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Jakob Regnart (* zwischen 1540 und 1545 in Douai; † 16. Oktober 1599 in Prag), alternative Schreibweise Jacob Regnart, war ein franco-flämischer Komponist der Renaissance, der seit seiner Jugend zunächst als Sängerknabe, dann als Sänger und schließlich als Kapellmeister im Dienst verschiedener Römisch-deutscher Kaiser stand.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jakob Regnart wurde etwa um 1540 im damals flandrischen Douai als Sohn einer Musikerfamilie geboren. Nach eigenem Zeugnis stand er bereits 1557 als Sängerknabe in habsburgischen Diensten, höchstwahrscheinlich in der von Jacobus Vaet (1529-67) geleiteten Prager Hofkapelle des Erzherzogs und späteren Kaisers Maximilian II.; 1560 jedenfalls belegen Hofzahlamtsrechnungen Maximilians seine Tätigkeit als Tenor ebendort.
Als Maximilian 1564 die Nachfolge seines Vaters Ferdinand I. antrat, folgte ihm Regnart nach Wien an die kaiserliche Hofkapelle. Regnart befand sich auch unter den Musikern, die Maximilian II. 1566 zum Augsburger Reichstag mit sich führte. 1568 führte ihn eine etwa zweijährige Studienreise nach Italien, von der Regnart wahrscheinlich im Oktober 1570 zurückkehrte. Ab 1. November 1570 übte er das Amt des Präzeptors der Chorknaben an der Hofkapelle aus.
1576 starb Kaiser Maximilian II. und Regnart trat in die Dienste seines Sohnes und Nachfolgers Rudolf II. 1579 ist er als Vizekapellmeister in Prag bezeugt, wo er die Nachfolge Alard Gaucquiers (1534-82) antrat.
Einen durch seinen Landsmann Orlando di Lasso vermittelten Ruf an den kursächsischen Hof nach Dresden lehnte er ab, war aber seit 1582 in Diensten des Erzherzogs Ferndinands II. in Innsbruck, wo er Nachfolger des 1581 verstorbenen Alexander Utendal zunächst als Vizekapellmeister, später als Kapellmeister wurde. Unter Regnart erfuhr die Innsbrucker Hofkapelle sowohl einen quantitativen als auch qualitativen Zuwachs. Durch das Engagement zahlreicher italienischer und vor allem niederländischer Sänger war die Größe der Hofkapelle 1594 auf 32 Sänger und 15 Instrumentalisten angewachsen. 1596 wurde er für seine Verdienste von Erzherzog Matthias geadelt.
Nach dem Tod seines Dienstherrn 1595 kehrte er 1596 zurück an den Prager Hof Kaiser Rudolfs II., wo er bis zu seinem Tod 1599 als Vizekapellmeister unter Philipp de Monte bezeugt ist.
Werk
Erhalten sind von Jakob Regnart 37 Messen, 195 Motetten, und zwei Bücher Canzoni italiane. Bekannt wurde er aber nicht zuletzt auch durch seine dreistimmigen deutschen Lieder nach Art "der Neapolitanen oder welschen Villanellen", die in drei Teilen erstmals 1576, 1577 und 1579 in Nürnberg gedruckt wurden. Regnarts Zeitgenosse Leonhard Lechner (ca. 1553-1606), der sich seit 1575 in Nürnberg aufhielt, bearbeitete Regnarts Lieder, u.a. indem er sie auf fünf Stimmen erweiterte.
Literatur
- Robert Eitner: Regnart, Jakob. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 27, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 568–570.
- Bernhold Schmid: Regnart, Jacob. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, S. 273 f.
Weblinks
- Umfangreiches Notenmaterial im Scorch Format auf der Webseite des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum
- Diskografie (in Auswahl)
Personendaten NAME Regnart, Jakob ALTERNATIVNAMEN Regnart, Jacobus; Regnart, Jacques; Regnard, Jakob KURZBESCHREIBUNG franco-flämischischer Komponist der Renaissance GEBURTSDATUM zwischen 1540 und 1545 GEBURTSORT Douai STERBEDATUM 16. Oktober 1599 STERBEORT Prag
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