Rekasch

Rekasch
Recaş
Rekasch
Temesrékás
Rekaš/Рекаш
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Recaş (Rumänien)
DEC
Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Timiş
Koordinaten: 45° 48′ N, 21° 31′ O45.80138888888921.514166666667106Koordinaten: 45° 48′ 5″ N, 21° 30′ 51″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 106 m
Fläche: 229,88 km²
Einwohner: 8.289 (1. Juli 2007)
Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner je km²
Postleitzahl: 307340
Telefonvorwahl: (+40) 02 56
Kfz-Kennzeichen: TM
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Gemeindeart: Stadt
Gliederung: 6 Gemarkungen/Katastralgemeinden: Bazoş, Herneacova, Izvin, Nadăş, Petrovaselo, Stanciova
Bürgermeister: Marinel Paşca (PD-L)
Postanschrift: Calea Timişoarei, nr. 134–135
loc. Recaş, jud. Timiş, RO–307340
Webpräsenz:

Recaş (deutsch Rekasch, ungarisch Temesrékás, kroatisch/serbisch Rekaš/Рекаш) ist eine Stadt im Kreis Timiş (Rumänien).

Inhaltsverzeichnis

Lage

Recaş liegt im Hügelland des Banat, rechts des Flusses Bega. Die Kreishauptstadt Timişoara befindet sich etwa 25 km südwestlich.

Geschichte

Recaş ist zu Beginn des 14. Jahrhunderts unter dem Namen Rygachteluke urkundlich belegt; über das genaue Jahr gibt es verschiedene Angaben. Der Ort gehörte damals zum Königreich Ungarn. Die ersten Bewohner waren wohl Slawen. Später kamen Walachen und Ungarn hinzu. Recaş war zunächst im Besitz verschiedener ungarischer Adelsfamilien. 1470 erhielt es den Status eines Marktfleckens und hatte den Charakter einer Stadt. In dieser Zeit existierte wahrscheinlich eine Festung. 1514 flüchteten die örtlichen Gutsbesitzer vor dem Bauernaufstand unter György Dózsa nach Temesvar. Vermutlich 1551 wurde Recaş von den Türken erobert. Danach kam es zu einer nahezu vollständigen Entvölkerung des Ortes. Um 1650 siedelten sich Schokatzen an. 1718 gelangten durch den Frieden von Passarowitz das Banat und damit auch Recaş an Österreich-Ungarn. Ab 1724 wurden auf Veranlassung des Gouverneurs Claudius Florimund Mercy in größerer Anzahl Deutsche in Recaş angesiedelt; die Mehrheit von ihnen stammte aus Süd- und Westdeutschland. Sie prägten den Ort etwa 200 Jahre lang und stellten bis etwa 1900 die absolute Mehrheit der Dorfbewohner. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wanderten viele von ihnen nach Amerika aus. Im Vertrag von Trianon 1920 wurde Recaş ein Teil Rumäniens. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm durch Flucht und Auswanderung nach Deutschland die Zahl der deutschen Bewohner weiter ab; im Gegenzug wanderten viele Rumänen aus anderen Landesteilen ein.[1]

2004 wurde Recaş zur Stadt ernannt.

Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind die Landwirtschaft (insbesondere der Weinbau), die Pferdezucht und die Lebensmittelindustrie.

Bevölkerung

Weinernte bei Recaş

1880 wurden auf dem Gebiet der heutigen Stadt 10.332 Einwohner registriert, darunter 3.769 Rumänen, 3.759 Serben (einschließlich Schokatzen), 2.109 Deutsche, 568 Ungarn und 101 Slowaken. Bereits 1910 wurde mit 13.237 die maximale Bevölkerungszahl registriert, die danach wieder tendenziell rückläufig war. Bei der Volkszählung 2002 lebten in der Stadt 8.560 Personen, darunter 6.514 Rumänen, 936 Ungarn, 581 Serben, 253 Roma, 119 Kroaten, 116 Deutsche, 21 Ukrainer und 17 Slowaken.[2] 4.955 wohnten in der eigentlichen Stadt, 3.605 in den sechs eingemeindeten Ortschaften.

Verkehr

Recaş liegt an einer Nebenbahnstrecke von Lugoj nach Timişoara. In beide Richtungen verkehren derzeit (2009) täglich etwa je acht Nahverkehrszüge. Außerdem bestehen Busverbindungen nach Timişoara. Durch die Stadt führt die Europastraße 70.

Sehenswürdigkeiten

  • Historisches Museum

Einzelnachweise

  1. Banater Aktualität, abgerufen am 15. Februar 2009
  2. Volkszählung 2002, abgerufen am 15. Februar 2009

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