Automobilfabrik Hansa

Automobilfabrik Hansa
Hansa-Lloyd-Logo
Hansa-Lloyd Elektro-Lastwagen CL5 oder DL5, Bj.1923
Genussschein von Hansa-Lloyd

Die Hansa-Lloyd-Werke A.G. entstanden 1914 aus dem Zusammenschluss der Hansa Automobil Gesellschaft in Varel und der Norddeutschen Automobil und Motoren AG (NAMAG) in Bremen-Hastedt (Föhrenstraße). Sie produzierten Last- und Personenkraftwagen und wurden 1929 von Carl F. W. Borgward und Wilhelm Tecklenborg übernommen. Hansa-Lloyd ergänzte mit seinem LKW-Programm Borgwards Palette von kleinen Nutzfahrzeugen. Gleichzeitig ermöglichten die ausgedehnten Hansa-Lloyd Werksanlagen Borgward die Fertigung von Personenwagen.

1931 wurde Hansa-Lloyd liquidiert und 1939 aus dem Handelsregister gelöscht. Der Name Hansa-Lloyd wurde von Borgward und Tecklenborg noch als Markenname für Lastkraftwagen bis 1937 verwendet.

Die Bezeichnung Hansa verwendete Borgward weiterhin für Personenwagen. Als erste Modelle kamen 1933 die erfolglosen heckgetriebenen Hansa-Modelle 400 und 500 auf den Markt. Als Vorgänger galt der Kleinstwagen Goliath Pionier, dessen Verkaufszahlen nach Abschaffung der Kraftfahrzeugsteuer im April 1933 rapide sanken. Unter großem Zeitdruck musste daher der Chefkonstrukteur Herbert Scarisbrick die neue Mittelklasse 1100 und 1700 entwickeln.

Im Frühjahr 1934 debütierten die neuen Hansa-Modelle auf der Berliner Automobilausstellung. Für den Bau der neuen Modelle erwarb Borgward im März 1934 einen Teil der Hallen der Norddeutschen Waggonfabrik, im Juli 1934 ging der 1100 in Produktion und im September der 1700 (mit sechs Zylindern und 40 PS). Die Modelle bekamen großen Zuspruch, da der Preis auch noch unter dem der meisten Konkurrenten lag. Der 1100 kostete anfangs 2.750 Reichsmark, der 1700 3.250 Reichsmark. Es wurden rund 27.000 Fahrzeuge verkauft.

Von den Modellen wurden auch "Sport-Cabriolets" hergestellt, besonders herausragend ist der 1936 erschienene Hansa 1700 Sportwagen mit einer Karosserie von Hebmüller. Der Motor brachte es dank Doppelvergaser auf 46 PS und 125 km/h. Wegen des Preises von 5.000 Reichsmark wurden aber nur elf Fahrzeuge verkauft. 1937 wurden noch einige Prototypen des 1500 mit 40 PS und 125 km/h entwickelt, die aber nicht mehr in die Produktion gingen. Es wurden weiterhin die bewährten Modelle 1100 und 1700 produziert.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Hastedter Werk zum großen Teil zerstört.

Siehe auch

Literatur

  • Kurze/Neumann: 100 Jahre Automobilbau in Bremen – Die Hansa-Lloyd- und Borgward-Ära 1906 bis 1961. Bremen: Verlag Peter Kurze 2007 – ISBN 978-3-927485-51-8
  • Kurze, Peter: Spurensuche: Autoindustrie Bremen Borgward - Goliath - Lloyd. Bremen: Verlag Peter Kurze 2003 – ISBN 978-3-927485-26-6
  • Oldtimer-Markt, 12/2004, Seite 156 - 163

Weblinks


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