- Rennbadewanne
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Bei einem Badewannenrennen geht es entweder darum, mit einem selbstgebauten Boot auf einem Fluss oder ähnlichem Gewässer schneller als die Gegner ins Ziel zu kommen, oder das schönste schwimmfähige Boot zu präsentieren. Beim Bau der meist höchst kreativ ausgestatteten Boote ist bei einigen Rennen zu beachten, dass als Basis eine handelsübliche Badewanne dienen muss. Bei anderen Rennen, wie z. B. der Régates de Baquet vor dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig, gelten zwar enge bauliche Beschränkungen, nicht jedoch ein Badewannenprimat.
Da es keine Baubeschränkungen gibt können je nach Gewässer und Statik des Bootes, Beschädigungen an diesen auftreten wodurch es oft zu Havarien kommt. Das Verletzungsrisiko für die Besatzungen ist also nicht zu unterschätzen.
Selbst gebaute Badewannen, die nicht schwimmen sondern rollen, nennt man Seifenkiste.
Geschichte
Das Badewannenrennen in Weischütz (Sachsen-Anhalt) findet bereits seit 1997 statt. Das Rennen wird am örtlichen Fluss, der Unstrut, ausgetragen. Zeitpunkt der Veranstaltung ist meist Anfang Juli zur jährlichen Unstrutparty. Das gesamte Badewannenrennen setzt sich aus mehreren Läufen zusammen: 1. Erwachsene, 2. Kinder, 3. Retro-Rennen, 4. Gaudi-Rennen. Bei den ersten zwei Kategorien steht der Wettlauf im Vordergrund. Es gilt, möglichst als erster das Ziel, die Unstrutbrücke, zu durchfahren. Je nach Teilnehmerzahl werden in den ersten beiden Kategorien die Teilnehmer in mehrere Läufe aufgeteilt. Unter den Besten werden in einem Finalem Stechen die Gewinner ermittelt. Beim Gaudi-Rennen steht der Spaßfaktor im Vordergrund. Jeder bzw. alles, was schwimmen kann ist erlaubt. Dabei können die Zuschauer interessante Konstruktionen, bunte Kostüme, überbesetzte Wannen und auch einige Tauchgänge bestaunen.
Im Laufe der Jahre gab es einige Innovationen. Zum einen wurde das „Retro-Badewannenrennen“ eingeführt. Diese Disziplin erfordert umso mehr Geschick und ein größeres Gefühl für Balance, denn es wird in puren Wannen gefahren; d.h. die Wannen sind ursprünglich und werden nicht umgebaut und technisch verändert. Hinzu kommt, dass die Retrorennwannenfahrer weder Ruder noch Paddel zu Hilfe nehmen dürfen. Da sich diese Disziplin als schwieriger herausstellte als die anderen Disziplinen, erfolgt dieser Lauf über eine kürzere Strecke. Eine weitere Neuigkeit wurde am 5. Juli 2008 eingeführt: Es wurden erstmalig Hindernisse in die Strecke eingebaut. Es gibt nun mehrere Tore, die durch je zwei Bojen begrenzt werden, diese gilt es zu durchfahren, um ein gültiges Rennergebnis zu erzielen.
Als einer der bekanntesten Initiatoren des Badewannensports ist die Karnevalsgesellschaft „KG Würmer Wenk e.V. 1949“ aus Würm bei Geilenkirchen zu nennen. Diese organisiert schon seit dem Jahr 1999 das inzwischen zur Tradition gewordene alljährliche „Badewannenrennen auf der Wurm“, einem kleinen Zufluss der Rur mit Ursprung bei Aachen. Das Rennen findet zwar als Zeitfahren statt, aber bei diesem Badewannenrennen geht es nur um den Spaßfaktor. Jedes Jahr starten ca. 60 Teams im Zwei-Minuten-Rhythmus um die berühmte Strecke von 1,5 km Länge inkl. drei Stromschnellen zu bezwingen. Weil der Spaß im Vordergrund der Veranstaltung steht, wird nicht nur Platz 1 der Herren und Damenteams (Wanderpokal) prämiert, sondern ganz in Karnevalsmanier die Plätze 11, 22, 33 usw. Der letzte ins Ziel Gekommene erhält als symbolischen Preis die rote Laterne. Das Rennen lockt jährlich zwischen 12.000 und 15.000 Besucher an das kleine Flüsschen Wurm.
Mit der Zeit sind immer mehr Veranstaltungen dieser Art in ganz Deutschland entstanden.
Ausrüstung
Man benötigt in erster Linie eine Badewanne die man schwimmtauglich macht, Paddel und eine geeignete Sicherheitsausstattung z. B. einen Helm oder kleine an den Wannen befestigte Markierungsbojen, so dass eine gesunkene Wanne geborgen werden kann.
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