 32-jährige Trainer in seinem eigenen Elternhaus unter; anschließend zog Kopa in eine Pension, in der auch etliche andere der jüngeren Mitspieler lebten. Der Kampf um die elf Stammplätze lief seiner Erinnerung nach ohne Missgunst und Intrigen ab, und insbesondere ältere Spieler wie Paul Sinibaldi kümmerten sich um die Neuen, so dass diese keine Akzeptanz- oder Integrationsprobleme verspürten.

Der Trainer ließ mit fünf Stürmern vor einer soliden Abwehr konsequent offensiv spielen und gestand in diesem System jedem Einzelnen auch individuelle Freiräume und Fehler zu. Als Kopa bei einem der vielen Gespräche einmal selbstkritisch anmerkte, er spiele gelegentlich zu eigensinnig und sei zu ballverliebt, drohte Batteux, wenn er nicht mehr dribble, würde er ihn auf die Bank setzen: „Deine Dribblings sind eine fürchterliche Waffe – sie sind dein wichtigster Trumpf und damit auch der der Mannschaft, der du dadurch Freiräume eröffnest“.[38]

Von diesen als positiv empfundenen Bedingungen profitierte Kopa, konnte selbst auch sehr viel zum Aufstieg des Klubs zu einer der Top-Adressen in Europa beitragen – man sprach nicht nur in Frankreich bewundernd vom „prickelnden Champagner-Fußball“ –,[39] und so dauerte es nur gut ein Jahr, bis er erstmalig das blaue Trikot der A-Nationalelf überstreifen durfte.

Sein erstes Punktspiel für Stade bestritt er am 2. September 1951 gegen Racing Strasbourg; sein erster Erstligatreffer gelang ihm elf Tage später beim 5:2 über Racing Lens. Nach dem 34. Spieltag hatte er acht der 64 Tore seiner Elf erzielt, darunter gleich drei beim 8:1 gegen Olympique Marseille, gegen das er im Rückspiel noch einmal traf. Dabei war seine Lieblingsposition in der Sturmmitte durch den Goalgetter Bram Appel besetzt, so dass er in diesem Jahr als Rechtsaußen zum Einsatz kam. Die körperliche Belastung durch weitere etwa 35 Freundschafts- und Pokalspiele war erheblich, aber diese waren notwendig, um das Reimser Budget zu decken: rund drei Viertel seiner Einnahmen erzielte der Klub bei Auswärtsspielen.[40] Für Kopa waren diese permanenten „englischen Wochen“ kein Problem, denn er war ein Trainingsbesessener und besaß auch viele Jahre später noch eine unbändige Freude an jeder Minute auf dem Rasen, zumal ihm immer klar war, wie viel er diesem Spiel verdankte:[41]

Fußball ein Beruf? Nein! Sobald ich das Spielfeld betrete, … amüsiere ich mich und werde noch dafür bezahlt. Jedesmal, wenn ich den Ball am Fuß spüre, sage ich mir, dass ich privilegiert bin und unverschämtes Glück habe. … Manchmal denke ich in meinem Innersten, das sei nur ein Traum und ich ein Zuschauer, der nach dem Spiel wieder heimgeht, um im Bergwerk zu arbeiten, in die Hölle hinabzufahren.

Als bescheidenes Symbol des neuen „Luxus“ ersetzte er sein altes Fahrrad durch einen Kleinwagen.

Obgleich einer der jüngsten Spieler, wurde Kopa in den Stadien schnell zum verlängerten Arm von Albert Batteux,[42] den die meisten Spieler, die der Fußballlehrer während seiner erfolgreichen Karriere trainierte, wegen seiner fachlichen Fähigkeiten, seines persönlichen Umgangs und seiner Kommunikationsbereitschaft auch Jahre später noch in den höchsten Tönen lobten und liebevoll Bébert nannten. Kopa, der dem Trainer in seinen Autobiographien mehrere Kapitel widmet, bringt es auf die Formel „Batteux, das Glück meines Lebens“.[43] Die Verbindung dieser beiden Persönlichkeiten mit einem hervorragenden Kader brachte diesen wie dem Verein in den folgenden Jahren zahlreiche Erfolge ein.

1952/53 wurde Reims französischer Meister. Kopa, für den Léon Glovacki am rechten Flügel stürmte, spielte nominell als zurückgezogener Mittelstürmer, rochierte dabei häufig mit Appel und schoss in 33 Ligabegegnungen 13 Treffer. Bereits in der Hinrunde wurde er zum Nationalspieler (siehe unten). Nach Saisonende folgte zudem sein erster internationaler Titelgewinn in der Coupe Latine, wobei er drei der fünf Reimser Tore erzielte, darunter zwei beim Final-3:0 gegen AC Mailand. Der Unfalltod seines vormaligen Mitbewohners Francis Méano setzte allerdings einen traurigen Schlusspunkt hinter ein höchst erfolgreiches Jahr.[44]

In der folgenden Saison wurde Stade Reims Vizemeister, Kopa gelangen in 31 Punktspielen elf Treffer, und nach Saisonende nahmen er und fünf andere Rémois an der für Frankreich dann aber enttäuschend verlaufenden WM teil. 1954/55 hatte sein Partner im Innensturm, Bram Appel, die Rot-Weißen verlassen, aber auch dessen „Ersatzmann“ René Bliard harmonierte perfekt mit dem nun auf Halbrechts aufgestellten Kopa (erneut 31 Ligabegegnungen und elf Treffer) und wurde mit 30 Treffern auf Anhieb Torschützenkönig der Division 1. Längst besaß Kopa über Frankreichs Grenzen hinaus den Ruf eines vorzüglichen Spielgestalters, selbst wenn Reims sich diesmal im Endspiel um die Coupe Latine Real Madrid mit 0:2 geschlagen geben musste. Der Nationalspieler Antoine Cuissard, ein Außenläufer, dem bei AS Saint-Étienne und OGC Nizza mehrfach die Aufgabe zukam, Kopas Aktionsradius einzuschränken, erinnerte sich im Nachhinein:[45]

Er war schlicht nicht zu fassen. Wenn man ihn angriff, schlug er einen Haken oder ließ dich durch einen ‚Übersteiger‘ ins Leere laufen. Wenn man seinen Weg zu blockieren suchte, lenkte er den Ball aus dem Fußgelenk zu einem Mitspieler – mit der Präzision eines Uhrmachers. Mit fairen Mitteln war er praktisch nicht zu stoppen. Insbesondere mit seinem Freund Glovacki verstand er sich blind; man hätte beiden die Augen verbinden können, und sie hätten trotzdem miteinander kombiniert.

1955 führte Kopa auch im Spiel einer europäischen Kontinentalelf gegen die englische Nationalmannschaft Regie. Dass er im selben Jahr seinen Militärdienst beginnen musste, tat seiner Leistung keinen Abbruch, zumal er einem der „Fußballerbataillons“ zugewiesen und zu Spielen problemlos beurlaubt wurde:[46] Ende des Jahres zeichnete ihn die Zeitung l'Équipe als französischen Sportler des Jahres („Meister der Meister“) aus.[47] Dieser Titel war vor ihm noch keinem und nach ihm nur vier weiteren Fußballern verliehen worden.[48]

In der Liga schwächelte Reims und wurde am Ende der Saison 1955/56 nur Zehnter; Kopa gelangen bei 30 Einsätzen lediglich fünf Tore. Dafür war alle Konzentration auf den erstmalig ausgetragenen Europapokal der Landesmeister gerichtet, in dem der Verein bis ins Endspiel vorstieß (siehe unten), wo erneut die Madrilenen die Oberhand behielten. Raymond Kopa belegte dennoch bei der Ende 1956 gleichfalls zum ersten Mal durchgeführten Wahl zum europäischen Spieler des Jahres den dritten Platz.

Real Madrid (1956–1959)

Am Tag dieses Europapokalendspiels zierte eine Karikatur die Titelseite von l'Équipe, in der Reals Kapitän Alfredo Di Stéfano mit den Worten „Wir wollen die Copa – und den Kopa“ nach dem Cup greift, auf dem Raymond Kopa thront.[49] Tatsächlich hatte er schon ein Jahr zuvor durch seine grandiose Leistung mit der Nationalelf in Madrid die Verantwortlichen von Real, Santiago Bernabéu und Raimundo Saporta, überzeugt. Und für Kopa war, wenngleich sich auch der AC Mailand um ihn bemühte, nur bei Real Madrid sportlich noch mehr zu erreichen als in der Champagne. Deren offizielles Angebot hielt Kopa zunächst für einen Scherz: je nach Erfolg 15 bis 20 Millionen Francs pro Jahr – entsprechend 180.000 bis 240.000 DM und damit gut sechsmal so viel wie er bis dahin verdiente –, und nach drei Jahren durfte er selbst entscheiden, bei welchem Klub er danach spielte. Noch im April 1956, also vor dem Europapokalfinale, unterschrieb er den Vertrag; Stade Reims erhielt 52 Mio. FF Ablösesumme. Dass die fußballinteressierten Franzosen ihm den Wechsel nicht nachtrugen, zeigte sich im November des Jahres, als die Leser von France Football ihn vor Roger Marche und Larbi Ben Barek zum „Besten Spieler der Nachkriegszeit“ wählten.[50]

Kopas erster Auftritt im weißen Dress der Madrilenen war ein prestigeträchtiges Freundschaftsspiel gegen den brasilianischen CR Vasco da Gama, bei dem er gleich zwei Treffer zum 4:2-Sieg beisteuerte. Dabei war er bei Real in eine ungewohnte Situation gekommen: der unumschränkte Herrscher auf dem Spielfeld und hinter den Kulissen hieß di Stéfano.[51] Es spricht für Kopas Qualitäten, dass er sich zurücknehmen konnte, weiterhin konstant auf hohem Niveau spielte – schon in seiner ersten Saison war Kopa einer von nur fünf Spielern, die in sämtlichen acht Europapokalbegegnungen eingesetzt wurden –[52] und viel zu Reals jährlich gewonnenen Titeln beitrug. Der oft zu lesenden Behauptung, es habe permanent zwischen den beiden Regisseuren gekriselt, widersprach Kopa; zwar sei di Stéfano durchaus launisch gewesen und „wir haben uns auch mehr als einmal angeschnauzt“,[53] er bewundere jedoch aufrichtig dessen Talent, Mut und Hingabe und halte ihn für die kompletteste fußballerische Persönlichkeit überhaupt.[54] Beide Spieler besuchten sich noch lange nach ihrem Karriereende regelmäßig. Auch mit den neuen Kollegen, speziell Héctor Rial, José María Zárraga und Joseito, verstand er sich im wie außerhalb des Stadions gut. Und ebenso begrüßte Kopa die Verpflichtung von Ferenc Puskás, der 1958 „mit einem prallen Senatorenbauch“ zu Real kam, sich aber sehr schnell wieder in Form brachte, und den Kopa als sein Idol bezeichnete, seit er ihn zusammen mit der gesamten Reimser Mannschaft 1953 beim 6:3 der Ungarn in Wembley gesehen hatte. In Madrid störte ihn nur eins: dass Real ihn in den ersten zwei Jahren nicht für Spiele der französischen Nationalmannschaft freigab.[55]

In diesen drei Jahren gewann Kopita („Kleiner Kopa“), wie ihn die Anhänger nannten, unter den Trainern Villalonga und Carniglia zwei spanische Meistertitel (1957 und 1958; 1959 wurde Real Zweiter in der Primera División) und dreimal den Europapokal der Landesmeister, das dritte Mal (1959) gegen Stade Reims. In diesem Endspiel im Stuttgarter Neckarstadion überdehnte er sich nach einem Zusammenprall mit seinem zukünftigen Vereinskameraden Jean Vincent die Bänder. Es war Reims' Trainer Batteux, der ihm einen stützenden Knieverband anlegte.[56] 1957 war Madrid zudem in der letztmalig ausgetragenen Coupe Latine siegreich, wodurch Kopa auch der einzige Spieler ist, der in drei Finals dieses Wettbewerbs zum Einsatz kam. Lediglich im spanischen Pokalwettbewerb war er so erfolglos wie im französischen: nur 1958 erreichte Real Madrid darin wenigstens das Endspiel, das allerdings mit 0:2 gegen Athletic Bilbao verloren ging. In der spanischen Liga erzielte er in 79 Einsätzen 24 Tore.

Schon kurz nach der WM 1958 bot Saporta ihm eine Vertragsverlängerung um fünf Jahre mit einem jährlichen Garantieeinkommen von 20 Mio. alten Francs an. Kopa wollte sich aus familiären Gründen aber nicht bis 1964 binden und unterschrieb nur für ein weiteres Jahr.[57] Als es ihn im Sommer 1959 doch vorzeitig nach Frankreich zurückzog, kam sportlich wie finanziell allein Stade Reims in Frage.[58] Den Spieler, dem auch der RSC Anderlecht ein hoch dotiertes Angebot unterbreitet hatte, aus seinem Vertrag mit Real herauszukaufen, war dem Klub nur durch die Unterstützung eines französischen Fruchtsaftherstellers möglich, der 58 Mio. FF, umgerechnet eine halbe Million DM, dazu beisteuerte und dafür mit Kopas Namen werben durfte. Außerdem musste Stade sich zu drei Freundschaftsspielen gegen Real und einem gegen Anderlecht verpflichten.[59]

Zurück in der Champagne (1959–1967)

Das personelle Gesicht der Mannschaft hatte sich gegenüber 1956 wesentlich verändert.[35] Von den „Alten“ waren nur noch Giraudo, Jacquet, Siatka, Jonquet, Leblond und Trainer Batteux dabei; dafür ergänzten zahlreiche Neuzugänge, fast alles Nationalspieler (Colonna, Wendling, Rodzik, Muller sowie mit Fontaine, Piantoni und Vincent nahezu der komplette „Traumsturm“ der WM in Schweden), die Reimser Reihen. 1960 kehrte auch Glovacki zurück, zudem kamen mit dem jungen Sauvage und dem marokkanischen Internationalen Akesbi (dieser ab 1961) zwei neue Torjäger für den schwer verletzten Fontaine. 1962 zog es mit Kaelbel einen weiteren Spieler der 1958er WM-Elf in die Champagne.

1959/60 wurde Kopa mit dieser Formation zum dritten Mal französischer Meister – mit sieben Punkten Vorsprung –, wobei insbesondere die Offensive brillierte: zu den 109 Treffern in 38 Spielen hatte der Rückkehrer bei seinen 36 Einsätzen 14 Tore selbst beigetragen und mit zahlreichen Pässen dafür gesorgt, dass fünf weitere Kameraden ebenfalls auf eine zweistellige Trefferzahl kamen. Er wurde als saisonbester Spieler der Liga mit der Étoile d’Or von France Football ausgezeichnet und erreichte bei der 1960er Wahl des besten europäischen Fußballers Platz Sechs.[60] Für Trainer Batteux war die Elf dieser Saison „die beste der gesamten Reimser Epoche“.[61] Die folgende Spielzeit schloss Reims auf dem dritten Rang ab (Kopa: 30 Spiele, fünf Tore), aber im mit großen Erwartungen angegangenen Europapokal kam das Aus schon im Achtelfinale gegen den FC Burnley, wobei der Regisseur seiner Mannschaft im wichtigen Rückspiel aufgrund einer Knöchelverletzung nicht zur Verfügung stand.[62] 1961/62 allerdings hieß der französische Ligagewinner wiederum Stade Reims, obwohl Kopa selbst in 30 Spielen nur zwei und damit so wenige Treffer wie noch nie gelangen.

Die Saison 1962/63 brachte einen empfindlichen Einschnitt im Leben des Raymond Kopa, wenn auch vordergründig weniger im sportlichen Bereich: Stade Reims wurde Zweiter in der Division 1, Kopa schoss nur ein einziges Tor in 34 Punktspielen. Das Halbfinal-Aus in der Coupe de France und das vorzeitige Scheitern im Europapokal (siehe unten) ließen die Rémois zwar ohne Titel dastehen, gaben aber zu ernsthafter Besorgnis keinen Anlass. Schwerer wog da schon die überraschende Entscheidung von Präsident Germain, Batteux’ Vertrag nach 13 erfolgreichen Jahren als Trainer und einer ebenso langen Zeit als Spieler des Klubs nicht zu verlängern: keiner der älteren Aktiven verstand diesen Schritt, Kopa schon gar nicht.[63]

Vor allem privat durchlitt der „Familienmensch“ Kopa besonders schwere Monate: zunächst starb einer der Brüder seiner Frau an einem Hirntumor, dann sein silikosekranker Vater und im Februar 1963 sein viereinhalbjähriger, von einem Lymphosarkom befallener Sohn Denis.[64] In diesem bedrückenden Kontext kam hinzu, dass er sich vom Sélectionneur[65] Georges Verriest nach dem Länderspiel gegen Ungarn (November 1962) persönlich hintergangen und öffentlich bloßgestellt fühlte.[66] Zu diesem Zeitpunkt war aber noch nicht abzusehen, dass dieses Spiel Kopas letzter Auftritt für les Bleus gewesen sein sollte.

Doch als Verriest ihn ein Jahr später erneut in die Équipe tricolore berief, dort seine Vorwürfe aber nicht zurückzunehmen bereit war, reiste der Spieler aus dem Trainingslager ab und wurde vom Verband dafür mit einer sechswöchigen Sperre belegt.[67] In dieser Zeit wurde in Frankreichs Presse heftig über die Frage gestritten, ob Kopas Spielweise angesichts des sich international durchsetzenden 4-2-4-Systems überhaupt noch zeitgemäß sei.[68] Das Verhältnis zu den Verbandsoberen kühlte sich weiter ab, seit Kopa im Juni 1963 in einem Interview mit der Zeitung France Dimanche geäußert hatte: „Die Spieler sind Sklaven der Vereine“.[69][70] Damit spielte er auf die Tatsache an, dass ein in Vertragsangelegenheiten meist unerfahrener, junger Spieler zu dieser Zeit seinen ersten Verein bis zu seinem 35. Geburtstag nicht ohne dessen Zustimmung verlassen konnte, umgekehrt aber keinerlei Mitspracherecht besaß, wenn der Verein ihn an einen anderen verkaufte. Erst 1969 gelang es der Spielergewerkschaft UNFP, diese „ewige“ Bindung von Spielern abzuschaffen. Auch für diese Äußerungen wurde Kopa gesperrt – sogar für ein halbes Jahr –, wenn auch auf Bewährung.
Auch Teile der Sportpresse reagierten auf das Interview mit heftiger Ablehnung; so wurde ihm in France Football vorgeworfen, er sei unfähig, die „komplexen Probleme zu verstehen, die dem professionellen Fußball strukturell innewohnen“. Die Zeitschrift empfahl ihm: „Die einzige Wahrheit, die Raymond Kopa anzubieten hat, findet auf dem Rasen statt, seine bestes Gabe … ist sein Spiel“; Lanfranchi/Wahl fassen dies pointiert als „Spiel' weiter und halt den Mund“ zusammen.[71]

Unter dem neuen Trainer Camille Cottin – für Kopa freilich ein guter Bekannter aus gemeinsamen Jahren in Angers – ereilte Stade Reims 1963/64 ein regelrechter Absturz: der Vorjahres-Vizemeister beendete die Saison auf Platz 17 und musste absteigen. Kopa, der trotz seiner Trauer und Verärgerung sowie der mehrwöchigen Sperre auf 25 Ligaeinsätze gekommen war und im Oktober 1963 sogar in einer Weltauswahl gegen England eingesetzt wurde,[72] entschied sich nach kurzem Liebäugeln mit einem Wechsel zu Stade Français Paris dafür, Reims auch in der Division 2 die Treue zu halten:[73]

Wäre ich gegangen, wäre ich mir wie ein Deserteur vorgekommen. … Nach 15 Jahren Berufsfußball missfiel mir der Gedanke keineswegs, an der Seite all der Nachwuchsspieler aufzulaufen, die große Erwartungen und viele Fähigkeiten mitbrachten. Vor einem Spiel bei Racing Paris sagte ich zu ihnen, sie sollten jetzt auf den Rasen gehen und zeigen, weshalb wir Stade de Reims heißen.

Auch Akesbi, Moreau und Wendling blieben, aber etliche seiner Mitspieler wie Kaelbel, Piantoni, Rodzik, Sauvage und Vincent verließen den Verein. Es gab allerdings auch einen Rückkehrer: Reims' „Fußballdenkmal“[74] Robert Jonquet ersetzte Cottin auf der Trainerbank. Am 30. August 1964 spielte Kopa erstmals seit über 13 Jahren wieder in der zweiten Liga, in der der sofortige Wiederaufstieg 1965 als Zehnter deutlich verfehlt wurde. Ein Jahr später kehrten die Rot-Weißen als Zweitligameister in die höchste Klasse zurück. In einem Kader, der außer Torhüter D'Arménia und Stürmer Heutte keinerlei namhafte Spieler aufwies, konnte selbst ein immer noch guter Raymond Kopa (33 Einsätze, drei Treffer) den erneuten Abstieg nicht verhindern. Auch die Entlassung Jonquets, der Ende April 1967 von Claude Prosdocimi[75] abgelöst wurde, blieb wirkungslos. An diesem Trainerwechsel scheint Kopa nicht ganz unbeteiligt gewesen zu sein, mit dem Jonquet zunehmend Differenzen über das Spielsystem hatte; nach seiner vorzeitigen Ablösung äußerte Jonquet: „Ich hätte Kopa glauben sollen, als er mir sagte, er müsse nur den kleinen Finger heben und ich würde entlassen“.[76]

Abschied auf Raten

Mit diesem Abstieg endete auch Kopas Karriere, der fortan nur noch in der Reimser Traditionself zu spielen beabsichtigte: am 29. April 1967 schoss er sein letztes Erstligator, das den 1:0-Endstand gegen US Valenciennes bedeutete, und am 10. Juni 1967, beim 1:1 gegen Olympique Nîmes, verabschiedeten fast 12.000 Zuschauer im Stade Vélodrome Auguste-Delaune ihren kleinen „Fußball-Napoléon“.

Er kam aber, anderthalb Jahre später, doch noch einmal zurück. Für den 15. Dezember 1968 hatten die Traditionsmannschaften von Racing Paris und Stade Reims ein Aufeinandertreffen im Pariser Prinzenpark vereinbart. Da in dieser Woche zudem die ersten Mannschaften der beiden Klubs – Stade war Zweit-, Racing sogar nur noch Amateurligist – im französischen Pokal aufeinandertreffen sollten, wurde eine Doppelveranstaltung organisiert, bei der die offizielle Pokalbegegnung als Vorspiel angesetzt war. Die Elf des Zweitligisten plagten verletzungsbedingte Personalsorgen, weshalb Raymond Kopa, der immer noch eine Profilizenz besaß, als „letzte Reserve“ auf der Auswechselbank Platz nahm. Tatsächlich musste er ab der 22. Spielminute einen Spieler ersetzen, schoss kurz darauf das 2:0 und feierte beim Schlusspfiff den Sieg mit „seiner“ Elf. Anschließend bestritt der 37-Jährige auch noch das Freundschaftsspiel der Traditionsmannschaften und erzielte darin zwei weitere Treffer.[77]

Fast auf den Tag genau zehn Jahre zuvor hatte der Ex-Nationalspieler und Journalist Gabriel Hanot in seiner Laudatio auf Kopa formuliert:[78]

Seine wahre Position ist weder die eines Flügel- noch eines Halb-, auch nicht die eines Mittelstürmers: sie muss erst noch erfunden werden. Er hat sie für sich erschaffen; es ist die eines Angreifers, der nicht immer in der Spitze spielt, aber immer in die Angriffe einbezogen ist, die er inspiriert, denen er die Richtung weist und zu deren Vollendung er beiträgt. … Er befindet sich zugleich … im Zentrum des Geschehens und außerhalb der Kontrolle durch seine Gegenspieler.

In der Saison 1970/71 stand Kopa sogar noch einmal in Reims’ Erstligakader – allerdings nur auf dem Papier, damit der von finanziellen Problemen gebeutelte Verein die Verbandsauflage, mindestens elf Profispieler zu melden, erfüllen konnte.[79] Immerhin bestritt er in diesem Kreis noch einige Freundschaftsspiele. 1973 fragte der Sportdirektor von Paris Saint-Germain FC, Just Fontaine, an, ob der fast 42-jährige Kopa bereit sei, die Mannschaft in der zweiten Liga zu verstärken. Dieser lehnte ab, weil sich dies nicht mit seinen Geschäften vereinbaren ließ, bestritt aber am 29. August 1973 in Saumur ein Freundschaftsspiel mit der Elf und erzielte dabei gegen den lokalen Amateurklub drei Treffer.[80]

Internationale Einsätze

Mit der Équipe Tricolore

Nachdem Raymond Kopa Ende 1951 die französische Staatsbürgerschaft angenommen hatte,[81] folgte im April 1952 beim 1:0 gegen das Saarland sein erster Einsatz in der B-Nationalmannschaft. Einen Monat später steuerte er zwei Tore zum 7:1-Sieg der Espoirs über die englische Juniorenauswahl bei.[82]

Am 5. Oktober 1952 debütierte er dann, beim 3:1 gegen Deutschland, auch in der A-Nationalelf und feierte auf der Mittelstürmerposition einen „exzellenten Einstand“,[83] bei dem der deutsche Trainer Herberger sich noch während der ersten Halbzeit genötigt sah, ihm neben Mittelläufer Liebrich mit Posipal einen zweiten Gegenspieler zuzuordnen. Kopa entzog sich dem durch häufige Rochaden mit seinen Sturmpartnern Cisowski und Ujlaki. Bis zum 11. November 1962 (2:3 gegen Ungarn) bestritt er 45 Länderspiele für die französische A-Nationalelf und erzielte dabei 18 Tore.[84] Die Zahl seiner Torvorlagen war allerdings deutlich größer.[69] In sechs der Begegnungen war er auch Spielführer der Bleus. Bei den Weltmeisterschaften 1954 und 1958 absolvierte er acht Spiele, in denen ihm vier Treffer gelangen. Sein größter Erfolg mit der Nationalmannschaft war der 3. Platz bei der WM in Schweden nach einem 6:3 gegen Deutschland. Dort wurde er anschließend – trotz der „weltmeisterlichen“ Konkurrenz eines Didi, Vavá, Pelé oder Garrincha – zum besten Spieler des Turniers[85] und am Ende des Jahres zu Europas Fußballer des Jahres sowie erneut zum französischen „Meister der Meister“ gewählt.[86]

Zwischen Februar 1956 und Oktober 1959 fehlte er in 18 Länderspielen aufgrund der Weigerung Real Madrids, ihn freizugeben. Lediglich zum WM-Turnier in Schweden gelang es Sélectionneur Paul Nicolas und Albert Batteux, der seit 1955 auch Nationaltrainer war, ihn „loszueisen“ – dies allerdings erst, nachdem der französische Verband ihn für diese Zeit hoch gegen Unfall- und Verletzungsrisiken versichert hatte.[87] Mitte 1960 verpasste er wegen einer Verletzung noch einmal fünf Länderspiele, darunter die Endrundenspiele bei der erstmalig ausgetragenen Europameisterschaft.

Seine herausragende Leistung in den sechs Spielen der WM 1958 löste auch außerhalb Frankreichs Bewunderung aus. Friedebert Becker, Herausgeber des deutschen Kicker, lobte beispielsweise, der „spritzige Kopa“, einer der „besten Sturmdirigenten“, stelle „seine Künste uneigennützig in den Dienst der Mannschaft“ und brächte „die Wirbelwind-Kombinationen der Franzosen auf Touren“. Trotz seiner „schnellen Kurzpässe“ und „wunderschönen Dribblings“ sei er sich nicht zu schade, „hinten auszuhelfen“ oder „weit zurückgezogen als Verbinder zu operieren, womit er „die [deutsche] Abwehr oft aus dem Konzept gebracht“ habe. Becker kolportierte, dass „viele das Innentrio Fontaine–Kopa–Piantoni das beste der ganzen Weltmeisterschaft“ nannten, und zitierte Torjäger Fontaine mit den Worten „Was ich geworden bin, verdanke ich Raymond Kopa. Er hat mir alle Hemmungen genommen, … brachte mir Tricks und Kombinationszüge bei“.[88] Willy Meisl bescheinigte Kopa nach dem Halbfinale gegen Brasilien „Feldherrnblick und Fußballvirtuosität“.[89]

Außerdem werden häufig zwei Spiele aus dem Jahr 1955 zu Kopas besten für die Équipe Tricolore gezählt, in denen er besonders meisterlich Regie führte: das 1:0 gegen England am 15. Mai, bei dem ihm auch das Tor des Tages gelang, und mehr noch der 2:1-Sieg in Spanien am 17. März vor 125.000 Zuschauern, gleichfalls mit einem Kopa-Tor und der Vorarbeit zum Siegtreffer, nach dem er auf den Schultern begeisterter französischer und spanischer Zuschauer vom Platz getragen wurde und dem er die Bezeichnung „Napoléon des Fußballs“ verdankte.[90] Er selbst sagte über diese Begegnung: „Was immer ich in diesem Spiel versuchte, gelang“.[91] Von seinen späten Länderspielen gilt dasjenige gegen England am 3. Oktober 1962 in Sheffield (Endstand 1:1) als besonders herausragendes; der Daily Express schrieb darüber: „Ray Kopa verließ den Rasen von Hillsborough im Blitzlicht der Fotografen und unter dem Beifall der 36.000 Zuschauer.“[92]

Gegen Nationalmannschaften aus dem deutschsprachigen Raum kann Raymond Kopa eine gute Bilanz vorweisen; acht Siegen stand nur eine Niederlage gegenüber, und er hat auch gegen jede dieser Mannschaften ein Tor erzielt. Die Spiele im Einzelnen:

  • gegen Deutschland*
    • 5.10.1952 00H 03:1
    • 16.10.1954 0A 03:1
    • 28.6.1958 00S 06:3 (1 Tor)
  • gegen die Schweiz
    • 11.11.1953 0H 02:4
    • 9.10.1955 00A 02:1 (1 Tor)
  • gegen Österreich
    • 19.10.1952 0A 02:1
    • 13.12.1959 0H 05:2
    • 27.3.1960 00A 04:2 (1 Tor)
  • gegen Luxemburg
    • 20.9.1953 00A 06:1 (1 Tor)

*gegen die DDR kein Spiel; H = Spiel in Frankreich, A = Spiel beim Gegner, S = Spiel in Schweden (WM); Ergebnisse immer aus französischer Sicht

Besonders häufig und vom Endergebnis her besonders erfolglos waren seine Auftritte mit Frankreich gegen Belgien:

  • 25.12.1952 0H 00:1
  • 30.5.1954 00A 03:3 (1 Tor)
  • 11.11.1954 0H 02:2 (2 Tore)
  • 25.12.1955 0A 01:2
  • 28.2.1960 00A 00:1
  • 15.3.1961 00H 01:1
  • 18.10.1961 0A 00:3

Beim 2:2 in Warschau gegen Polen (September 1960) fehlte Kopa, war aber beim 1:3 in Paris (April 1962) dabei; als Mannschaftskapitän tauschte er vor dem Anpfiff mit seinem polnischen Gegenüber die Wimpel aus. In seinen Autobiographien erwähnt er dieses Spiel mit keinem Wort.

Trotz seiner unbestreitbaren Leistungen wurde er in den frühen Jahren auch im Nationaldress wiederholt öffentlich als „zu klein, zu verspielt, zu egoistisch“ kritisiert,[93][69] nach dem 0:1 gegen Jugoslawien bei der WM 1954 sogar von den Verbandsverantwortlichen Gaston Barreau und Jean Rigal: „Kopa und Glovacki haben ein Spiel verloren, das sie hätten gewinnen können“.[94] Wie nahe Heldenverehrung und xenophobe Ressentiments zu diesem Zeitpunkt beieinander lagen, zeigte der Zuruf eines Zuschauers nach diesem Spiel: „Kopaszewski, geh' zurück ins Bergwerk! Da gehörst Du hin!“[95] Schon 1952, anlässlich eines Länderspiels in Dublin, sah er sich mit der Nationalelf dem in der irischen Presse und am Stadion Dalymount Park auf Handzetteln publik gemachten Vorwurf ausgesetzt, dies sei gar keine französische Mannschaft, sondern mit all ihren Italienern, Ungarn und Polen eine „Fremdenlegion“.[96]
Für Goldblatt ist es ein Paradoxon, dass die politische Linke in Frankreich ihn für seinen Individualismus bewunderte, während bürgerliche Mitte und rechte Kräfte ihn genau dafür schmähten.[97] Allerdings mussten selbst Kopas Kritiker in die Elogen über seine Spielkunst mit einstimmen, solange er erfolgreich spielte, um es sich nicht „mit einer Öffentlichkeit zu verderben, die von seinem attraktiven Spiel gefangen war“.[98]

Coupe Latine und Europapokal der Landesmeister

Die Coupe Latine, ein regionaler Vorläufer der Europapokalwettbewerbe,[99] an der die jeweiligen Meister von Italien, Spanien, Portugal und Frankreich teilnahmen, war nach der Nationalelf die zweite internationale Bühne, auf der Raymond Kopa seine Qualitäten zur Schau stellen konnte. Gleich bei seiner ersten Teilnahme – 1953 in Portugal – erzielte er den Siegtreffer beim 2:1 über den FC Valencia sowie zwei Tore beim 3:0 im Endspiel gegen AC Mailand. Zwei Jahre später, diesmal im eigenen Land, traf Reims zunächst wiederum auf den AC Mailand. Dieses Flutlichtspiel am 22. Juni 1955 ging als „Prinzenpark-Marathon“ in die Annalen ein: erst nach Mitternacht, in der 139. Spielminute, gelang Glovacki der 3:2-Siegtreffer. Am übernächsten Tag titelte l'Équipe: „Kopa lenkte das Spiel mit außerordentlichem Brio“.[100] Die Begegnung hatte allerdings so viel Kraft gekostet, dass drei Tage später Real Madrid das Endspiel relativ problemlos mit 2:0 für sich entscheiden konnte.

Auch bei Kopas dritter Teilnahme (1957 in Spanien), diesmal im Dress von Real Madrid, gelang ein mit 5:1 zudem wieder deutlicher Sieg über den AC Mailand. Beim Endspielerfolg gegen Benfica Lissabon (1:0) blieb Kopa zwar ein Treffer verwehrt, aber er gewann diesen Pokal zum zweiten Mal und ist der einzige Spieler, der in drei Finals der Coupe Latine gestanden hat.

Am Europapokal der Landesmeister hat er je dreimal mit Reims und Madrid teilgenommen: zwischen 1955 und 1959 jährlich, zudem 1960/61 und 1962/63. Dreimal gewann er diese „Krone des europäischen Vereinsfußballs“, stand zudem bei der allerersten Austragung des Wettbewerbs ein weiteres Mal im Endspiel (3:4 gegen Real Madrid). In diesem Finale verhinderte Madrids Torwart Alonso zunächst Reims' möglicherweise vorentscheidende 3:0-Führung, als er einen spektakulären Distanzschuss Kopas mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenkte; in der zweiten Halbzeit bereitete ein Kopa-Freistoß das zwischenzeitliche 3:2 der Rémois durch Hidalgo vor.[101] Insgesamt bestritt Kopa auf diesem Niveau zwischen September 1955 und März 1963 34 Spiele und schoss acht Tore, davon 22 Einsätze (sechs Treffer) für Real und 12 Spiele (zwei Tore) für Stade. In den Endspielen blieb er zwar ohne Torerfolg, aber seine Vorlagen eröffneten auch hier den Mitspielern zahlreiche Chancen.

Fünf Spiele auf dieser Ebene haben in besonderem Maße zu seinem Renommee beigetragen. In der Begegnung von Stade Reims bei Vörös Lobogó (28. Dezember 1955, Endstand 4:4) erwies sich der 24-Jährige seinem Gegenpart, dem ungarischen Weltklassespieler Nándor Hidegkuti, als absolut ebenbürtig. Nach dem 4:2 im Hinspiel setzte Kopa Batteux’ Offensivkonzept nahezu perfekt um: nach 52 Minuten führten die Gäste mit 4:1.[102] Ein Jahr später, jetzt im Dress von Real Madrid, schoss er im erforderlich gewordenen Entscheidungsspiel gegen Rapid Wien (13. Dezember 1956) den Treffer zum 2:0-Endstand, der in der umkämpften Partie die Entscheidung bedeutete. Gegen Manchester United gelang ihm beim Rückspiel im Old Trafford (25. April 1957, Endstand 2:2) das Tor zum 1:0, das Madrid den Weg ins Endspiel ebnete. Im Viertelfinale 1957/58 gegen den FC Sevilla (23. Januar 1958) führte er glänzend Regie und war durch seine beiden Treffer maßgeblich an Reals 8:0-Kantersieg beteiligt. Ein solcher, in seiner Profilaufbahn relativ seltener „Doppelpack“ krönte auch einen seiner letzten Europapokalauftritte am 14. November 1962 bei Reims' 5:0 über Austria Wien; trotz seiner damaligen persönlichen Schwierigkeiten gilt dieses Spiel als ein[103]

Gipfelpunkt seiner Europapokalkarriere … Kopa als Spielmacher, Kämpfer in der vordersten Linie und formidabler Mittelstürmer, der zwei Tore voller Wut erzielte und mit diesem Spiel vielleicht mehr als mit jedem anderen zu seiner unvergesslichen Legende beigetragen hat.

Internationale Freundschaftsspiele

Freundschaftsbegegnungen zwischen Spitzenmannschaften und Spiele mit Beteiligung einer Welt- oder Kontinentalauswahl stießen in den ersten beiden Nachkriegsjahrzehnten auf große Resonanz; in den „Kinderjahren des Fernsehens“ stellten sie für Fußballfans oft die einzige Möglichkeit dar, berühmte Teams und legendäre Spieler über 90 Minuten und nicht nur in den Sekundenschnipseln der Kinowochenschauen sehen zu können. Diese Partien – wenn Stade Reims dabei als Gastgeber fungierte, trug es diese regelmäßig in Paris aus – waren fast immer ausverkauft. Auch Raymond Kopa hat neben zwei Einsätzen in der Europa- bzw. der Weltelf (1955 und 1963, jeweils gegen England) mit Reims und Madrid eine Vielzahl solcher „Schau-Spiele“ bestritten, von denen zwei in besonderer Erinnerung geblieben sind.

Im März 1953, einen Monat nach der Jahrhundertflut, die weite Teile Hollands heimgesucht hatte, traten niederländische Auslandsprofis zu einem Benefizspiel gegen eine französische Nationalauswahl an: „Kopa & Co.“ unterlagen vor 40.000 Zuschauern im Pariser Prinzenpark mit 1:2 gegen die Niederländer, in deren Reihen mit Bram Appel ein weiterer Rémois stand. Diese Hilfe für die Flutopfer ist noch heute vielen Niederländern als sogenannter Watersnoodwedstrijd erinnerlich. Im November 1954 spielte an gleicher Stätte eine Kombination Racing Paris/Stade Reims gegen Dynamo Moskau. Der sowjetische Fußball galt zu dieser Zeit in Westeuropa als eine Art Geheimtipp, und auch Kopa gelang es nicht, Dynamos Torwart Jaschin zu überwinden.[104]

Stade Reims und Real Madrid halten diesen in den 1950er Jahren begonnenen und inzwischen überlebten Brauch der Freundschaftsspiele bis in die Gegenwart hinein aufrecht und treffen, wenn der Terminkalender es zulässt, einmal im Jahr aufeinander. Dass Kopa auch in fußballerischen Entwicklungsländern als Inbegriff für Spielkultur galt, verdeutlicht eine Episode aus der Saison 1956/57, während der Stade de Reims – ohne den schon bei Madrid spielenden Protagonisten – eine vierwöchige Südostasien-Tournee unternahm: in den Aufstellungen der gegnerischen Mannschaften gab es durchweg mehrere Spieler, die den Künstlernamen Kopa angenommen hatten.[105]

Leben nach der aktiven Fußballerkarriere

Bereits 1954 begann Kopa, seinen Namen für Produkte, hauptsächlich Sportartikel und Freizeitkleidung, zu vermarkten. Um 1960 betrieb er einen Zeitschriften- und Tabakladen und wurde Miteigentümer eines Hotels in Reims.[106][69] Später schuf er eine eigene Marke für Sportartikel und holte etliche seiner ehemaligen Mitspieler als Mitarbeiter in diese Groupe Kopa, unter deren Dach eine Reihe von Fabriken und Einzelhandelsgeschäften vereint waren. Er kümmerte sich um Produktentwicklung und Finanzierung, besuchte auch die Betriebe und Läden regelmäßig persönlich – „mit der gleichen Ernsthaftigkeit, dem gleichen Anspruch und Perfektionismus wie während meiner Karriere“.[107]

Ende 1968 überredete Albert Batteux ihn, für den Bundesrat des französischen Fußballverbands zu kandidieren. Kopa wurde gewählt, trat aber schon im Juli 1969 von dieser Funktion zurück, nachdem sein und Michel Hidalgos Versuch scheiterte, Batteux als Nationaltrainer zurückzuholen. Außerdem sei er für Gremienarbeit nicht geschaffen: „Ich liebe den Fußball – wenn ich ihn spielen kann“.[108] Dies tat er mit Stades (und später Angers') Traditionsmannschaft bis 2001 auch weiterhin. Von seinen ehemaligen Reimser Mitspielern hat er über die Jahrzehnte insbesondere den Kontakt zu Paul Sinibaldi, Dominique Colonna und Just Fontaine aufrecht erhalten; Fontaine bezeichnet er als seinen „Freund und Komplizen, … einen Instinktfußballer wie ich selbst“, dabei mit seiner Spontaneität und Extrovertiertheit „der mir diametral entgegengesetzte Charakter“.[109]

1971 ließ Raymond Kopa sich in Angers nieder, wo er immer noch während eines Teils des Jahres lebt; den anderen verbringt er nahe Ajaccio auf Korsika. Die Weltmeisterschaften 1978, 1982 und 1986 begleitete er als Kommentator für France Inter bzw. Radio Monte Carlo. 1985 bereitete ihm, der sich über viele Jahre mit Tennisspielen fit gehalten hat, die Teilnahme an der Rallye Paris-Dakar als Beifahrer von Étienne Smulovici (Platz 65 im Gesamtklassement) neue, persönlich wichtige Eindrücke.[110] Die aktuelle Entwicklung seines Sports betrachtet er kritisch:[111]

Zu viel spielt sich im Mittelfeld ab … mit nur noch einem oder zwei Stürmern … Man muss lange auf ein Tor warten, und das ist unterschiedslos überall so. Heute wird auch zu schnell gespielt, [oft auf Kosten] der Genauigkeit. … Die gegenwärtigen Systeme pressen die Spieler in ein zu enges Korsett; wenn man ihnen nicht ein gewisses Maß an Freiheiten lässt, können sie sich nicht entwickeln. Wenn wir junge Leute haben wollen, die den Unterschied ausmachen: lasst sie spielen, dribbeln, selbst entscheiden.

1991 zog er sich aus seinem Unternehmen zurück; zwölf Jahre später bereiste er – ein Geschenk seiner Freunde zur Goldenen Hochzeit – zum ersten Mal das Land, aus dem die Kopaszewskis drei Generationen früher ausgewandert waren. Zuvor war er lediglich einmal, anlässlich eines Freundschaftsspiels mit Stade Reims, dort gewesen. Seine schlechte polnische Aussprache und sein geringer Wortschatz hatte dortige Journalisten zu der Bemerkung veranlasst, Kopa habe seine Herkunft verdrängt – und dieser widersprach dem nur schwach: „Ich habe nichts vergessen, ich habe nur wenig darüber gewusst“.[112] Offenkundig ist seine persönliche Beziehung zu diesen familiären Wurzeln nicht sehr intensiv; den Hinweis eines Mitspielers während des Rückflugs der Nationalelf aus Moskau im Oktober 1955, man überquere gerade Polen, kommentierte Kopa mit den Worten „Polen war für mich Ausland … Ich hatte nur ein einziges Vaterland: Frankreich.“[113] Auch in seiner jüngsten Autobiographie widmet er der Reise von 2003 gerade eine Druckseite, die er mit der lakonischen Feststellung „Ich war nicht sonderlich begeistert und wäre lieber eine Woche nach Rom gefahren“ einleitet. Darin handelt er dann hauptsächlich die spontane Einladung des französischen Botschafters in Warschau ab und schließt mit den Worten: „Ich bin stolz darauf, … meinen Beitrag zu einigen der schönsten Seiten im Geschichtsbuch des französischen Fußballs geleistet zu haben“.[114]

Palmarès

Mit seinen Vereinen

  • Gewinner des Europapokals der Landesmeister: 1957, 1958, 1959 (mit Madrid; zudem Finalist 1956 mit Reims)
  • Gewinner der Coupe Latine: 1953 (mit Reims), 1957 (mit Madrid); zudem Finalist 1955 (mit Reims)
  • Französischer Meister: 1953, 1955, 1960, 1962
  • Spanischer Meister: 1957, 1958
  • 346 Spiele (75 Tore) in Frankreichs Division 1, 79 Spiele (24 Tore) in Spaniens Primera División, 116 Spiele (21 Tore) in Frankreichs Division 2
  • 34 Spiele (8 Tore) im europäischen Meisterwettbewerb, davon 22 (6) für Madrid und 12 (2) für Reims

Als Nationalspieler

  • 45 A-Länderspiele (18 Tore)
  • WM-Teilnehmer 1954 und 1958
  • 3. Platz bei der WM 1958 und Auszeichnung als bester Spieler dieses Turniers

Andere Auszeichnungen

  • Aufnahme in die Liste der weltbesten Fußballer des 20. Jahrhunderts, die FIFA 100
  • Bester europäischer Spieler („Goldener Fußball“) 1958, Zweiter 1959, Dritter 1956 und 1957, Sechster 1960, Elfter 1962 – bis heute der einzige Spieler, der viermal nacheinander auf einem der ersten drei Plätze rangierte
  • Drittbester französischer Fußballer des Jahrhunderts (von l'Équipe im Jahr 2000 gewählt) bzw. Bester Spieler der Nachkriegszeit (Leserabstimmung in France Football, Ende 1956)
  • Dreimal Sportler bzw. Fußballer des Jahres in Frankreich (1955 und 1958 „Champion des champions“, 1959/60 „Étoile d’Or“)
  • Ritter (seit 1970) bzw. Offizier (seit 2007)[115] der Ehrenlegion
  • Namensgeber für Straßen (z.B. in Cholet und Les Herbiers) und Sportstätten (ein Stadion und eine Sporthalle in Lille)

Literatur

Autobiographien

  • Raymond Kopa (unter Mitarbeit von Patrice Burchkalter): Kopa. Jacob-Duvernet, Paris 2006 ISBN 2-84724-107-8 (mit einem Vorwort von Zinédine Zidane)
  • Raymond Kopa (unter Mitarbeit von Paul Katz): Mon football. Calmann-Lévy, Paris 1972
  • Raymond Kopa: Mes matches et ma vie. Pierre Horay, Paris 1958 (mit einem Vorwort von Albert Batteux)

Darstellungen

  • Friedebert Becker (Hrsg.): Fußball-Weltmeisterschaft 1958. Copress, München 1958 (Lizenzausgabe für den Bertelsmann Lesering)
  • Hans Blickensdörfer: Ein Ball fliegt um die Welt. Union, Stuttgart 1965, 19693
  • Denis Chaumier: Les Bleus. Tous les joueurs de l'équipe de France de 1904 à nos jours. Larousse, o.O. 2004 ISBN 2-03-505420-6
  • Pierre Delaunay/Jacques de Ryswick/Jean Cornu: 100 ans de football en France. Atlas, Paris 1982, 1983² ISBN 2-7312-0108-8
  • Gérard Ejnès/L'Équipe: La belle histoire. L'équipe de France de football. L'Équipe, Issy-les-Moulineaux 2004 ISBN 2-951-96053-0
  • Gérard Ejnès/L'Équipe: 50 ans de Coupes d'Europe. L'Équipe, Issy-les-Moulineaux 2005 ISBN 2-951-96059-X
  • L'Équipe (Hrsg.): Stade de Reims. Un club à la Une. L'Équipe, Issy-les-Moulineaux 2006 ISBN 2-915-53541-8 (Kassette mit 20 Faksimiles historischer Titelseiten und einem Begleitband)
  • Just Fontaine (unter Mitarbeit von Jean-Pierre Bonenfant): Mes 13 vérités sur le foot. Solar, Paris 2006 ISBN 2-263-04107-9
  • David Goldblatt: The ball is round. A global history of football. Viking/Penguin, London 2006 ISBN 0-670-91480-0
  • Pascal Grégoire-Boutreau/Tony Verbicaro: Stade de Reims – une histoire sans fin. Cahiers intempestifs, Saint-Étienne 2001 ISBN 2-911698-21-5
  • Michel Hidalgo (unter Mitarbeit von Patrice Burchkalter): Le temps des bleus. Mémoires. Jacob-Duvernet, Paris 2007 ISBN 978-2-84724-146-4
  • Paul Hurseau/Jacques Verhaeghe: Les immortels du football nordiste. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2003 ISBN 2-84253-867-6
  • Pierre Lanfranchi/Alfred Wahl: The Immigrant as Hero: Kopa, Mekloufi and French Football. in: The International Journal of the History of Sport, Vol. XIII, Nr. 1, März 1996, S. 114–127
  • Klaus Leger: So wie einst Real Madrid. Die Geschichte des Europapokals 1955–1964. AGON, Kassel o.J. [2003] ISBN 3-89784-211-4
  • Lucien Perpère/Victor Sinet/Louis Tanguy: Reims de nos amours. 1931/1981 – 50 ans de Stade de Reims. Alphabet Cube, Reims 1981
  • Jean-Philippe Rethacker/Jacques Thibert: La fabuleuse histoire du football. Minerva, Genève 20032 ISBN 978-2-8307-0661-1 (mit einem Vorwort von Albert Batteux; zuerst erschienen 1974, überarbeitete Neuauflage 1996)
  • Jean Riverain/Claude Quesniaux: Kopa, Coppi… et autres champions. Éditions G.P., Paris 1961
  • Matthias Weinrich: Der Europapokal. 1955 bis 1974. AGON, Kassel o.J. [2007], ISBN 978-3-89784-252-6

Filme

  • Allez le Stade. 1950–1962, une passion Rémoise. (53 Minuten) und Batteux, l'homme du match. (51 Minuten) – beide von Jules-César Muracciole, 2003; als DVD bei Éditions Montparnasse, 2006

Weblinks

Vorstehende Links: am 10. Juni 2008 gesichtet

Anmerkungen

  1. vgl. bspw. Goldblatt, S. 418; Just Fontaine: Reprise de volée. Solar, o.O. 1970, S. 134f. – Kopas Körpergröße wird gelegentlich auch mit 1,69 m angegeben.
  2. Erstmalig findet sich diese Bezeichnung in einem Daily-Express-Artikel des Journalisten Desmond Hackett nach Kopas Auftritt mit der französischen Nationalelf in Madrid (17. März 1955, 2:1 gegen Spanien): „Ich habe den besten Spieler der Welt, den Napoléon des Fußballs gesehen“. – Kopa 2006, S. 105; Ejnès/L'Équipe 2004, S. 86; Chaumier, S. 177; Weinrich, S. 58. – In Spanien erschienen drei Biographien, die diese Bezeichnung im Buchtitel nennen, nämlich José Luis de Echarri: Kopa. El Napoleón del futbol. Prensa Gráfica, Madrid 1958, ein gleichnamiges Buch von Félix Martialay (Band 16 der Reihe Enciclopedia de los Deportes, Arpem, Granada 1958) und NN: Kopa, El Napoléon del Reims. El Marca, Madrid 1963. Kopa selbst fand diesen Beinamen „etwas pompös“ – Kopa 1972, S. 102
  3. Goldblatt, S. 405 und 419; ebenso Lanfranchi/Wahl, S. 114, die diese Aufstiegsmöglichkeit zugleich aber als „Mythos“ und Kopa als jemanden, der „diese Vorbildrolle gerne erfüllte“, bezeichnen (S. 117/118).
  4. Kopa 1972, S. 8 und 14
  5. Kopa selbst bezeichnet seine polnischstämmigen Verwandten mit ihren französischsprachigen Vornamen, seinen Vater beispielsweise als François – Kopa 2006, S. 17
  6. Riverain/Quesniaux, S. 10/11; zur Lage des nordfranzösischen Kohlebeckens siehe diese Karte
  7. Kopa 1958, S. 21; Kopa 1972, S. 23; Kopa 2006, S. 19f.
  8. Kopa charakterisiert sich für diese Zeit (1939/40) mit den Worten „Je suis haut comme trois pommes, mais j'ai déjà l'âme d'un chef“, also als „Dreikäsehoch (im Französischen wörtlich „Dreiäpfelhoch“) mit dem Herzen eines Anführers“:  – Kopa 2006, S. 20
  9. Riverain/Quesniaux, S. 11
  10. Kopa 2006, S. 22/23
  11. „À notre manière, nous avions presque fait un acte de Résistance, non ?“ – Kopa 1972, S. 29
  12. Kopa 2006, S. 23ff.; ähnlich Riverain/Quesniaux, S. 11; außerdem hätten seine Eltern das dafür erforderliche Lehrgeld nicht aufbringen können – Kopa 1958, S. 26f.
  13. Kopa 2006, S. 28
  14. Kopa 2006, S. 33; „Schwarzfresse“ (gueule noire) ist eine umgangssprachlich-derbe Bezeichnung für Bergleute.
  15. In der gesamten für diesen Artikel verwendeten Literatur finden sich lediglich drei Fotos, die ihn beim Kopfball zeigen: Beim 1958er WM-Halbfinale überspringt er immerhin den brasilianischen Torhüter Gilmar (Ejnès/L'Équipe 2004, S. 97; auch in Kopa 2006, hinter S. 128; dieselbe Szene aus einem anderen Blickwinkel in Delaunay/de Ryswick/Cornu, S. 222/223). Außerdem ein „Hechtkopfball“ im Dress von Real Madrid, in Kopa 1958, vor S. 97.
  16. beide Tison-Zitate aus Riverain/Quesniaux, S. 21
  17. Kopa 2006, S. 43; Kopa 1958, S. 33
  18. Riverain/Quesniaux, S. 26f.; Kopa 1972, S. 32–34 – Sieger des Concours du jeune footballeur 1949 war Jean Saupin, der 1949/50 gemeinsam mit Kopa bei SCO Angers unter Vertrag stand, es in seiner folgenden Karriere aber lediglich auf 15 Einsätze in der Division 1 brachte (1953/54 bei Stade Français Paris – vgl. Stéphane Boisson/Raoul Vian: Il était une fois le Championnat de France de Football. Tous les joueurs de la première division de 1948/49 à 2003/04. Neofoot, Saint-Thibault o.J.). Mehr Informationen zu dem 1949er Wettbewerb unter http://fr.wikipedia.org/wiki/Concours_du_jeune_footballeur_1949.
  19. Kopa 2006, S. 41
  20. Kopa 1972, S. 36–39
  21. Hurseau/Verhaeghe, S. 74 – Henno verpflichtete stattdessen Stephan Walzak, der es zwischen 1954 und 1962 auf nur 81 Erstligaeinsätze für Lille und Metz brachte (Walzaks Daten nach Boisson/Vian)
  22. Kopa 2006, S. 44–47
  23. Kopa 2006, S. 49, zitiert Camille Cottin mit den Worten „Kopa … sonne bien et se retient mieux“ („klingt gut und lässt sich besser behalten“). Laut Leger, S. 59, hat die FIFA Kopa aber noch bei der WM 1954 unter seinem amtlichen Namen geführt. Ein Zeitungsausschnitt mit Mannschaftsfoto der Saison 1949/50 (Kopa: 3. von links in der vorderen Reihe) und Hinweis auf diese Umbenennung findet sich unter http://www.angerssco.fr/index2.php?page=Saison_1949-50.
  24. Riverain/Quesniaux, S. 41
  25. „ma première cagnotte“, wörtlich übersetzt „Spiel(geld)kasse“ – Kopa 2006, S. 50; Kopa 1972, S. 41
  26. Kopa 2006, S. 51/52; Kopa 1958, S. 58
  27. Kopa 1972, S. 110 und 153
  28. „espèce de petit révolutionnaire“ – Kopa 1972, S. 49
  29. Kopa 2006, S. 53–55
  30. Kopa 1958, S. 72ff.
  31. Bourrigault bestritt in den folgenden Jahren 230 Erstligaspiele für SCO Angers und Stade Rennais UC – Daten nach Boisson/Vian
  32. am 28. Juli 1953; Trauzeugen waren Camille Cottin und Albert Batteux – Kopa 1958, S. 87 und Foto vor S. 17
  33. Kopa 1972, S. 55
  34. Kopa 1958, S. 101f. – Ein halbes Jahrhundert später schien sich Kopa allerdings nicht mehr so sicher, sondern fragte: „Welche Argumente mochte Bébert wohl vorgebracht haben?“ – Kopa 2006, S. 67
  35. a b Soweit nicht anders angegeben, beruhen sämtliche Angaben zu Spieldaten, Mannschaftsaufstellungen, Ergebnissen u.ä. von Stade Reims in diesem Kapitel auf der statistischen Auswertung des detaillierten Werkes von Grégoire-Boutreau/Verbicaro.
  36. Kopa 1958, S. 107
  37. Durchschnittsalter bei Saisonbeginn (26. August 1951) für die 16 der 20 in diesem Jahr eingesetzten Spieler errechnet, deren exaktes Geburtsdatum bekannt ist.
  38. Kopa 2006, S. 73/74; ähnlich auch Ejnès/L'Équipe 2004, S. 80; Fontaine, S. 73
  39. Fontaine, S. 74; Weinrich, S. 58
  40. Fontaine, S. 190; in der Division 1 wurden die Zuschauereinnahmen bis 1962 zwischen den beiden Mannschaften im Verhältnis 60:40 geteilt, und für Freundschaftsspiele konnte Reims aufgrund seiner attraktiven Spielweise hohe Beträge verlangen. Im heimischen Stade Vélodrome Auguste-Delaune bezahlten 1951/52 trotz des 4. Tabellenplatzes durchschnittlich nur 7.160 Besucher Eintritt – bei den 17 Auswärtsspielen hingegen waren es 11.100 gewesen.
  41. Kopa 2006, S. 74f.
  42. so bspw. Kopas Mitspieler zwischen 1954 und 1956, der spätere Nationaltrainer Michel Hidalgo – Hidalgo, S. 38f.; Perpère/Sinet/Tanguy, S. 96; ähnlich Rethacker/Thibert, S. 225, die Kopa in einer Kapitelüberschrift sogar als „fils de Batteux“ („Batteux’ Sohn“) bezeichnen.
  43. Kopa 2006, S. 69; sein erstes Buch ist Batteux gewidmet („à Albert“), dennoch hat er ihn lebenslang gesiezt – Kopa 1958, 2. Vorblatt; Hidalgo, S. 39
  44. Kopa 2006, S. 91f.
  45. Grégoire-Boutreau/Verbicaro, S. 114; auch Kopa selbst bewertete das Zusammenspiel mit Léon Glovacki noch einen Deut besser („perfektes Verständnis“) als das mit Just Fontaine. – Kopa 1972, S. 80–82 und 213
  46. Kopa 1972, S. 99f.; gemeinsam mit ihm leisteten dort u.a. Ujlaki und sein Vereinskamerad Jacquet ihren Dienst ab.
  47. Kopa 1958, S. 41 und Foto vor S. 129; Ejnès/L'Équipe 2005, S. 307; Delaunay/de Ryswick/Cornu, S. 212; diese Auszeichnung („Champion des champions“) erhielt er 1958 erneut verliehen – Kopa 2006, S. 210
  48. siehe http://fr.wikipedia.org/wiki/Champion_des_champions_de_L%27%C3%89quipe; die anderen vier Fußballer waren Michel Platini (1977 und 1984), Alain Giresse (1982), Zinédine Zidane (1998) und Thierry Henry (2008).
  49. Titelseite der l'Équipe vom 13. Juni 1956, in L'Équipe, Blatt 8
  50. Vertragsverhandlungen nach Kopa 1972, S. 104, und Kopa 2006, S. 108f. bzw. 115; Leserabstimmung nach France Football: 60 ans. La légende du football. (Beilage zur Ausgabe vom 25. September 2007), S. 18. – Kopa war übrigens nicht der erste Franzose bei Real: Louis Hon (1950–1953, als Profi) und René Petit (in den 1920er Jahren, als Amateur) spielten schon vor ihm bei den Madrilenen.
  51. laut Leger, S. 60, handelte di Stefano nach dem Motto „Lasst keine Götter neben mir spielen“.
  52. Weinrich, S. 24
  53. Zitat aus France Football vom 29. Januar 2008, S. 43
  54. „Ni Pelé ni Puskas n'eurent sur leur équipe l'emprise d'un Di Stefano“ – Kopa 1972, S. 208/209
  55. Kopa 2006, S. 123–128; Kopa 1972, S. 119–122
  56. Riverain/Quesniaux, S. 62/63
  57. Kopa 2006, S. 150f.
  58. so Kopa selbst im Jahr 2003 in einem seiner Statements in dem Film „Allez le Stade“
  59. Blickensdörfer, S. 136; Grégoire-Boutreau/Verbicaro, S. 106; laut Delaunay/de Ryswick/Cornu, S. 235, war ein Werbevertrag mit diesem Getränkeproduzenten sogar der Hauptgrund für seine Rückkehr, während Riverain/Quesniaux, S. 60, anführen, wieder unter Batteux arbeiten zu können sei ein wesentliches Motiv für ihn gewesen. Kopa selbst, der sich um den Jahreswechsel 1957/58 ein Haus nahe Angers gekauft hatte, bemerkte dazu schlicht: „Ich kehrte nach Hause zurück“. – Kopa 1972, S. 150; Kopa 1958, S. 189f.
  60. Weinrich, S. 80
  61. Zitat Albert Batteux in einem seiner Statements in dem Film „Allez le Stade“; die Stammformation (in Klammern Zahl der Ligaspiele bzw. -tore dieser Saison) lautete Colonna (32) – Wendling (34), Rodzik (31/1) – Siatka (35/3), Jonquet (34), Leblond (34/1) – Muller (38/13), Kopa (36/14), Fontaine (28/28), Piantoni (26/18), Vincent (37/14) bzw. Bérard (21/10).
  62. Reims hatte in England 0:2 verloren, schaffte am 30. November 1960 in Paris dann nur ein 3:2. – Leger, S. 77.
  63. Kopa 1972, S. 176–179; Kopa 2006, S. 167–169
  64. Hinsichtlich der Todesursache seines Sohnes ist in anderen Veröffentlichungen meist von Leukämie die Rede. Das Ehepaar hat außerdem zwei Töchter, Nadine (* 1954) und Sophie (* 1963) – Kopa 1972, S. 7 und 113. Autorenrechte und Tantiemen aus seiner jüngsten Biographie hat Kopa vollständig dem Krebsforschungszentrum Institut Gustave-Roussy in Villejuif überschrieben – Kopa 2006, 2. Vorblatt.
  65. Es gab zu diesem Zeitpunkt in Frankreich noch ein Verbandskomitee, dessen ein bis drei Mitglieder auswählten (daher Sélectionneurs genannt), welche Spieler zu einem Länderspiel berufen und darin eingesetzt wurden. Erst ab Juli 1964 fielen auch diese Entscheidungen in die ausschließliche Kompetenz des Nationaltrainers; Henri Guérin war der erste Trainer, der von dieser Neuregelung profitierte.
  66. Verriest hatte Kopa von der Teilnahme am Trainingslager freigestellt, damit dieser sich um die medizinische Betreuung seines Sohnes kümmern konnte, ihm nach dem Spiel aber vor versammelter Presse mangelhafte Einstellung vorgeworfen: „Raymond n'a plus l'esprit pour jouer en équipe de France. … Les qualités du joueur ne sont pas en cause, mais sa mentalité“ („Kopas spielerische Qualitäten stehen nicht in Frage, aber ihm fehlt der Nationalmannschaftsgeist“). – Grégoire-Boutreau/Verbicaro, S. 126; ähnlich Delaunay/de Ryswick/Cornu, S. 247; Rethacker/Thibert, S. 352
  67. Kopa 2006, S. 159–166; Rethacker/Thibert, S. 373
  68. so bspw. Jacques Zissel: Kopa: Sélectionné dans l'équipe du monde – discuté dans l'équipe de France. in La Croix vom 19. September 1963
  69. a b c d Chaumier, S. 177f.
  70. Hidalgo, S. 56; Delaunay/de Ryswick/Cornu, S. 248; Rethacker/Thibert, S. 361
  71. Lanfranchi/Wahl, S. 118/119
  72. Anlass war das 100. Jubiläum der Football Association – Delaunay/de Ryswick/Cornu, S. 248
  73. Kopa 1972, S. 183; Kopa 2006, S. 175; Grégoire-Boutreau/Verbicaro, S. 131
  74. „Bob“ Jonquet hatte zwischen 1946 und 1960 in 502 Erstligaspielen den rot-weißen Dress getragen, alle Titel mitgewonnen und in sämtlichen Endspielen gestanden, die der Klub erreicht hatte.
  75. Prosdocimi hatte in der ersten Hälfte der 1950er ebenfalls in der Reimser Profielf gespielt, allerdings nur in insgesamt 13 Ligaspielen; in sieben davon (Ende 1953/Anfang 1954) stand er gemeinsam mit Kopa auf dem Rasen. 1964 führte er als Trainer Reims’ Juniorenelf zum Gewinn der Coupe Gambardella, der französischen Jugendmeisterschaft.
  76. Grégoire-Boutreau/Verbicaro, S. 135; Kopa selbst stellte dies als Missverständnis dar und bedauerte das Ende einer Freundschaft. – Kopa 1972, S. 191–198; Kopa 2006, S. 176–179. Claude Prosdocimi deutete an, dass Kopa an Jonquets Entlassung zumindest nicht ganz unbeteiligt gewesen sei (Interview mit Wwwurm am 18. Oktober 2007).
  77. Grégoire-Boutreau/Verbicaro, S. 139/140; Kopa 1972, S. 188
  78. „Sa vraie place n'est pas celle d'un ailier ni d'un intérieur, ni même d'un avant-centre : elle est à créer ; il l'a créée pour son compte ; elle est celle d'un attaquant qui n'est pas toujours de pointe, mais reste intégré à l'attaque qu'il inspire, oriente et sert à la perfection. … il veille à se trouver à la fois … en plein centre de l'action, et néanmoins hors de la surveillance immédiate des opposants.“ – http://www.francefootball.fr/FF/ballon_or/bo_1958.html
  79. Perpère/Sinet/Tanguy, S. 182
  80. 1970/71 nach Grégoire-Boutreau/Verbicaro, S. 146; 1973/74 nach France Football vom 24. Juli 1973, S. 16, und vom 4. September 1973, S. 25
  81. Kopa 2006, S. 86 – also als 20-Jähriger und nicht, wie Skrentny schreibt, schon mit 18 – Werner Skrentny: Fußballweltmeisterschaft 1958 Schweden. AGON, Kassel 2002 ISBN 3-89784-192-4, S. 100
  82. Kopa 2006, S. 79 und 86; als Espoirs („Hoffnungsträger“) werden die Teams der Junioren (heute: U-23-Spieler) in Frankreich auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch bezeichnet.
  83. Delaunay/de Ryswick/Cornu, S. 201; ähnlich Leger, S. 59, Ejnès/L'Équipe 2004, S. 80
  84. Soweit nicht anders angegeben, beruhen sämtliche Angaben zu Spieldaten, Mannschaftsaufstellungen, Ergebnissen u.ä. der Nationalmannschaft in diesem Artikel auf Ejnès/L'Équipe 2004, S. 80–87, 316-322, 368/369, 374 und 379-383
  85. Laut http://de.fifa.com/worldcup/archive/edition=15/overview.html traf eine internationale Jury diese Wahl; ähnlich auch Fontaine, S. 80.
  86. Kopa 2006, S. 210
  87. Becker, S. 141
  88. Zitate aus Becker, S. 14, 141, 165, 242, 244, 278, 282 und 284
  89. Artikel Frankreich übertraf sich selbst – aber nicht Brasilien! aus dem Kicker vom 30. Juni 1958, S. 14, faksimiliert in Frank Steffan (Hrsg.): So ein Tag. Die Spielberichte aller WM-Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Ed. Steffan, Köln 1994 ISBN 3-923838-04-2
  90. Grégoire-Boutreau/Verbicaro, S. 75; Delaunay/de Ryswick/Cornu, S. 211 – darin auf S. 207 auch ein Foto der Szene nach dem Spanien-Spiel, ebenso in Kopa 1958, nach S. 96.
  91. Riverain/Quesniaux, S. 56
  92. Rethacker/Thibert, S. 350f.
  93. Ejnès/L'Équipe 2004, S. 80/81
  94. L'Équipe-Artikel vom 17. Juni 1954, in Ejnès/L'Équipe 2004, S. 81
  95. Kopa 2006, S. 97; Goldblatt, S. 419 – Beide Quellen bewerten diesen Zuruf nicht nur als „normale“ Reaktion eines enttäuschten Fans, sondern messen ihm auch wenigstens unterschwellige Fremdenfeindlichkeit bei, denn seit 1949 hieß der Spieler in Frankreichs Medien immer nur Kopa. Indem dieser Zuschauer ihn als Kopaszewski anredete, griff er das Stereotyp auf, wonach polnische Bürger in Frankreich in erster Linie als „Gastarbeiter“ im Bergbau zu arbeiten hätten. Laut Riverain/Quesniaux, S. 55, hatte der Zuschauer ihn allerdings als „Kopa“ tituliert.
  96. Kopa 2006, S. 87–90; Auszüge aus den Zeitungsartikeln bei Riverain/Quesniaux, S. 46/47, und Kopa 1958, S. 128f.
  97. Goldblatt, S. 418, führt für diese These beispielhaft die PCF-nahen Zeitungen Miroir Sprint und Miroir du Football gegenüber l'Équipe, But et Club und France Football an.
  98. Lanfranchi/Wahl, S. 115f.
  99. Die statistischen Angaben in diesem Kapitel basieren auf den Büchern von Ejnès/L'Équipe 2005 (insbes. S. 302–309), Weinrich (S. 8–58, 82-87 und 129-135) und Leger (S. 13, 17-60, 74-77 und 98-102), zur Coupe Latine auch auf den Artikeln in der französischsprachigen Wikipedia.
  100. Titelseite der l'Équipe vom 24. Juni 1955, in L'Équipe, Blatt 4
  101. Hidalgo, S. 43; Kopa 1958, S. 168
  102. Leger, S. 20
  103. Ejnès/L'Équipe 2005, S. 307; ähnlich Leger, S. 100; für Grégoire-Boutreau/Verbicaro, S. 125, resultierte seine „königliche Leistung“ daraus, dass er seine Kritiker widerlegen wollte.
  104. Blickensdörfer, S. 20–22
  105. Hidalgo, S. 45
  106. Kopa 2006, S. 181/182
  107. Kopa 2006, S. 182 und 193; er verrät in seiner Autobiographie ansonsten kaum etwas über dieses Unternehmen – dass er dafür jährlich etwa 80.000 km durch Frankreich gereist ist, ist schon die präziseste Aussage darin.
  108. Hinzu kam, dass Kopa und Hidalgo die beiden einzigen ehemaligen Profispieler in diesem Bundesrat waren. – Kopa 2006, S. 183/184; Hidalgo, S. 61f.
  109. Kopa 1972, S. 189f.; Kopa 2006, S. 187–191
  110. Kopa 2006, S. 193–197 und 199-201
  111. aus einem Interview, das Just Fontaine mit Kopa führte. – Fontaine, S. 77–79
  112. Kopa 1972, S. 21
  113. Kopa 1958, S. 19–21
  114. Kopa 2006, S. 197/198 und 207f.
  115. http://ancienstadedereims.free.fr/fichiers_htm/Kopa.htm



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