Renfrizhausen

Renfrizhausen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Sulz am Neckar
Sulz am Neckar
Deutschlandkarte, Position der Stadt Sulz am Neckar hervorgehoben
48.3627777777788.6316666666667443Koordinaten: 48° 22′ N, 8° 38′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Rottweil
Höhe: 443 m ü. NN
Fläche: 87,6 km²
Einwohner: 12.496 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 143 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 72168–72172
Vorwahl: 07454
Kfz-Kennzeichen: RW
Gemeindeschlüssel: 08 3 25 057
Stadtgliederung: 9 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Obere Hauptstraße 2
72172 Sulz am Neckar
Webpräsenz:
Bürgermeister: Gerd Hieber

Sulz am Neckar ist eine Stadt in Baden-Württemberg am Mittellauf des Flusses Neckar.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt liegt zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb sowie zwischen Stuttgart und dem Bodensee. Es ist mit einer Größe von 87,60 km² das größte Gemeindegebiet im Landkreis Rottweil.

Stadtgliederung

Die Stadt Sulz gliedert sich in die Kernstadt Sulz mit ihren zwei Stadtbezirken Sulz-Kastell und Sulz-Schillerhöhe sowie in die neun Ortsteile Bergfelden, Dürrenmettstetten, Fischingen, Glatt, Holzhausen, Hopfau, Mühlheim, Renfrizhausen, Sigmarswangen.

Geschichte

Die ersten Siedlungsspuren datieren aus der Keltenzeit, belegt durch eine Reihe von Grabhügeln und eine Viereckschanze.

Ein römisches Kastell wurde um 74 auf einer südlich des heutigen Stadtkern liegenden Anhöhe erbaut, heute befindet sich dort der Stadtbezirk Sulz-Kastell mit einem Industriegebiet.

Hauptartikel: Kastell Sulz

Die erste urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 790 als „villa publica Sulza“. Den Namen verdankt die Stadt ihren Salzquellen, die über Jahrhunderte hinweg die Stadtgeschichte prägten. Die ersten Besitzer der Saline waren im 11. Jahrhundert die Grafen von Sulz. Wohl ab 1250 herrschten die Herren von Geroldseck über die Stadt und die Salinen, während die Grafen von Sulz auf Randbesitze zurückgedrängt wurden. Der Vorgang ist noch nicht restlos erhellt. Zum Herrschaftsbereich der Grafen von Sulz gehörten auch Lossburg und die Täler hinter Schenkenzell.

Die Herren von Geroldseck waren auch die Erbauer der Burg Albeck südwestlich der Stadt. 1284 verlieh König Rudolf von Habsburg Sulz das Stadtrecht. Die Stadt war zwischen 1301 und 1473 Sitz der hier residierenden Linie der Geroldsecker, die allerdings im 15. Jahrhundert trotz einiger Erbschaften einen steten wirtschaftlichen Niedergang erlebten und schließlich unter massivem Druck 1473 an Württemberg verkaufen mussten.

Die Herrschaft der Geroldsecker 1519 im Gefolge der Vertreibung des Herzogs Christoph von Württemberg durch den Schwäbischen Bund war nur ein Zwischenspiel, das 1536 mit der Rückkehr des Herzogs beendet war. Den Geroldseckern blieb nur der Titel "von Geroldseck und Sulz".

Das württembergische Sulz war lange Zeit die einzige Saline des Landes. Die Stadt brannte innerhalb der Stadtmauern zweimal (1581 und 1794) fast komplett nieder.Es dauerte 2 Jahre um die Stadt wieder aufzubauen,in der Zwischenzeit wurde sie immer wieder von Französischen Soldaten geplündert. Als 1803 die viel ergiebigeren Salzwerke am Kocher württembergisch wurden, verlor die Stadt ihren wirtschaftlichen Rang als Salzstadt.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde in Sulz am Neckar ein Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof errichtet.

In Erinnerung an die frühere Bedeutung der Salzgewinnung aus Sole wird seit dem Neubau des Freibads das Schwimmbecken mit Sole gefüllt und ist damit das einzige Solefreibad im Umkreis.
siehe auch Burg Renfrizhausen

Politik

Städtepartnerschaften

Die Stadt Sulz unterhält eine Städtepartnerschaft mit

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Sulz liegt an der Gäubahn (Stuttgart–Singen) und ist Regional-Express-Halt. Es verkehren stündlich Züge nach Stuttgart und Rottweil und zweistündlich weiter nach Singen (Hohentwiel).

Sulz liegt an der Bundesautobahn 81 (Ausfahrt 32). Die Stadt ist 60 km von Stuttgart und 100 km vom Bodensee entfernt. Die Bundesstraße 14.

Sulz verfügt über ein Ultraleichtfluggelände. Außerdem befindet sich hier das Drehfunkfeuer (VOR) Sulz (116,10 MHz).

Einrichtungen

Sulz am Neckar ist Sitz des Kirchenbezirks Sulz der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Der Dienstsitz des für den evangelischen Kirchenbezirk Sulz a.N. zuständigen Schuldekans befindet sich in Freudenstadt.

Bildungseinrichtungen

  • Albeck Gymnasium
  • Lina-Hähnle-Realschule
  • Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule
  • Elly-Heuss-Knapp Schule, Kaufmännische Schulen Sulz
  • Volkshochschule

Freizeit- und Sportanlagen

  • Freibad susolei (Schwimmbecken mit Sole (Salzwasser) gefüllt)

Religionen

In Sulz am Neckar existieren sieben Religionsgemeinschaften:

  • Ev. Kirchengemeinde (+Dekanat)
  • Kath. Kirchengemeinde
  • Volksmission e.C.
  • Freie Baptisten Gemeinde Sulz
  • Neuapostolische Kirchengemeinde
  • Zeugen Jehovas
  • Islamische Gemeinde

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der Marktplatz von Sulz am Neckar

Museen

Bauwerke

Die Ruine Albeck wurde Ende des 13. Jahrhunderts durch den Freiherr von Geroldseck errichtet und am 30. Dezember 1688 durch ein französisches Streifkorps zerstört und angezündet.

Das Kloster Kirchberg ist ein ehemaliges Dominikanerinnenkloster. Heute dient es als evangelisches Tagungs- und Einkehrhaus.

Weiter ist zu erwähnen das Kloster Bernstein, das Wasserschloss Glatt und die Freileitungskreuzung des Neckartals, die an 61 Meter hohen Masten aufgehängt ist.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Bilder

Die evangelische Kirche
Die katholische Kirche
Das Rathaus

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand

Literatur

  • Sulz. Alte Stadt am jungen Neckar. Festschrift zur 700-Jahrfeier der Stadtrechtsverleihung. Hrsg. von der Stadt Sulz am Neckar. Sulz am Neckar, 1984.
  • Christoph Bühler: Die Herrschaft Geroldseck. Studien zu ihrer Zusammensetzung und zur Familiengeschichte der Geroldsecker im Mittelalter. In: Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Band 96. Stuttgart 1981.

Weblinks


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