- Reader's Digest
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Reader’s Digest ([ˈɹiːdɚz ˈdaɪdʒɛst], englisch für Kurzfassung, Auszug) ist eine Zeitschrift mit internationaler Verbreitung, die sich darauf spezialisiert, Artikel anderer Zeitschriften in gekürzter Form nachzudrucken.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Muttergesellschaft The Reader’s Digest Association, Inc. wurde 1922 von Lila Acheson Wallace und DeWitt Wallace in Pleasantville bei New York gegründet. Die erste Ausgabe des Magazins erschien am 5. Februar 1922. Die Herausgeber versandten in der Anfangszeit die Exemplare auf dem Postweg für 10 Cent pro Stück. 1935 erreichte sie erstmals eine Auflage von 1 Mio. Exemplaren. Die erste ausländische Ausgabe erschien 1938 in Großbritannien; 1948 erschienen die ersten Ausgaben für Deutschland und die Schweiz, 1952 in Österreich.
Der Konzern
Der Mutterverlag war bis März 2007 an der New Yorker Börse notiert. Er unterhält Dependancen in mehr als 60 Ländern und erwirtschaftete 2006 einen Umsatz von rund 2,4 Mrd. US-$. Für 1,8 Mrd. Euro (2,6 Mrd. Dollar) ist der Verlagskonzern im März 2007 an ein Konsortium unter Führung der amerikanischen Investmentfirma Ripplewood Holdings LLC verkauft worden (mit dem Magazin in 22 Sprachen, in über 18 Mio. Auflage).
Die Zeitschrift erschien 2007 in 51 verschiedenen Ausgaben in 22 Sprachen und erreichte mit einer Auflage von 18 Mio Exemplaren rund 80 Mio. Leser. Die amerikanische Ausgabe ist mit 12,5 Mio. Exemplaren die auflagenstärkste Ausgabe. (Das Hauptmagazin „Reader’s Digest“ und 26 weitere Blätter erreichen mehr als 100 Mio. Leser; die Aktionäre der Reader’s Digest Association Inc. erhielten 17 Dollar je Aktie.)
Die deutsche und die schweizerische Ausgabe erschienen erstmals unter dem Titel Das Beste aus Reader’s Digest im September 1948.
Die deutsche Ausgabe Reader’s Digest Deutschland erscheint monatlich in einer Auflage von 800.000 Exemplaren und erreicht damit etwa 2,6 Mio. Leser. Sie wird von dem in Stuttgart ansässigen Tochterverlag Reader’s Digest Deutschland: Verlag Das Beste GmbH herausgegeben; die Schweizer Ausgabe wird in Zürich, die österreichische in Wien verlegt.
Der Verlag gibt auch Bücher, Hörbücher, Musik, DVD/Videos heraus und bietet ebenso Produkte aus dem Bereich Gesundheit und Wellness (Nahrungsergänzungsmittel, Arzneimittel) sowie Wein, Schmuck und Wandern an. Seit 1955 erscheint alle zwei bis drei Monate die Abonnementreihe Reader’s Digest Auswahlbücher. In jedem Band finden sich Kurzfassungen (engl.: to digest, dt.: verdauen im Sinne von zusammenfassen) von vier aktuellen Bestsellern. Seit 1960 erscheint im Verlag auch jährlich das Jugendbuch, früher unter den Titeln "Das grosse Reader's Digest Jugendbuch" oder "Das grosse Jugendbuch" bekannt. Außerdem bietet Reader's Digest seinen Lesern mittlerweile Finanzdienstleistungen an, u. a. in Kooperation mit dem weltweit größten Versicherungsdienstleister AIG.
Inhaltliche Ausrichtung
Reader’s Digest war lange Jahre bekannt dafür, ein relativ geschlossenes Weltbild zu vertreten, das der Konzern selbst als politisch konservativ, pro-amerikanisch, optimistisch und christlich orientiert bezeichnet. In der Zwischenzeit haben die Ländergesellschaften von Reader’s Digest häufig ein eigenes Profil entwickelt.
Die Leser
Reader’s Digest ist eine Abonnementzeitschrift, die 90 Prozent ihrer Leser über das Abonnement erreicht. Die Leserschaft wird vom Verlag als zumeist älter als 40 und relativ gut situiert dargestellt.
Gewinnspiele
Reader’s Digest setzt zur Bewerbung seiner Produkte Direktmarketing und Gewinnspiele ein. Die teilweise verwirrende Aufmachung der Gewinnspielunterlagen und die Ausgestaltung der Gewinnspiele dienen aus Sicht der Verbraucherzentrale Hamburg nur dazu, Produktbestellungen zu provozieren.[1] 2001 verpflichtete sich Reader’s Digest USA, 6 Millionen US-Dollar Wiedergutmachung an Opfer ihrer Marketingmethoden zu zahlen, nachdem Reader’s Digest vorgeworfen worden war, ältere Menschen mit betrügerischen Methoden zu Vertragsschlüssen zu bewegen.[2]
Literatur
- Thomas Thiel: Fit mit Zwiebelsuppe. Alltagstauglich: Reader’s Digest erscheint zum tausendsten Mal. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22. Juli 2005, S. 36
- John Bainbridge: Little Wonder. Or, The Reader’s Digest and how it grew. Reynal & Hitchcock, New York 1945
- John Heidenry: Theirs was the Kingdom. Lila and DeWitt Wallace and the Story of the Reader’s Digest WW Norton, New York/London 1993
- Clem Robyns: The Internationalisation of Social and Cultural Values: On the Homogenization and Localization Strategies of the Reader’s Digest. In: Jana Králová & Zuzana Jettmarová: Translation Strategies and Effects in Cross-Cultural Value Transfers and Shifts. Folia Translatologica, Prag 1994, S. 83–92
- Samuel A. Schreiner: The Condensed World of the Reader’s Digest. Stein and Day, New York 1977
- James Playsted Wood: Of Lasting Interest: The Story of the Reader’s Digest. Greenwood Press, Westport Connecticut 1958
Weblinks
Quellenangaben
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