Regiment Königs-Jäger- zu Pferde Nr. 1

Regiment Königs-Jäger- zu Pferde Nr. 1

Die Jäger zu Pferde sind Einheiten der leichten Kavallerie die überwiegend für Aufklärungs- und Sicherungsaufgaben eingesetzt wurden. Das Regiment Königs-Jäger- zu Pferde Nr. 1 war eins von insgesamt 13 dieser Regimenter in den Streitkräften des Deutschen Reiches. Sie gehörten alle der kgl. preußischen Armee an.

Inhaltsverzeichnis

Organisation und Verbandszugehörigkeit

Kommandierender General: General der Infanterie von Strantz
Kommandeur: Generalleutnant Kosch
  • 10. kgl. Preußische Kavalleriebrigade - Posen
Kommandeur: Generalmajor Neven du Mont

Aufstellung

Verfügt durch Allerhöchste-Kabinetts-Ordre (A.K.O.) vom 25. März 1901 begann man am 1. Oktober 1901 mit der Aufstellung eines „Kombinierten Jäger-Regiments zu Pferde“. Da die bis dahin in Posen stationiert gewesenen 2. Leib-Husaren Regiment Königin Viktoria von Preußen Nr. 2 nach Danzig verlegt worden waren, erschien es notwendig in der Festung Posen ein neues Kavallerie-Regiment aufzustellen.

Dazu wurden die fünf Meldereiter-Eskadrons des II., III., IV., V. und VI. Armeekorps in Posen zu einem Regiment zusammengefasst und in die ehemalige Kaserne der Husaren gelegt. Erster Kommandeur des Regiments wurde Major Freiherr von Hollen vom Kürassier Regiment Nr. 6. Für die Aufstellung des Regiments (bzw. der vorangegangenen Meldereiter Detachements) wurden das Personal, die Pferde und die Ausrüstung aus 17 Dragoner-, 14 Husaren- und 11 Ulanen-Regimentern herausgezogen. Bis zur Bestimmung einer neuen Uniform und bis zum Abschluss der Umkleidung (die bisherigen Dragoner, Ulanen und Husaren trugen bis dahin ihre ursprüngliche Uniform, was der Einheitlichkeit doch sehr abträglich war) schrieb man das Jahr 1905.

Nachdem der Reichstag im gleichen Jahr die Aufstellung von drei Regimentern Jäger zu Pferde bewilligt hatte, wurde das Regiment unter der Bezeichnung „Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 1“ in die Heeresliste eingestellt. Am 9. August 1905 ernannte sich Kaiser Wilhelm II. zum Chef des Regiments, worauf dieses die offizielle Bezeichnung „Regiment Königs-Jäger zu Pferde Nr. 1“ erhielt und auf der Achselklappe und der Kartusche der königliche Namenszug mit Krone angebracht wurde.

Uniform

Muster wie Kürassiere, jedoch mit folgenden Änderungen:

  • Graugrüner Koller (ab 1910) Waffenrock mit schwedischen Aufschlägen, Aufschläge und alle Vorstöße hellgrün, Schulterklappen jedoch Vorstöße in weiß als Abzeichenfarbe. Um Kragen und Aufschläge verliefen hellgrüne Borten, die einen breiten Mittelstreifen und schmale Randstreifen in der Abzeichenfarbe hatten. Für Offiziere bestand der Besatz in goldener oder silberner Tresse mit schmalen Randstreifen in Abzeichenfarbe.
Feldmütze: Von graugrüner Farbe mit hellgrünen Besatzstreifen und weißen Vorstößen
  • Helm: Ähnlich wie Kürassierhelm, aus geschwärztem Stahlblech mit Dragoneradler. Ränder mit neusilbernen Einfassungsschienen. Spitze wie Dragonerhelm mit kleeblattförmigem Aufsatz. (Offiziere mit gekehlter Spitze wie Kürassier-Offiziere.) Gewölbte Schuppenkette aus Tombak.
  • Kürassier Stiefel aus naturbraunem Leder
  • Lanzenflagge weiß-schwarz

Im Weltkrieg 1914 - 1918

Bei Kriegsausbruch unmittelbar zu Grenzsicherungsaufgaben im Osten eingesetzt, verlegte das Regiment bereits Mitte August zur 5. Armee an die Westfront. Von Oktober 1914 bis Oktober 1916 war das Regiment mit der Sicherung des rückwärtigen Gebietes im Bereich der 33. Reservedivision an der Orne beauftragt. Bereits im Frühjahr 1915 war die 4. Eskadron aus dem Regimentsverband herausgelöst und bei der 119. Infanteriedivision als Divisions-Kavallerie eingesetzt worden. Im Herbst 1916 wurde der Regimentsverband vorübergehend aufgelöst und die einzelnen Eskadrons ebenfalls als Divisions-Kavallerie in Sicherungsaufgaben der rückwärtigen Gebiete verwendet.

Weihnachten 1918 kehrten die Jäger nach Posen zurück. Das Regiment wurde 1919 demobilisiert und die Mannschaft entlassen.

Bis zu seiner Auflösung behielt es den Status als Kavallerieregiment.

Aus Freiwilligen wurde ein Zug zum Grenzschutz in Oberschlesien zusammengestellt.

Die Tradition übernahm die A-Eskadron des Reiter-Regiments Nr. 10 der Reichswehr in Züllichau.

Literatur

  • Hugo F.W. Schulz Die Preußischen Kavallerie-Regimenter 1913/1914 Weltbild Verlag 1992
  • Jürgen Kraus Die deutsche Armee im Ersten Weltkrieg / Uniformierung und Ausrüstung Verlag Militaria, Wien 2004

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