- Rekombinator
-
Rekombinatoren beziehungsweise Wasserstoff-Rekombinatoren sind Geräte, die gasförmigen Wasserstoff katalytisch mit umgebendem Sauerstoff zu Wasser oxidieren.
Als Katalysatormaterial wird hierbei zumeist Palladium verwendet, welches auf ein Trägermaterial, beispielsweise kleine Aluminiumoxid-Kügelchen aufgedampft wird.
Einsatz in kerntechnischen Anlagen
Siehe auch: Entstehung von Wasserstoff im Artikel Kernschmelze
Wasserstoff-Rekombinatoren werden unter anderem in Kernkraftwerken eingesetzt. In Normalbetrieb entstehen in einem Kernreaktor geringe, bei Unfällen mit Kühlungsausfall unter Umständen große Mengen an gasförmigem Wasserstoff. Bei Wasserstoff-Konzentrationen zwischen 4 und 75 Prozent in normaler Luft kann es zu Knallgasexplosionen (Wasserstoffexplosionen) kommen.
Eine Wasserstoffexplosion am 28. März 1979 während des Nuklearunfalls im Kernkraftwerk Three Mile Island (USA) und eine mutmaßliche Wasserstoffexplosion am 26. April 1986 während der Katastrophe von Tschernobyl (Ukraine) hätten möglicherweise mit Rekombinatoren verhindert werden können. Daher wurden nach dem Unfall in Three Mile Island unter anderem alle kerntechnischen Anlagen in Deutschland verpflichtend mit Rekombinatoren ausgestattet. Wie eine Knallgasexplosion im Kernkraftwerk Brunsbüttel zeigte, nutzen die in den Sicherheitsbehältern angebrachten Rekombinatoren jedoch nichts, wenn sich Wasserstoff innerhalb einer Rohrleitung des Reaktordruckbehälters entzündet.
Auch in Brennelementbehältern können Rekombinatoren verwendet werden, die dafür sorgen, dass der freigesetzte Wasserstoff zu Wasser abreagieren kann, bevor es zu einer explosiven Konzentration kommt.
Wikimedia Foundation.