Renate Pokorny

Renate Pokorny
Renate Schmidt

Renate Schmidt geb. Pokorny (* 12. Dezember 1943 in Hanau) ist eine deutsche Politikerin (SPD).

Sie war von 2002 bis 2005 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und von 1990 bis 1994 Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Beruf

Renate Schmidt verließ ein Jahr vor dem Abitur vorzeitig das Gymnasium, da ihre Schwangerschaft mit 17 Jahren als „Schande für die Schule“ angesehen wurde. Nach der Geburt ihres ersten Kindes 1961 begann sie beim Versandhaus Quelle eine Ausbildung zur Programmiererin und entwickelte sich zur Systemanalytikerin weiter. Nach einer Zeit der Selbständigkeit von 1968 bis 1970 kehrte sie als leitende Systemanalytikerin zu Quelle zurück. 1972 wurde sie Mitglied des Betriebsrats und war von 1973 bis 1980 dafür von der Arbeit freigestellt. Ab 1975 war Renate Schmidt auch Mitglied des Gesamtbetriebsrates des Konzerns und des Wirtschaftsausschusses. Von 1980 bis 1988 war sie stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft HBV in Bayern.

Familie

Renate Schmidt wuchs in Coburg, Fürth und Nürnberg in einem evangelischen Elternhaus auf. Der Vater, ein technischer Angestellter, entstammte einer Prager Juristen- und Offiziersfamilie, während die Mutter, eine Verkäuferin und Reiseleiterin, eine Siebenbürger Sächsin (aus Frauendorf) war.

Renate Schmidt war in erster Ehe seit 1964 mit dem Hochbautechniker und Architekten Gerhardt Schmidt († 1984) und ist seit Mai 1998 in zweiter Ehe mit dem Sozialwissenschaftler und Maler Hasso von Henninges verheiratet. Sie hat drei Kinder aus ihrer ersten Ehe und vier Enkelkinder.

Partei

Renate Schmidt ist seit 1972 Mitglied der SPD. Zusammen mit ihrem ersten Mann gründete sie 1973 eine örtliche Gruppe der Sozialistischen Jugend Deutschlands - „Die Falken“, die sie bis 1978 leitete.

Von 1991 bis 2000 war Renate Schmidt Landesvorsitzende der SPD in Bayern. Bei den Landtagswahlen 1994 und 1998 war sie jeweils Spitzenkandidatin der SPD für das Amt des Bayerischen Ministerpräsidenten, konnte sich aber nicht gegen Amtsinhaber Edmund Stoiber durchsetzen. 1999 kündigte sie ihren langfristigen Rückzug von der Partei- und Fraktionsspitze an, den sie dann schon im Mai 2000 vollzog.

Von 1991 bis 2005 war sie Mitglied des Präsidiums der SPD, von 1997 bis 2003 zudem stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD.

Abgeordnete

Renate Schmidt war von 1980 bis 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war sie von 1987 bis 1990 stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion und Vorsitzende des Fraktionsarbeitskreises „Gleichstellung von Mann und Frau“. Von 1990 bis 1994 war sie Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.

Von 1994 bis 2002 gehörte Renate Schmidt dem Bayerischen Landtag an und war hier bis 2000 auch Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion.

Seit 2005 ist sie erneut Mitglied des Deutschen Bundestages. Sie ist derzeit ordentliches Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.

Renate Schmidt ist 1980 und 1990 als direkt gewählte Abgeordnete des Wahlkreises Nürnberg-Nord und sonst stets über die Landesliste Bayern in den Bundestag eingezogen. Ihr aktueller Wahlkreis ist Erlangen.

Schmidt hat bekanntgegeben 2009 nicht mehr für den Bundestag zu kandidieren.

Renate Schmidt beim Besuch einer Firma mit eigener Kinderkrippe.

Öffentliche Ämter

Vom 22. Oktober 2002 bis zum 22. November 2005 war sie Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in der von Gerhard Schröder geführten Bundesregierung.

Ehrungen

Sie wurde von der Georg-von-Vollmar-Akademie mit dem Waldemar-von-Knoeringen-Preis ausgezeichnet, den die Akademie alle zwei Jahre an herausragende Persönlichkeiten verleiht, die in der Tradition der Arbeiterbewegung und der Ziele des demokratischen Sozialismus stehen. 1994 erhielt sie den Orden wider den tierischen Ernst des Aachener Karnevalvereins.

Publikationen

Literatur

  • Manfred E. Berger: Renate Schmidt - Was ich will, ECON Verlag, 1994

Siehe auch

Weblinks


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