- Reutelzug
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Der Waldteufel oder Reutelzug wurde zum Roden von Bäumen benutzt. Er wird als Zugapparat zwischen dem Fuß eines Verankerungsbaumes (der an der Wurzel dem Zug gut widerstehen kann) und einem relativ hohen Angriffspunkt des zu fällenden Baumes (der damit ein erhebliches Fußmoment an der Wurzel erfährt) eingesetzt.
Der Apparat wird im Abstand von ungefähr 30 m von dem zu fällenden Baum am Fuß eines anderen Baumes mit einer durch einen Schäkel gezogenen Seilschlinge verankert. Am Schäkel ist ein zweiarmiger Hebel gelagert, der links und rechts zwei 5 m lange Ketten am kurzen Hebelarm und damit mit großer Kraft über eine kurze Distanz ziehen kann. Am zu fällenden Baum wird in mindestens 5 m Höhe (für günstige Hebelverhältnisse) ebenfalls ein Seil befestigt welches mit einer Kette von 15 m Länge verlängert wird. Zwei Arbeiter nehmen den Hebel und stellen ihn schräg; eine der kurzen Ketten läuft vor, die andere zurück. Ein dritter Arbeiter hakt die vordere Kette in die Zugkette ein. Der Hebel wird umgeschwenkt; die eingehakte Kette zieht eine kurze Distanz. Die jetzt vorgelaufene zweite kurze Kette wird eingehakt, der Hebel erneut geschwenkt, womit die zweite Kette eingreift und zieht, die erste vorläuft. So kann wechselseitig in kurzen Stücken gezogen und der Baum niedergerissen werden.
Der moderne Nachfolger des Waldteufels ist der Seilzugapparat.
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