- Regionalinitiative Mosel
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Mosel Moselkarte
Daten Lage Frankreich, Luxemburg, Deutschland Gewässerkennzahl 26 Länge 544 km Quelle Col de Bussang, Vogesen
47° 53′ 22″ N, 6° 53′ 34″ O47.8894444444446.8927777777778715Quellhöhe 715 m Mündung in Koblenz in den Rhein50.3655555555567.606277777777864Koordinaten: 50° 21′ 56″ N, 7° 36′ 22,6″ O
50° 21′ 56″ N, 7° 36′ 22,6″ O50.3655555555567.606277777777864Mündungshöhe 64 m ü. NN [1] Höhenunterschied ca. 650 m Abfluss über Rhein Einzugsgebiet 28.286 km² Rechte Nebenflüsse Moselotte, Vologne, Meurthe, Seille, Saar, Ruwer, Dhron. Linke Nebenflüsse Madon, Esch, Rupt de Mad, Orne, Sauer, Kyll, Salm, Lieser, Alf, Elz. Großstädte Metz, Trier, Koblenz Bekannte Brücken siehe Brücken über die Mosel Schiffbar 392,1 km, bis Metz Die Mosel (französisch: la Moselle, luxemburgisch: Musel) ist der längste deutsche Nebenfluss des Rheins und nach diesem die zweitwichtigste Schifffahrtsstraße Deutschlands. Sie fließt durch Frankreich, Luxemburg und die Bundesländer Saarland und Rheinland-Pfalz.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Mosel entspringt am Col de Bussang in der Nähe von Bussang in den Vogesen auf 715 Meter Höhe und mündet nach 544 Kilometern am Deutschen Eck (59 m ü. NN) in Koblenz von Westen her in den Rhein. Der mittlere Abfluss an der Mündung beträgt 290 m³/s, womit die Mosel der längste und nach der Aare, und noch vor Main und Neckar aus hydrologischer Sicht, der zweitgrößte Nebenfluss des Rheins ist.
Flussabschnitte
Der Moselabschnitt vom deutsch-französisch-luxemburgischen Dreiländereck bis zur Einmündung der Saar bei Konz kurz vor Trier wird in Deutschland (geographisch unkorrekt) als Obermosel bezeichnet. Der Bereich von Trier bis Briedel wird Mittelmosel, der Abschnitt zwischen Briedel und der Mündung in Koblenz Untermosel genannt. Charakteristisch sind die Mäander, insbesondere im Gebiet zwischen Bremm und Cochem, dem Cochemer Krampen. Typisch sind an der gesamten Untermosel die Weinbergterrassen.
Ab dem Dreiländereck markiert die Mosel die gesamte saarländisch-luxemburgische Grenze.
Angrenzende Mittelgebirge
Von Trier an abwärts trennt die Mosel die beiden Mittelgebirge Eifel (nordwestlich) und Hunsrück (südöstlich).
Wichtige Orte
- in Frankreich: Remiremont, Épinal, Toul, Pont-à-Mousson, Metz, Thionville, Cattenom
- in Luxemburg: Schengen, Remich, Grevenmacher
- in Deutschland: Perl, Konz, Trier, Schweich, Neumagen-Dhron, Bernkastel-Kues, Kröv, Traben-Trarbach, Zell (Mosel), Beilstein, Mesenich, Cochem, Kobern-Gondorf, Winningen, Koblenz.
Einzugsgebiet
Das Einzugsgebiet der Mosel beträgt 28.286 km². Der französische Teil von Mosel und Saar mit 15.360 km² macht etwa 54 Prozent des Gesamtgebietes aus. Auf rheinland-pfälzische Gebiete entfallen 6.980 km², auf saarländische Flächen 2.569 km², auf Luxemburg entfallen 2.521 km², auf Wallonien (Belgien) 767 km² und auf Nordrhein-Westfalen 88 km².
Zuflüsse
Die Saar ist der längste und wasserreichste Nebenfluss der Mosel.
Eine umfassendere Aufstellung, die auch kleine Zuflüsse enthält, findet sich in der Liste von Zuflüssen der Mosel.
Name
Der Name Mosel leitet sich von der keltischen Namensform Mosea über das lateinische Mosella ab, eine Verkleinerungsform von Mosa, der lateinischen Bezeichnung der anfangs parallel fließenden Maas.
Erstmals wurde die Mosel von Tacitus in den ann. 13,53 und den hist. 4,71,77 erwähnt.
Der römische Dichter Decimius Magnus Ausonius setzte ihr bereits im 4. Jahrhundert ein literarisches Denkmal. In seinem 371 entstandenen Gedicht Mosella, in 483 Hexametern verfasst, beschreibt der spätantike Dichter und Lehrer am Trierer Kaiserhof eine Reise von Bingen über den Hunsrück an die Mosel und deren Verlauf folgend, nach Trier. Ausonius' Bilder von Mosel und Moseltal stellen, nicht zuletzt dank der Politik der spätantiken Herrscher, blühende und reiche Landschaften dar.
Geologie
Vor etwa 50 Millionen Jahren entstanden die Vogesen, das heutige Quellgebiet der Mosel. Im Miozän und im Pliozän war die Urmosel bereits ein Nebenfluss des Urrheins. Als im Quartär das Rheinische Schiefergebirge langsam aufstieg, entstanden die Mäander der Mosel zwischen dem Trierer Tal und dem Neuwieder Becken.
Wirtschaft
Schifffahrt
Insbesondere Frankreich war daran interessiert, die Mosel mit größeren Schiffen befahren zu können, um die lothringischen Industriegebiete anbinden zu können. Man vereinbarte per Vertrag mit der Bundesrepublik Deutschland die Kanalisierung der Mosel und gestand Deutschland im Gegenzug die sogenannte Schlingenlösung am Oberrhein zu (anstatt eines Weiterbaus des Rheinseitenkanals). Am 26. Mai 1964 wurde die Mosel von Metz bis Koblenz als Schifffahrtsstraße mit 14 Schleusen freigegeben. In den Jahren 1992 bis 1999 wurde die Fahrrinne von 2,70 m auf 3,00 m Wassertiefe erweitert, was einem 1500 Tonnen Frachter eine etwa 20 % Erhöhung der Zuladung bringt. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, hat die Fahrrinne eine Breite von mindestens 40 m. Für die Schifffahrt ist die Moselkommission mit Sitz in Trier zuständig. Neben der Güterschifffahrt verkehren Ausflugsschiffe zwischen den touristisch teilweise sehr intensiv erschlossenen Weindörfern und kleinen Städtchen der Mittel- und Untermosel.
Yacht- oder Sporthäfen gibt es in folgenden Orten: Koblenz, Winningen, Brodenbach, Burgen, Löf, Hatzenport, Senheim, Treis, Traben-Trarbach, Kues, Neumagen, Pölich, Schweich, Trier, Konz.
Die Mosel ist bei Toul über Kanäle unter anderem mit der Maas, der Saône und der Rhône verbunden. Über diese ist die Nordsee und auch das Mittelmeer zu erreichen.
Staustufen
Staustufen befinden sich bei Kœnigsmacker, Apach, Palzem, Remich, Grevenmacher, Trier, Detzem, Wintrich, Zeltingen, Enkirch, St. Aldegund, Fankel, Müden (Mosel), Lehmen und Koblenz. Die Staustufen sind derart gebaut, dass sich an einem Ende des Stauwehrs eine Schiffsschleuse und am anderen Ende ein Wasserkraftwerk mit Fischtreppe befindet. Die Staupegel und Wasserkraftwerke auf deutschem Gebiet werden von der Zentralwarte der RWE Power AG bei Fankel gesteuert.
Tourismus
Im Moseltal verläuft die Moselweinstraße und der Mosel-Radweg, der von Metz in Frankreich über Trier bis nach Koblenz am Rhein auf 311 Kilometer befahrbar ist. Zwischen Koblenz und Trier sind große Teile abseits von Autolärm und Abgasen auf der Trasse der ehemaligen Moseltalbahn geführt. Jedes Jahr am Sonntag nach Pfingsten ist dies auf den 140 Kilometern zwischen Schweich und Cochem auch autofrei im Rahmen des Happy Mosel-Tages möglich.
Eine Reihe bemerkenswerter Burgen und Ruinen zieren die Höhen über dem Moseltal, auch eine Besichtigungstour per Schiff lohnt sich.
An der Mosel befindet sich seit 1910 der Moselhöhen-Wanderweg. Eine besondere Wanderung führt von Ediger-Eller aus über den Klettersteig Calmont nach Bremm durch den steilsten Weinberg Europas.
Die ADAC Rallye Deutschland findet seit dem Jahre 2000 auch in den Weinbergen an der Mosel statt (Veldenz, Dhron, Trittenheim, Fell, Ruwertal, Trier).
Weinbau
An der Mosel befindet sich ein wichtiges Weinbaugebiet mit einer Anbaufläche von etwa 9000 Hektar, für den luxemburgischen Teil mit einer Anbaufläche von etwa 1300 Hektar siehe: Weinbau in Luxemburg. Moselaufwärts erstreckt sich der Anbau bis zur Seille im Gebiet Cotes de Moselle mit einer Anbaufläche von 130 Hektar und bis zum Gebiet um Toul (Cotes de Toul) mit einer Anbaufläche von 110 Hektar.
Das Landschaftsbild der Mosel ist geprägt von den angrenzenden Weinbergen. Besonders eindrucksvoll zeigen sie sich im Bereich der Mittelmosel, wo an den - am Calmont zwischen Ediger-Eller und Bremm bis zu 65 Grad - steilen Schieferhängen vor allem Riesling angebaut wird. Hier wachsen einzigartige Weine, die von vielschichtiger Mineralität geprägt sind. Der Weinbau an der Mosel befindet sich zur Zeit in einer Phase des Umbruchs. Mit viel Engagement und einer hochwertigen Ausbildung nimmt die junge Winzergeneration Abstand von der Massenproduktion alter Tage und konzentriert sich auf die Herstellung individueller Spitzengewächse des Rieslings, der hier ein weltweit einzigartiges Qualitätspotential besitzt.
Dachmarke Mosel
Am 10. November 2006 wurde in Burg (Mosel) die Regionalinitiative Mosel gegründet. Die Einführung der Dachmarke Mosel ist nach dem Vorbild der Dachmarke Eifel geplant, die Güter und Dienstleistungen aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Handwerk und Natur umfasst.
Moselschiefer
Moselschiefer ist eine Herkunfts- und Handelsbezeichnung für Schiefer aus den Gemarkungen Mayen, Polch, Müllenbach, Trier und Umgebung. Heute führen nur noch die Produkte aus den Dachschieferbergwerken Katzenberg und Margareta in Mayen die Bezeichnung Moselschiefer. Der Name stammt vom historischen Transportweg dieses Schiefers über die Mosel an den Niederrhein. Siehe auch: Moselschiefer-Straße
Brücken über die Mosel
Eine (unvollständige) Liste findet sich unter Liste der Moselbrücken. Zu folgenden Brücken existieren eigene Artikel:
- Konrad-Adenauer-Brücke in Trier
- Römerbrücke in Trier
- Kaiser-Wilhelm-Brücke in Trier
- Moseltalbrücke zwischen Winningen und Dieblich
- Gülser Eisenbahnbrücke in Koblenz
- Kurt-Schumacher-Brücke in Koblenz
- Europabrücke in Koblenz
- Moseleisenbahnbrücke
- Balduinbrücke in Koblenz
Wasserstände
Hochwasser: Höchster schiffbarer Wasserstand (HSW) bei 6,95 m, Normalstau (ZS_I) bei 2,00 m am Pegel Trier
- 11,28 m, Pegel Trier am 21. Dezember 1993
- 10,56 m, Pegel Trier am 28. Mai 1983
- 10,33 m, Pegel Trier am 23. Januar 1995
- 10,26 m, Pegel Trier am 12. April 1983
- 9,92 m, Pegel Trier am 27. Februar 1997
- 0,47 m in Bernkastel am 28. Juli 1921
Siehe auch
- Liste der Gemeinden im Département Moselle
- Moselbahn und Moselstrecke, die Eisenbahnstrecken an der Mosel
- Liste der Flüsse in Deutschland
- Weinfest der Mittelmosel
- Moselhöhenweg
Literatur
- Reinhold Schommers: Die Mosel. DuMont, Ostfildern 2001, ISBN 3-77013741-8
- Ludwin Vogel: Deutschland, Frankreich und die Mosel. Europäische Integrationspolitik in den Montan-Regionen Ruhr, Lothringen, Luxemburg und der Saar. Klartext, Essen 2001, ISBN 3-89861-003-9
- Decimius Magnus Ausonius: Mosella. Lateinisch-deutsch. Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Paul Dräger. Tusculum Studienausgaben. Artemis und Winkler, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7608-1380-1
- Uwe Anhäuser: Die Ausoniusstraße. Ein archäologischer Reise- und Wanderführer. Rhein-Mosel, Alf/Mosel 2006, ISBN 3-89801-032-5
- Karl-Josef Gilles: Das Moseltal zwischen Koblenz und Trier 1920 bis 1950 (Reihe Archivbilder), Sutton 2006. ISBN 978-3-89702-943-9
Einzelnachweise
- ↑ Topografische Karte 1:25.000
Weblinks
- Moselkommission
- Online Gewässerführer mit ausführlicher Kilometrierung der Mosel
- Die Moselhöhenwege im Outdoorwiki
- Interaktive Gewässerkarte und Kilometrierung der Mosel
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