Restituta

Restituta
Sr. Maria Restituta

Schwester Maria Restituta, (* 1. Mai 1894 in Brünn-Hussowitz, Österreich-Ungarn; † 30. März 1943 in Wien), mit dem bürgerlichen Namen Helene Kafka, war Ordens- und Krankenschwester und wurde 1998 selig gesprochen.

Inhaltsverzeichnis

Kindheit, Beruf und Orden

Im Alter von zwei Jahren kam sie mit ihrer Familie nach Wien und arbeitete zunächst als Hilfspflegerin im Krankenhaus Lainz. Mit 19 Jahren trat sie dem Orden der Hartmannschwestern bei.[1] Nach dem Ersten Weltkrieg kam sie als Krankenschwester ins Krankenhaus Mödling und brachte es bis zur leitenden Operationsschwester.

Widerstand und Tod in der NS-Zeit

Auch das Krankenhaus Mödling blieb durch den Anschluss 1938 nicht verschont. Schwester Restituta weigerte sich Kruzifixe aus den Krankenzimmern zu entfernen. Dieser Umstand und zwei von ihr verfasste regimekritische Texte wurden ihr zum Verhängnis. Sie wurde am Aschermittwoch 1942 direkt aus dem Operationssaal von der Gestapo verhaftet und am 29. Oktober 1942 wegen „Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt. Am 30. März 1943 wurde sie hingerichtet. Wie bei den anderen Opfern des Nationalsozialismus, die aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihres Glaubens oder aus politischen Gründen durch den nationalsozialistischen Staat zu Tode gebracht wurden, wird ihre Hinrichtung heute als Ermordung bezeichnet und empfunden.[2]

Trotz kirchlichen Wunsches wurde der Leichnam nicht dem Orden übergeben. Restituta wurde, wie etwa 2700 andere Personen, anonym, in der sogenannten 40er Gruppe des Wiener Zentralfriedhofs verscharrt.[3]

Nachkriegszeit

Am 21. Juni 1998 wurde sie anlässlich eines Papstbesuches von Papst Johannes Paul II. in Wien selig gesprochen. Ihr liturgischer Gedenktag ist der 29. Oktober.

In Mödling wurde ihr zum Gedenken die westliche Hälfte der Weyprechtgasse vor dem Krankenhaus in Schwester-Maria-Restituta-Gasse umbenannt. Im Jahre 2000 wurde in Wien-Brigittenau, dem Bezirk ihrer Kindheit und Jugend, bei der Donaubrücke, Nähe U6-Station „Handelskai“, ein Maria-Restituta-Platz benannt. 2006 verlegte der Kölner Künstler Gunter Demnig in Mödling in der Sr.-Maria-Restituta-Gasse 12 einen Stolperstein.[4]

Im Hartmannspital in Wien-Margareten gibt es eine Dauerausstellung RESTITUTA-Dokumentation Glaube gegen NS-Gewalt.[5] Auch in der Abteikirche Kleinmariazell wird über ihr Leben berichtet und ihrer besonders gedacht.

Siehe auch

Literatur

  • Werner Kunzenmann: Sr. Maria Restituta Kafka. Märtyrin aus dem Widerstand. Dokumentation. Innsbruck 1998, ISBN 3-9014-5057-6 (formal falsche ISBN).
  • Evelyn Steinthaler (Hrsg.): Frauen 1938. Verfolgte – Widerständige – Mitläuferinnnen, Milena Wien 2008, ISBN 3-85286-161-6.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Onlineauftritt Franziskanerinnen von der christlichen Liebe
  2. Onlineauftritt Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes Bericht zum Todesurteil gegen Helene Kafka
  3. Evelyn Steinthaler: Sie starb für ihren Glauben, Wiener Zeitung extra, 21. Juni 2008
  4. Onlineauftritt Stadtgemeinde Mödling Aktion Stolpersteine 2006
  5. Zeitschrift Restituta-Forum Öffnungszeiten der Ausstellung

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