- Riesen-Gespenstheuschrecke
-
Dorngespenstschrecke Systematik Ordnung: Gespenstschrecken (Phasmatodea) Unterordnung: Verophasmatodea Familie: Phasmatidae Unterfamilie: Eurycanthinae Gattung: Eurycantha Art: Dorngespenstschrecke Wissenschaftlicher Name Eurycantha calcarata Lucas, 1869 Die Dorngespenstschrecke (Eurycantha calcarata) ist eine Art der Gespenstschrecken, die ein relativ hohes Alter erreichen kann. Sie wird häufig auch als Riesengespenstschrecke bezeichnet, was zu Verwechslungen mit der ebenso genannten Heteropteryx dilatata führt. Weiterhin wird auch noch der Name Riesendornschrecke gebraucht, welcher besser die zwar kleinere, aber nur unter diesem Trivialnamen zu findende Trachyaretaon brueckneri bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Weibchen von E. calcarata sind größer und insbesondere am Abdomen breiter als die Männchen. Sie haben einen deutlich erkennbaren Legeapparat (Ovipositor) und werden mit etwa 140 bis 150 Millimeter Länge größer als die etwa 120 Millimeter langen Männchen. Diese sind insgesamt schmaler, aber stärker sklerotisiert. Die Dornen, die beide Geschlechter am gesamten Seitenrand von Thorax und Abdomen tragen, sind leicht nach hinten gerichtet. Besonders auffällig sind die massigen Hinterschenkel der Männchen mit dem besonders großen mittleren Dorn. Die adulten Tiere können braun, schwarz oder grünlich gefärbt sein. Die Nymphen sind heller.
Vorkommen und Lebensweise
Die Dorngespenstschrecke kommt in Papua-Neuguinea, Neukaledonien, Neuguinea und auf den Salomonen vor. Sie hält sich tagsüber in Sträuchern nahe dem Boden auf und ist vorwiegend nachtaktiv. Die Männchen können sehr aggressiv werden, wenn man sie reizt. Sie stellen sich auf die Vorder- und Mittelbeine, recken die bedornten Hinterbeine dem Angreifer entgegen und klappen bei Berührung die Schienen zangenartig gegen die Schenkel, um dem Gegner die mächtigen Dornen der Schenkel in die berührenden Körperteile zu schlagen. Die Imagines können 1 bis 1,5 Jahre alt werden.
Fortpflanzung
Einige Wochen nach der Paarung beginnen die Weibchen mit der Eiablage. Dazu bohren sie ihren Hinterleib in den Boden und legen dort die etwa acht Millimeter langen und vier Millimeter breiten, 80 Milligramm schweren, braunen Eier ab. Aus diesen schlüpfen schon nach vier Monaten die 25 Millimeter langen Nymphen. Diese sind während ihrer gesamten Entwicklung wesentlich lebhafter gezeichnet als die Imagines, wobei sie eine meist helle, oft grüne bis beige, flechtenartige Zeichnung zeigen. Bei ihrer Entwicklung durchlaufen sie fünf bis sechs Häutungen und sind nach vier bis sechs Monaten adult.[1]
Haltung im Terrarium
Dorngespenstschrecken sind relativ einfach zu halten. Sie fressen sowohl die als Phasmidenfutter sehr beliebten Blätter von Brombeeren und Himbeeren, als auch die verschiedener anderer Pflanzen wie Hasel und selbst Efeublätter werden nicht verschmäht. Allerdings neigen die Dorngespenstschrecken dazu die Blätter direkt am Blattgrund abzufressen, so dass häufiger frische, beblätterte Zweige angeboten werden müssen. Da die Tiere sehr gern trinken, sollte man die Futterpflanzen täglich ausgiebig mit lauwarmem Wasser besprühen. Ein zusätzliches flaches Trinkgefäß kann ebenfalls angeboten werden, wenn sichergestellt ist, dass keine kleineren Nymphen ertrinken können. Die Männchen neigen auch untereinander zu aggressivem Verhalten. Deshalb sollte man entsprechend große Terrarien wählen oder nur wenige Tiere gemeinsam halten.
Die Art wird von der Phasmid Study Group unter der PSG Nummer 23 geführt. Außerdem wird noch eine aus Indonesien stammende Form, die zur Zeit als unbeschriebene Unterart gehandhabt wird (Eurycantha calcarata ssp.) unter der PSG Nummer 44 geführt.[2]Bilder
Weblinks
- phasmidenwelt.de - Informationen zu Eurycantha calcarata
- DahmsTierleben.de
- r-haemmerle.de
- bugsincyberspace.com (englisch)
- microcosmos.org.uk (englisch)
Referenzen
- ↑ Christoph Seiler, Sven Bradler, Rainer Koch: Phasmiden - Pflege und Zucht von Gespenstschrecken, Stabschrecken und Wandelnden Blättern im Terrarium, bede, Ruhmannsfelden 2000. ISBN 3-933646-89-8
- ↑ www.phasmida.myspecies.info - Phasmid Study Group Culture List (eng.)
Wikimedia Foundation.