Remy Zaugg

Remy Zaugg

Rémy Zaugg (* 11. Januar 1943 in Courgenay, Jura, Schweiz; † 23. August 2005 in Basel) war ein Schweizer Maler und wurde vor allem als Konzeptkünstler bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Rémy Zaugg wurde 1943 im jurassischen Courgenay als Nachfahre von Mennoniten geboren. Nach dem Abitur in Pruntrut besuchte er die Kunstgewerbeschule Basel. 1971 und 1971 erhielt er das Eidgenössisches Kunststipendium. Zaugg lebte und arbeitete im schweizerischen Basel und französischen Pfastatt bei Mühlhausen.

Zaugg beschäftigte sich in seinen puritanischen Werken mit der Wahrnehmung, die das Sehen in seinen verschiedenen Facetten untersuche und eine Erweiterung des Bewusstseins ermögliche. Er schuf Gemälde, Arbeiten auf Papier, Skulpturen im öffentlichen Raum, urbanistische Analysen und architektonische Entwürfe. Seine theoretischen Auseinandersetzungen, insbesondere das Buch Das Kunstmuseum, das ich mir erträume. Oder Der Ort des Werkes und des Menschen (1987) sind heute Standardtexte für Kunstkenner, Kunsthistoriker und Kunstschaffende. Zeitlebens hat Zaugg alles, was seine Umwelt für gegeben hielt, in Frage gestellt, es war die Rede vom „Philosophen-Künstler“.

Interessant und international beachtet war seine Zusammenarbeit mit den Architekten Herzog & de Meuron, mit denen er in den letzten Jahren rund 15 Projekte realisierte, darunter ein Erweiterungsbau des Aargauer Kunsthauses in Aarau. Das von Jacques Herzog und Pierre de Meuron entworfene Studio Rémy Zaugg in Mulhouse-Pfastatt wurde im Rahmen der Verleihung des Pritzker-Preises 2001 an H&deM dargestellt.

Über seine künstlerische Tätigkeit hinaus war er ein anerkannter Ausstellungsmacher und hat beispielsweise die umfassende Alberto-Giacometti-Retrospektive von 1991 in Paris organisiert. 1995 hat er einen Beitrag in der Kunstrevue TROU Nr. IX geleistet.

Zaugg litt an einem Hirntumor und hat doch bis zuletzt gearbeitet; er ist nach kurzer, schwerer Krankheit in Basel gestorben.

Ausstellungen

  • 1972 Dedans-Dehors, Kunstmuseum Basel
  • 1977 Biennale de Paris
  • 1982 Documenta 7, Kassel
  • 1984 A Sheet of Paper, Stedelijk Van Abbemuseum Eindhoven
  • 1988 Für ein Bild, Kunsthalle Basel
  • 1989 Ein Blatt Papier, perzeptive Skizzen, oder die Entstehung eines Bildwerks, Werke von 1973–1989, Folkwang Museum Essen
  • 1990 Une feuille de papier, Musee d'Art Contemporain Lyon
  • 1990 Biennale Sydney
  • 1991 Alberto Giacometti, Musée d'art moderne de la ville de Paris
  • 1992 Rémy Zaugg, Le Consortium Dijon
  • 1994 Tableau Aveugles 1986–1991, Modulo, Lissabon
  • 1995 Herzog & de Meuron, Centre Georges Pompidou Paris
  • 1996 Malerei 1973–1994, Barbara Gross Galerie München
  • 1997 Rémy Zaugg, RETROSPEKTIVE, Ein Fragment, Kunsthalle Nürnberg
  • 1997 Public Works, Van Abbemuseum Eindhoven
  • 1998 Le Monde dit, Die Welt spricht, Gesamtkunstwerk im Eidgenössischen Verwaltungsgebäude, Bern
  • 1999 Ich, ich, sehe., Barbara Gross Galerie München
  • 1999 Rémy Zaugg, Schau, du bist blind, schau, Kunsthalle Basel
  • 1999 Das XX. Jahrhundert – ein Jahrhundert Kunst in Deutschland, National Galerie Berlin
  • 2000 Über den Tod, Kunsthalle Bern
  • 2000 Sinn und Sinnlichkeit – Körper + Geist im Bild, Neues Museum Weserburg Bremen
  • 2001 Architecture by Herzog & de Meuron, wall painting by Rémy Zaugg, a work for Roche Basel
  • 2001 Abbild. Recent Portraiture and Depiction, Steirischer Herbst, Graz
  • 2001 Nauman, Felix Gonzalez Torres und Zaugg im Magasin 3 in Stockholm.
  • 2002 About death II, Art Unlimited, Art 33, Basel
  • 2002 Nouvelle simplicité – art „construit“ et architecture suisse contemporaine, Espace de l’Art Concret im Château de Mouans, Mouans-Sartoux.
  • 2002 French Collection – rien ne presse / slow and steady / festina lente / deuxième épisode, Musée d’art moderne et contemporain, Genf
  • 2002 IMAGINE, YOU ARE STANDING HERE IN FRONT OF ME, Caldic Collection, Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam
  • 2002 Les années 70 : l’art en cause im CAPC Musée d’Art Contemporain Entrepôt, Bordeaux
  • 2003 Warum!, Martin Gropius-Bau, Berlin
  • 2003 Talking Pieces – Text und Bild in der Zeitgenössischen Kunst, Städtisches Museum Leverkusen Schloß Morsbroich, Leverkusen
  • 2003 On Kawara: Consciousness, meditation, watcher on the hill, 2002 – Rémy Zaugg: De la mort II, 1999-2002, Le Consortium, Dijon
  • 2003 Rémy Zaugg Works 1963-2003, Galerie Mai 36, Zürich
  • 2004 Barbara Gross Galerie, München
  • 2004 A-Z, Brooke Alexander Gallery, New York
  • 2004 White Spirit, Frac Lorraine, Metz

Literatur

  • Die List der Unschuld: Das Wahrnehmen einer Skulptur. 1982.
  • mit Atelier 5: Für das Kunstwerk (Kunstmuseum Bern). Ammann, 1983.
  • Das Kunstmuseum, das ich mir erträume. Oder Der Ort des Werkes und des Menschen. 1987, ISBN 3883750697.
  • Die Entstehung eines Bildwerkes. 1990, ISBN 3909158439.
  • Voir Mort. 1990, ISBN 3909158366.
  • Remy Zaugg, Gespräche mit Jean-Christophe Ammann. Portrait. Hatje Cantz, 1994, ISBN 3893226524.
  • Herzog & De Meuron an Exhibition, Hatje Cantz, 1997.
  • Hans R Reust, Eva Schmidt, Josef Zwicker: Rémy Zaugg. Ein Zugang zum Staatsarchiv im Werden. Verlag für moderne Kunst, Nürnberg 2001, ISBN 3933096545.
  • Eine Architektur von Herzog & de Meuron. Eine Wandmalerei von Remy Zaugg. Ein Werk für Roche Basel. Birkhäuser, 2001, ISBN 3764366206.

Weblinks


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