Rheinberg-Borth

Rheinberg-Borth

Borth ist ein Ortsteil im Norden der niederrheinischen Stadt Rheinberg. Borth bildete von 1951 bis zur kommunalen Neugliederung im Jahre 1975 eine eigenständige Gemeinde, der außerdem die Orte Wallach und Ossenberg angehörten, welche heute gleichfalls zu Rheinberg gehören.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Gebiet des Ortes gehörte ursprünglich zum Herzogtum Kleve, fiel jedoch im Rahmen der jülich-klevischer Erbstreitkeiten im Jahre 1614 an Preußen. Der seinerzeit zur Gemeinde Borth gehörende Ortsteil Ossenberg stand, nachdem die Linie der Herren von Ossenberg ohne Nachfahren geblieben waren, unter Doppelregentschaft der Herzöge von Kleve und der Grafen von Moers. Die Borther Kirche (St. Evermarus) entstand um 1300 etwa zur selben Zeit wie das Schloss Ossenberg. Das Ossenberger Schloss wurde, bis der letzte Graf Berge von Trips starb, der keinen direkten Erben mehr hatte, von ihm bewohnt. Der eigentlich Erbe des Anwesens wäre der als Autorennfahrer bekannt gewordene Wolfgang Graf Berghe von Trips gewesen, der nach einem schweren Rennunfall 1961 verstorben ist. Wolfgang Graf Berge von Trips verbrachte einige Zeit seiner Jugend auf diesem Anwesen. Heute wird das Schloss vom Grafen von Urach mit seiner Gattin bewohnt. Es finden dort wieder umfangreiche Restaurierungsarbeiten statt.

Es wurde von einem Gremium im ehrenamtlichen Einsatz die Schlosskapelle umfangreich restauriert uns somit vor dem Verfall gerettet. Heute ist diese kleine Kapelle eine beliebter Ort für Hochzeitsfeiern im Kreis Wesel. Mit einem wunderschönen Altar, der alten Orgel und vielen wertvollen alten kirchlichen Einrichtungen ist sie äußerst sehenswert.

Die ehemalige Gemeinde Borth war in den 1950er und 1960er Jahren durch das Steinsalzbergwerk eine der reichsten Gemeinden in Deutschland. Ein in dieser Zeit entstandenes Hallenbad, voll kanalisierte Ortsteile in Borth, Wallach und Ossenberg mit schönen Straßen waren das Aushängeschild der Gemeinde in den 1960er Jahren. Das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Borth, das auch die Ortsteile Wallach und Ossenberg umfasste, wurde im Rahmen der kommunalen Neugliederung mit der Stadt Rheinberg vereint.

Salzbergwerk

Das 230 Millionen Jahre alte Steinsalz in Borth und Umgebung wurde ab 1906 bergmännisch durch die Firma Deutsche Solvay-Werke erschlossen, die hier das Salzbergwerk Borth errichtete. Nach einem folgenschweren Unfall untertage mit mehreren Toten zum Beginn der Bergbautätigkeit und vielen weiteren Schwierigkeiten dauerte es noch sechszehn bzw. zwanzig Jahre bis die Schächte fertiggestellt und das Salz bergmännisch abgebaut werden konnte. Heute ist das Salzbergwerk das größte seiner Art in Europa.

Wirtschaft

In Borth ist mit esco, vormals Solvay, ein bedeutendes Salzbergbau-Unternehmen ansässig. Das Bergwerk wurde zunächst (1906) mit der Absicht der Steinkohlegewinnung, die auch bis 1926 gefördert wurde, errichtet. 1930 wird das Bergwerk endgültig auf die Gewinnung von Steinsalz ausgerichtet.

In Ossenberg besteht ein Rheinhafen, der vor allem der Verschiffung des Salzes aus dem Steinsalzbergwerk, sowie der Anlieferung von Kalksteinen (Sodaherstellung)dient. Etwa ein Kilometer außerhalb des Ortes verläuft die Trasse einer Industriebahn, die den Hafen mit dem Steinsalzbergwerk verbindet.

An den überörtlichen Straßenverkehr ist Borth durch die Bundesstraßen B 57 (Aachen-Kleve) und B 58 (Geldern–Münster) angebunden.

Nächsterreichbare Eisenbahnlinie ist die Strecke Duisburg-Xanten am Bahnhof Alpen, die über den Bahnhof Duisburg einen Anschluss an das europäische Bahnnetz gewährleistet, nächstgelegene Flughäfen sind Düsseldorf International sowie der Airport Weeze. Der nächstgelegene Bahnhof ist Wesel, sowie die Stadt Wesel, die teilweise so gar näher an Borth ist als Rheinberg

Literatur

  • Hofmann, Fritz und Pattscheck, Hans (Hrsg.): Geschichtsbuch der Gemeinde Borth. Borth 1968.

51.5916666666676.55833333333337Koordinaten: 51° 36′ N, 6° 33′ O



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