AutoATIS

AutoATIS

Das ATIS (Automatic Terminal Information Service) ist eine automatische Informationsdurchsage für den Flugverkehr an Flugplätzen mit Instrumentenflugverkehr. Sie wurde eingerichtet, um Funkstationen am Flugplatz zu entlasten.

Inhaltsverzeichnis

Funktionsweise

Das ATIS läuft automatisch in einer Endlosschleife, die sich nach Wetterverhalten ändert, (Bandansage) auf einer bestimmten Flugfunk-Frequenz und gibt Auskunft über Wetterverhältnisse sowie weitere für ab- und anflugrelevante Informationen (z.B. aktive Landebahn, QNH u.a.) an einem Flugplatz.

Die ATIS-Ansage wird alle 30 Minuten neu aufgesprochen (immer 20 nach und 10 vor zur vollen Stunde). Bei kurzfristigen Wetteränderungen oder anderen wichtigen Änderungen wird die ATIS-Ansage eventuell auch schon eher neu aufgesprochen. Jede neue Ansage bekommt als „Versionskennung“ den jeweils nächsten Buchstaben des Alphabetes, der nach den Regeln des ICAO-Alphabetes ausgesprochen wird.

Es gibt auch computergenerierte Wetteransagen, dabei handelt es sich jedoch nicht um ATIS.

Entlastung des Sprechfunkverkehrs

Piloten, die unter IFR (Instrumentenflug) fliegen und starten / landen wollen, sind angewiesen, zunächst das ATIS abzuhören. Bei der Kontaktaufnahme mit den zuständigen Stellen des Flugplatzes nennt der Luftfahrzeugführer den Kennbuchbuchstaben der ihm vorliegenden ATIS-Meldung, um sicherzustellen, dass er die aktuelle Version kennt. Die Gegenstelle bestätigt ihm dann die Richtigkeit des ATIS-Buchstabens oder macht ihn gegebenenfalls darauf aufmerksam, dass in der Zwischenzeit eine neue Meldung veröffentlicht wurde.

VFR-Piloten (Sichtflug) sind hingegen nicht dazu verpflichtet, das ATIS abzuhören.

Der Pilot muss die Landeinformationen nicht zwingend von der ATIS holen. Er könnte sie auch direkt vom Fluglotsen bekommen. Dann müsste der Pilot jedoch die ganze erhaltene Information „zurücklesen“ (d.h. wiederholen) und sich die Korrektheit bestätigen lassen. Der Fluglotse seinerseits müsste die gleichen Informationen für jeden Piloten wieder neu durchgeben. ATIS stellt damit eine wesentliche Entlastung der Funkfrequenz des Fluglotsen dar.

ATIS erfolgt meistens auf einer eigenen Frequenz im Sprechfunkbereich, kann aber auch von einem Drehfunkfeuer (VOR) auf dessen Frequenz ausgestrahlt werden. In diesem Fall wird der Name des VOR zur eindeutigen Identifizierung für Navigationszwecke mit angesagt.

Aufbau einer ATIS-Meldung

  • Name des Landeplatzes
  • aktuelle Besonderheiten (z.B. Bauarbeiten)
  • ATIS-Buchstabe
  • Zeit der Beobachtung des Flugplatzwetters
  • Aktive Landebahn
  • Übergangshöhe
  • Windrichtung und -geschwindigkeit
  • Flugsichten
  • besondere Wetterlagen (z.B. Regen)
  • Hauptwolkenuntergrenze
  • Temperatur und Taupunkt
  • QNH
  • Änderungstrend

Beispiel für eine ATIS-Meldung

This is Mönchengladbach Airport - Information Alpha - Met Report Time 1620 - expect ILS-approach runway 13 - transition level 60 - wind 140 degrees, 5 knots - visibility 9 kilometers - light rain - clouds scattered 3000 feet - temperature 24, dewpoint 18 - QNH 1018 - NOSIG - (Information Alpha out).

Im Klartext bedeutet diese Meldung:

  • Herausgegeben vom Flugplatz Mönchengladbach
  • Kennbuchstabe A (die vorangehende Meldung hieß Z, die folgende heißt B)
  • Uhrzeit der Meldung: 16:20 UTC
  • Voraussichtliche Landebahn für Instrumentenanflug: 13
  • Übergangshöhe FL 60
  • Wind aus 140 Grad mit 5 Knoten
  • Sichtweite: 9 Kilometer
  • leichter Regen
  • Leichte Bewölkung (ca. 4/8 des Himmels) mit einer Wolkenuntergrenze von 3000 Fuß
  • Temperatur 24 Grad
  • Taupunkt 18 Grad
  • QNH 1018 hPa (d.h. ein auf 1018 hPa eingestellter Höhenmesser zeigt am Platz die Höhe über Normalnull an)
  • NOSIG = No Significant Change = Keine deutliche Veränderung zu erwarten
Grenchen Information Oscar - Runway in use 25 25 left and right - Met Report 1550 - wind 060 degrees, 3 knots - visibility 10 kilometers or more - clouds broken 5400 scattered 7000 feet - temperature 22, dewpoint 16 - QNH 1018 - NOSIG - Transition level 70 - Glider operation in sector Bravo Bravo up to 5000 feet, entering prohibited - Para activity overhead - Ground Frequency not active - Grenchen Information Oscar.

Im Klartext bedeutet diese Meldung:

  • Herausgegeben vom Flugplatz Grenchen
  • Kennbuchstabe O (die vorangehende Meldung hieß N, die folgende heißt P)
  • Voraussichtliche Landebahn: 25 (concrete) 25L (grass for glider in sector Bravo Bravo) 25R (grass for VFR)
  • Uhrzeit der Meldung: 15:50 UTC
  • Wind aus 60 Grad mit 3 Knoten
  • Sicht mehr als 10 Kilometer
  • Wolken auf 5400 Fuß und 7000 Fuß
  • Temperatur 22°C
  • Taupunkt 16°C
  • QNH 1018 hPa (d.h. ein auf 1018 hPa eingestellter Höhenmesser zeigt am Platz die Höhe über Normalnull an)
  • Keine deutliche Veränderung zu erwarten
  • Übergangshöhe auf 7000 Fuß
  • Segelflugzeuge im Sektor Bravo Bravo, in den mit Motorflugzeugen der Einflug verboten ist
  • Fallschirmspringer direkt über dem Flugplatz
  • Frequenz für den Ground ist nicht aktiv, für Bodenoperationen muss der Tower kontaktiert werden
  • Ende: Wiederholung von Grenchen Information Oscar

Siehe auch

Weblinks


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