- Rechenfehler
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Als Rechnen wird die Tätigkeit der logischen Verknüpfung von Zahlen bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Das allgemein akzeptierte Regelwerk für das Rechnen ist die Mathematik. Rechnen kann man sowohl rein gedanklich, was Kopfrechnen genannt wird, als auch mit Rechenhilfsmitteln. Neuere Forschungen legen nahe, dass Menschen und höhere Tierarten bereits zum Zeitpunkt der Geburt einen Zahlensinn besitzen (Dehaene) oder über ein Grundverständnis für einfachste Rechenoperationen verfügen, wie mehr/weniger, größer/kleiner, Schätzen usw.
Das Rechnen gehört neben dem Lesen und Schreiben zu den grundlegenden Kompetenzen, die Jugendliche während ihrer Schulzeit erwerben sollten. Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter Rechnen die Fähigkeit zum Umgang mit den vier Grundrechenarten sowie das Bruchrechnen, die Prozentrechnung und die Schlussrechnung.
Ein erfolgreiches Rechenbuch schrieb 1518 Adam Ries. Im deutschen Sprachgebrauch hat sich auch als Bestätigung der Rechenweise der Ausdruck nach Adam Riese eingebürgert.
Nicht jedem fällt das Rechnen leicht. Als Störungen sind bekannt die Dyskalkulie und der Zahlenanalphabetismus. Durch Untersuchungen an Hirnverletzten oder an Schlaganfallpatienten sowie an Hirntumorerkrankten fanden die Wissenschaftler weitere Formen von Störungen im Erkennen von Zahlen und in der Rechenleistung. Daneben gibt es auch Menschen mit einer mathematischen Hochbegabung, denen das Rechnen sehr leicht fällt (z.B. Gert Mittring).
Störungen und Fördermaßnahmen
Auch innerhalb der Norm gibt es starke Unterschiede, was die Geschwindigkeit und Sicherheit im Umgang mit Zahlen angeht. Diese Unterschiede wurden über längere Zeit durch Übungseffekte, bzw. durch die Berufung auf angeborenes mathematisches Talent erklärt. Inzwischen ist es belegt, dass die Herangehensweise an die Rechenaufgaben dabei eine entscheidende Rolle spielt. Kinder und Erwachsene, die sich mathematische Operationen bildhaft vorstellen und mit realen Erfahrungen verbinden, sind im Rechnen erfolgreicher. Sie gehen sicherer mit den Aufgaben um und brauchen weniger Wiederholungen bis sie eine Rechenoperation beherrschen. Wer dagegen die Ebene der mathematischen Symbole nicht verlässt, bleibt trotz langer und hartnäckiger Übung im Rechnen oft unsicher. Sowohl der reguläre Mathematik-Unterricht als auch der Nachhilfe und Förderunterricht gestalten sich daher effektiver, wenn Modelle für Zahlenräume und Rechenoperationen bei der Arbeit eingesetzt werden.
Etymologie
Der Begriff "Rechnen" lässt sich aus dem indogermanischen »reg« ableiten. Es bedeutete ursprünglich so viel wie »in Ordnung bringen«. Der Umfang einer Menge, z.B. eine Viehherde, konnte durch Zählen bestimmt werden. Auch im Mittelhochdeutschen bedeutet der Ausdruck "rech(en)en", im Althochdeutschen der Ausdruck "rehhanon" so viel wie »in Ordnung bringen« oder »ordnen«. Rechenprozesse sind demnach Ordnungsprozesse.
Sonstiges
Die Bezeichnung "Rechner" für einen Computer beruht auf der Tatsache, dass er viele Aufgaben durch binärarithmetische Berechnungen in sehr hoher Größenordnung löst.
Siehe auch
- Kulturtechnik, Dyskalkulie
- Meilensteine der Naturwissenschaft und Technik Die Folge: Adam Ries und das Rechnen
- Taschenrechner
- Rechenschieber
Literatur
- Helena Harms Spielend rechnen lernen. Reinhardt, München (2008). ISBN-13: 978-3497019946
- Moser Opitz, E. Zählen – Zahlbegriff – Rechnen. Haupt, Bern/Stuttgart/Wien, 2001. ISBN-13: 978-3258065120
- Thomas Rießinger: Keine Angst vor Algebra. Von der Bruchrechnung zum Logarithmus. Elsevier, Heidelberg 2007. ISBN 3-8274-1779-1 (Einführung in elementare Rechentechniken - mit Zahlen und Variablen)
Weblinks
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