Reiner W. Knizia

Reiner W. Knizia
Reiner Knizia bei der Preisverleihung des Deutschen Spiele Preis 2008 in Essen

Reiner Knizia (* 1957 im schwäbischen Illertissen) ist ein deutscher Spieleautor. Mehr als zehn Millionen seiner über 400 veröffentlichten Spiele wurden bisher verkauft.[1][2]

Viele seiner Spiele sind mehrfach ausgezeichnet, so hat er bereits viermal den Deutschen Spielepreis und dreimal den Hauptpreis beim österreichischen Spiel der Spiele gewonnen. 2008 erhielt er sowohl die Auszeichnung Spiel des Jahres als auch Kinderspiel des Jahres.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er studierte Mathematik an der Universität Ulm, machte dort sein Diplom, erwarb den Master of Science auf der Syracuse University in den USA und erlangte schließlich den Doktorgrad für seine Arbeit über „Charakterisierung von mehrdimensionalen Perron-Integralen" wiederum in Ulm für welches er 1987 einen Promotionspreis erhielt.

Knizia war Projektleiter und Gruppenleiter für Softwareentwicklung, schließlich stellvertretender Abteilungsdirektor für Informationstechnologie im Auslandsgeschäft einer deutschen Großbank und Abteilungsdirektor für Unternehmensplanung einer deutschen Großbank. Außerdem war er General Manager und im Vorstand eines britischen Baufinanzierungsunternehmens. Es folgten Lehraufträge für Projektmanagement und Managementtechniken an mehreren Universitäten und Instituten.

Spieleautor

Mit etwa acht Jahren entwickelte Knizia seine ersten eigenen Spiele. Ernsthafter beschäftigte er sich mit Spielen aber erst ab Mitte/Ende der 1980er Jahre. Zu den ersten von Reiner Knizia entwickelten Spiele gehörten Postspiele für sein 1985 gegründetes Zine Postspillion. Sieben verschiedene Postspiele starteten zwischen 1985 und 1987. Der Postspillion erschien bis 2005[3] und sein Spiel Bretton Woods, das 1987 gestartet wurde, lief bis April 2007.[4]

1990 veröffentlichte er dann Digging bei Hexagames und Goldrausch bei Hans im Glück, welches den 5. Platz beim Deutschen Spiele Preis erreichte. Im selben Jahr erschien auch sein Buch Neue Taktikspiele mit Würfeln und Karten bei Hugendubel.

Seit 1997 ist er hauptberuflicher Spieleautor, hatte aber bereits bis dahin circa 80 Spiele veröffentlicht. Zwischen 1999 und 2001 war Knizia auch Vorsitzender der Spieleautorenzunft SAZ. 2004 wurde die Gesamtzahl seiner veröffentlichten Spiele auf mehr als 200 geschätzt. Heute umfasst seine Ludographie mehr als 400 verschiedene Spiele.

Knizias Spiele wurden vielfach mit Preisen ausgezeichnet. 1993, 1998, 2000 und 2003 erhielt er für Modern Art, Euphrat & Tigris, Tadsch Mahal und Amun-Re jeweils den Deutschen Spiele Preis, 2003, 2004 und 2006 erhielt er für King Arthur, Einfach Genial und Tal der Abenteuer den Hauptpreis beim österreichischen Spiel der Spiele. 2008 erhielt er für Keltis die Auszeichnung Spiel des Jahres und für Wer war’s? die Auszeichnung Kinderspiel des Jahres. In der Internet Top 100 Games List stehen 16 Knizia-Spiele, davon sechs Spiele in den Top 20. (Stand 2004).

Den Spielen von Reiner Knizia wird nachgesagt, gelegentlich zu trocken und zu mathematisch perfekt zu sein. Es gibt dazu aber auch Gegenbeispiele, etwa das Ende 2003 erschienene King Arthur, ein innovatives elektronisches Brettspiel, oder das 2005 erschienene Heckmeck am Bratwurmeck, ein einfaches Würfelspiel, die unterhaltsam und leicht verständlich sind. Knizia selbst gibt zu, dass es die eher komplexeren und strategischeren „Knizia-Spiele“ gäbe, gleichzeitig aber auch die lockeren und glücksbetonteren „Reiner-Spiele“.

Bücher

  • Reiner Knizia: Neue Taktikspiele mit Würfeln und Karten, Hugendubel, München 1990, ISBN 3880344582
  • Reiner Knizia: Neue Spiele im alten Rom, Hugendubel, München 1994, ISBN 3880347352
  • Reiner Knizia: Kartenspiele im Wilden Westen, Hugendubel, München 1995, ISBN 3880348081
  • Reiner Knizia: Das große Buch der Würfelspiele, Hugendubel, München 2000, ISBN 3720521834
  • Reiner Knizia: Kartenschach, Berliner Spielkarten, 2000

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Interview von Uni Ulm intern 10/2006
  2. komplette Ludographie 02/2008
  3. Übersicht der deutschen PBM-Zines
  4. http://www.postspillion.de/bw/

Weblinks


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