Retrosexualität

Retrosexualität
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Der Begriff Metrosexualität wurde 1994 erstmals vom britischen Journalisten Mark Simpson publiziert. Aus „metropolitan“ und „heterosexual“ zusammengesetzt bezeichnet er nur nebenbei eine sexuelle Orientierung und keine Sexualpräferenz, sondern einen extravaganten Lebensstil heterosexueller Männer, die angeblich keinen Wert auf Kategorisierung in ein maskulines Rollenbild legen.

Definition

Der Definition nach lassen metrosexuelle Männer auch die feminine Seite ihrer Persönlichkeit zu und zeigen nach außen hin Verhaltensweisen, die bis dato eher dem Lebensstil von Frauen oder dem Klischee des homosexuellen Mannes zugeordnet wurden.[1] Metrosexualität ist ein moderner Lebensstil, der (lediglich) von der modischen Ausrichtung nicht mehr zwischen Frau und Mann differenziert, sich aber auf Accessoires und äußere Attitüde reduziert. Der amerikanische Soziologe Robert Heasley bezeichnet Metrosexualität als eine von sechs Formen der Straight-Queer Masculinities. Er bevorzugt aber den Ausdruck stylistic straight-queerness.

Sogenannte Metrosexuelle sollen eine wichtige Zielgruppe für die Mode- und Kosmetikindustrie sein. Ihre Funktion als lukrative Marktlücke und die erheblichen Werbeanstrengungen in diesem Bereich werfen die Frage auf, inwiefern Metrosexualität ein durch Werbung künstlich hochgespielter Hype ist. Mark Simpson stellte 2006 in einem Interview kritisch fest, dass der von ihm geprägte Ausdruck metrosexual(ity), der eigentlich gesellschaftkritisch die heutige Konsumentenkultur beleuchten sollte, von einer „amerikanischen Marketing-Frau“ aufgegriffen wurde und so - ironischerweise - gerade zu einem Instrument von „Marketing-Propaganda“ geworden sei.[2]

Literatur

  • R. Heasley (2005). Crossing the Borders of Gendered Sexuality: Queer Masculinities of Straight Men. In C. Ingraham (Hrsg.), Thinking Straight (S. 109-129). New York: Routledge.
  • Michael Flocker (2004). Metrosexual - Das Handbuch für den neuen Mann. Veröffentlicht beim Heyne Verlag. ISBN 3-453-88106-0.

Fußnoten

  1. Oft wird der Begriff daher (nicht nur umgangssprachlich) so definiert, als kleide sich der betroffene (heterosexuelle) Mann wie "ein Schwuler", was gängige Klischees über männliche Homosexualität heranzitiert. Deshalb kann daran kritisiert werden, der Modebegriff trage zur Verbreitung von Vorurteilen über männliche Homosexualität und dem "Othering" von homosexuellen Männern bei.
  2. BUTT-Magazine, Nr. 16, S. 36-42; online, Aufruf: 5. Oktober 2006

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