- Real-D
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Real-D ist ein digitales 3D-Projektionsverfahren, das anders als manche ältere Verfahren keine zwei Projektoren benötigt. Ein weiterer Vorteil des Real-D Systems besteht darin, dass schon vorhandene DLP-Projektoren genutzt werden können - ergänzt aber durch einen Projektor-Vorsatz, Zuschauerbrillen und besondere silberbeschichtete Leinwände (s. Abschnitt Leinwand).
Das Real-D 3D System basiert auf einem elektrooptischen Modulator genannt ZScreen, der von dem amerikanischen Erfinder Lenny Lipton erdacht wurde.
Inhaltsverzeichnis
Technik
Die Technik, die Real-D nutzt ist vergleichbar zur traditionellen Methode zur 3D-Projektion, die lineare Polarisation nutzt. Bei der traditionellen Methode werden zwei linear polarisierte Bilder auf die gleiche Leinwand projiziert, die um +45° bzw. -45° gegenüber der Horizontalen geneigt polarisiert sind. Die in den gleichen Winkeln polarisierenden Brillengläser der Zuschauer sorgen dafür, dass jedes Auge nur das richtige Bild sieht. Diese Art der 3D Projektion benötigt zwei Projektoren und hat den Nachteil, dass es zu Geisterbildern kommt, wenn der Zuschauer den Kopf zur Seite neigt und damit die Winkel der Polarisationsfilter von Projektor und Brille nicht mehr genau übereinstimmen.
Real-D jedoch benötigt nur einen einzelnen Projektor, der abwechselnd das rechte und das linke Bild projiziert und zirkular polarisiertes Licht nutzt. Ein LCD-Element vor dem Projektionsobjektiv polarisiert das Licht für das eine Auge im Uhrzeigersinn und für das andere im Gegenuhrzeigersinn. Zirkulare Polarisationsfilter in den Zuschauerbrillen sorgen dafür, dass jedes Auge nur 'sein' Bild sieht und das sogar dann, wenn der Zuschauer den Kopf neigt. Die sehr hohe Bildwiederholungsrate von 72 Bildern pro Sekunde und Auge sorgt für ein flimmerfreies Bild. Da das Videosignal nur 24 Bilder pro Sekunde liefert, wird bei Real-D Cinema jedes Bild dreimal wiederholt, um Flackern zu vermeiden.
Leinwand
Um das Polarisationsverfahren nutzen zu können, ist jedoch eine silberbeschichtete Leinwand nötig, die das Licht reflektiert. Bei einer Projektion auf eine herkömmliche weiße Leinwand geht die Polarisation des Lichts verloren, da das Licht auf der Oberfläche der Leinwand gestreut wird, was die Polarisation zerstört. In der Regel sind herkömmliche Kinos jedoch mit einer weißen Leinwand ausgestattet. Allerdings lässt sich das Problem der zusätzlich benötigten Silberleinwand umgehen, wenn statt der Polarisation die abwechselnde Projektion der Bilder für das linke bzw. rechte Auge genutzt wird. Durch die Verwendung von Shutterbrillen, die (infrarot angesteuert) abwechselnd das eine und dann das andere Brillenglas dunkel schalten, kann die herkömmliche Leinwand verwendet werden, was die Filmvorführung für das Kino einfacher und billiger macht.
Siehe auch
Weblinks
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