Reichstag (Deutsches Reich)

Reichstag (Deutsches Reich)
Plenarsitzungssaal des Reichstags, 1889
Parlamentssaal des Reichstags, 1906

Der Reichstag war ab 1871 bis 1918 das Parlament im Deutschen Kaiserreich.

Die Reichsverfassung vom 16. April 1871 änderte an der Rechtsgestalt des Parlamentes, wie sie für den Reichstag des Norddeutschen Bundes durch seine Verfassung vom 17. April 1867 vorgezeichnet war, zunächst nichts.

Der Reichstag verkörperte neben dem Kaiser die Einheit des Reichs. Gemeinsam mit dem Bundesrat übte er die Reichsgesetzgebung aus und besaß die Mitentscheidungsgewalt über das Haushaltsgesetz. Allerdings hatte sich der Reichskanzler dem Reichstag gegenüber nicht zu verantworten.

Im Jahr 1871 bestand der Reichstag aus 382, seit dem Jahr 1874 aus 397 Abgeordneten, die in allgemeiner, gleicher und geheimer Wahl gewählt wurden. Gewählt wurde in Einmannwahlkreisen mit absolutem Mehrheitswahlrecht. Die Abgeordneten waren Vertreter des gesamten Reichsvolkes und an Weisungen nicht gebunden. Die Parlamentarier genossen Immunität und Indemnität.

Die Wahlperiode betrug zunächst drei, nach 1888 fünf Jahre. Der Reichstag wurde alljährlich vom Kaiser einberufen. Zur Auflösung des Reichstages war ein Beschluss des Bundesrates unter der Zustimmung des Kaisers notwendig.

Inhaltsverzeichnis

Präsidenten des Reichstages

Präsidenten des Deutschen Reichstages (1871–1918)
Nr. Name Amtsantritt Ende der Amtszeit
1 Eduard Simson 1871 1874
2 Maximilian Franz August von Forckenbeck 1874 1879
3 Otto Theodor von Seydewitz 1879 1880
4 Adolf Graf von Arnim-Boitzenburg 1880 1881
5 Gustav Konrad Heinrich von Goßler 1881 1881
6 Albert Erdmann Karl Gerhard von Levetzow 1881 1884
7 Wilhelm von Wedell-Piesdorf 1884 1888
8 Albert Erdmann Karl Gerhard von Levetzow 1888 1895
9 Rudolf Freiherr von Buol-Berenberg 1895 1898
10 Franz von Ballestrem 1898 1907
11 Udo Graf zu Stolberg-Wernigerode 1907 1910
12 Hans Graf von Schwerin-Löwitz 1910 1912
13 Johannes Kaempf 1912 1918
14 Konstantin Fehrenbach 1918 1918

Bedeutende Reichstagsabgeordnete der Kaiserzeit

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Deutsches Reich (Weimarer Republik) — Deutsches Reich Weimarer Republik 1919–1933 …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsches Reich 1918 bis 1933 — Deutsches Reich Weimarer Republik 1919–1933 …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsches Reich 1933 bis 1945 — Deutsches Reich 1933–1945 Großdeutsches Reich (ab 1943) …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsches Reich 1945 bis 1949 — Deutsches Reich 1945–1949 Erkennungsflagge für deutsche Handelsschiffe 1946–1950 Navigati …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsches Reich — Reich allemand Reich allemand 1871–1918 …   Wikipédia en Français

  • Deutsches Reich: Verfassung —   Die Reichsverfassung entsprach im Wesentlichen der Verfassung des Norddeutschen Bundes, abgesehen von einigen Änderungen, die vor allem die Sonderrechte der süddeutschen Staaten betrafen. Die preußische Führungsspitze blieb weiterhin… …   Universal-Lexikon

  • Deutsches Reich: Flottengesetze und Flottenbau —   Der vom Neuen Kurs der Reichsregierung unter der Regie Kaiser Wilhelms II. seit 1890 betriebene Übergang der deutschen Politik zur Weltmachtpolitik und die auf weltweite Expansion zielende deutsche Handelspolitik ließen beim Kaiser, seiner… …   Universal-Lexikon

  • Deutsches Reich — Deutscher Bund; Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation; Deutschland * * * Deutsches Reich,   1) (unkorrekte) umgangssprachliche Bezeichnung für das Regnum im späteren Deutschland (911 1806), das seit dem 11. Jahrhundert als »Römisches Reich«,… …   Universal-Lexikon

  • Reichstag (Deutsches Kaiserreich) — Plenarsitzungssaal des Reichstags, 1889 in der Leipziger Straße 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Nationalsozialistisches Deutsches Reich — Dieser Artikel handelt von der Aufstiegs und Regierungszeit der Nationalsozialisten in Deutschland von 1918 bis 1945. Zu ihrer Ideologie siehe Nationalsozialismus. Zu dem von ihnen errichteten Staatswesen siehe Deutsches Reich 1933 bis 1945. Zu… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”