Renate Elly Künast

Renate Elly Künast
Renate Künast bei einer Rede

Renate Elly Künast (* 15. Dezember 1955 in Recklinghausen) ist eine deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen). Sie ist seit 2005 Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen und war von 2001 bis 2005 Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Beruf

Nach dem Studium der Sozialarbeit an der Fachhochschule Düsseldorf von 1973 bis 1976 und dem Anerkennungsjahr 1976/1977 arbeitete Renate Künast zwischen 1977 und 1979 als Sozialarbeiterin in der Justizvollzugsanstalt Berlin-Tegel. Im Anschluss daran nahm sie ihr Jurastudium an der Freien Universität Berlin auf, welches sie 1982 mit dem ersten und 1985 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. Seitdem ist sie als Rechtsanwältin zugelassen und gehört der Kanzlei an, in der unter anderem auch ihr Parteifreund Wolfgang Wieland als Rechtsanwalt tätig ist, mit dem sie jahrelang gemeinsam die Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus führte.

Renate Künast (ganz rechts) als Teilnehmerin einer Pressekonferenz von Totalverweigerern am 17. Januar 1990 in Berlin

Partei

1979 trat Renate Künast in die Berliner Alternative Liste ein, die sich später der Bundesorganisation der Grünen anschloss. Von Juni 2000 bis März 2001 war sie zusammen mit Fritz Kuhn Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen. Sie gehört dem Parteirat der Grünen an.

Abgeordnete

Von 1985 bis 1987 sowie von 1989 bis 2000 war Künast Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin. Hier bekleidete sie von 1989 bis 1993 und erneut von 1998 bis 2000 das Amt der Fraktionsvorsitzenden. 1991-94 leitete sie die Enquête-Kommission Verfassungsreform des Abgeordnetenhauses. Von 1993 bis 1998 war sie rechtspolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Seit der Bundestagswahl 2002 ist Renate Künast Mitglied des Deutschen Bundestages und dort seit dem 18. Oktober 2005 zusammen mit Fritz Kuhn Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Künast ist stets über die Landesliste Berlin in den Bundestag eingezogen. In ihrem Wahlkreis Berlin Tempelhof-Schöneberg erreichte sie bei der Bundestagswahl 2005 21,0 % der Erststimmen.

Renate Künast, Berlin 2006

Öffentliche Ämter

Vom 12. Januar 2001 bis zum 4. Oktober 2005 war Künast Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft in der von Bundeskanzler Gerhard Schröder geführten Bundesregierung. Auf ihre Anregung hin wurde das vormalige Landwirtschaftsministerium umbenannt und um den Aufgabenbereich des Verbraucherschutzes erweitert. Anlass für ihre Berufung waren die Rücktritte ihres Vorgängers Karl-Heinz Funke (SPD) und der Gesundheitsministerin Andrea Fischer (Bündnis 90/Die Grünen) wegen eines BSE-Skandals. Als Ministerin setzte Künast die „Agrarwende“ durch, ein Reformpaket, das eine Stärkung des Verbraucherschutzes, die Förderung der ökologischen Landwirtschaft sowie eine Ausweitung des Tierschutzes zum Ziel hatte. Nachdem die rot-grüne Bundesregierung bei der Bundestagswahl 2005 ihre Mehrheit verloren hatte wurde Künast Fraktionsvorsitzende. Noch bevor die Regierung Merkel ins Amt kam, trat Künast deshalb am 27. September 2005 als Bundesministerin zurück. Für die restlichen Wochen führte ihr Parteikollege Jürgen Trittin ihre Amtsgeschäfte weiter.

Fraktionsgehalt

Während frühere Bundestagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen auf einen Teil ihrer Diäten verzichteten, erhält Künast über ihre Fraktionsvorsitzendendiät in Höhe von monatlich 7009 Euro hinaus einen Zuschlag von monatlich 3500 Euro aus der Fraktionskasse.

Ehrenamtliches Engagement

Künast ist Mitglied im Beirat der Bürgerrechtsvereinigung Humanistische Union[1]. Sie ist Mitglied des Kuratoriums der Berliner AIDS-Hilfe [2] sowie Ehrenmitglied der International Raoul Wallenberg Foundation[3] und des Angelo Roncalli Committee[4]

Werke

  • Die Dickmacher. Warum die Deutschen immer fetter werden und was wir dagegen tun müssen. Riemann Verlag, 320 S., 144 Abb., 2004, ISBN 3-570-50062-4.
  • Klasse statt Masse. Die Erde schätzen, den Verbraucher schützen. Econ Ullstein List Verlag, München 2002.
  • Der Mordfall Schmücker und der Verfassungs„schutz“. Dokumentation seit dem 29. September 1986, vorgelegt von Renate Künast (MdA), Februar 1987. Alternative Liste für Demokratie und Umweltschutz, Fraktion des Abgeordnetenhauses von Berlin, 1987.

Kabinette

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Beirat der Humanistischen Union
  2. Kuratorium der BAH, Berliner AIDS-Hilfe.
  3. Honorary Members, International Raoul Wallenberg Foundation.
  4. Honorary Members, Angelo Roncalli Committee, International Raoul Wallenberg Foundation.

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