- Rieselfelder
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Rieselfelder sind Anlagen zur Reinigung von Abwässern.
Das Abwasser wird, möglichst großflächig, auf einem durchlässigen, kiesigen Bodenkörper verrieselt. Beim Durchgang im Boden werden die Inhaltsstoffe mechanisch an den Bodenteilchen festgehalten. Die so filtrierten Substanzen werden durch sessile (auf Bodenkorn aufgewachsene) Mikroorganismen biologisch abgebaut.
Mit dem Wachstum der städtischen Siedlungen und den Erkenntnissen der Hygiene wurde die Forderung nach einer Abwasserreinigung erkannt. Die Rieselfeld-Technologie war im 19. Jahrhundert eine frühe Form der Abwasserverwertung. Aufbauend auf den Forschungen Liebigs über den Stoffkreislauf wurde sie durch Sozialreformer wie Chadwick und Varrentrapp propagiert. Mit seinen Erfahrungen aus England entwarf Hobrecht eine umfangreiche Entwässerung für Berlin, das um die 1870er Jahre die drittgrößte Weltstadt war. Begünstigt wurde diese Technik auch durch die Entwicklung der Hygieneforschung durch Koch.
Pflanzenkläranlagen sind eine verwandte Methodik der Klärung. Der mit Abwasser beschickte Bodenkörper ist hier mit geeigneten, wasserliebenden Pflanzen, wie Schilf, bewachsen. Diese Anlagen können horizontal oder vertikal durchflossen sein. Vertikal durchflossene und intermittierende Anlagen eignen sich besser zur Oxidation von Stickstoffverbindungen (NH4-N zur NO3-N).
Heute bieten stillgelegte Rieselfelder zahlreichen Wat- und Wasservögeln einen relativ ungestörten Lebensraum bzw. Aufenthaltsplatz. Sehr bekannt ist beispielsweise das Europareservat Rieselfelder Münster, das neben unterschiedlichsten Dauerbewohnern auch Kranichen auf der Durchreise Unterschlupf gewährt.
Das frühere Freiburger Rieselfeld ist heute ein Stadtteil mit selbigem Namen.
Rieselfelder in Deutschland
- Braunschweiger Rieselfelder
- Rieselfeld (Berlin)
- Rieselfelder Windel Bielefeld
- Rieselfelder Dortmund
- Rieselfelder Münster
- Rieselfeld (Freiburg)
Weblinks
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