Riesenbergtunnel

Riesenbergtunnel
Riesbergtunnel
Riesbergtunnel
Südportal des Riesbergtunnels
Nutzung Eisenbahntunnel
Verkehrsverbindung Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg (zweigleisig)
Ort Netze/Graste
Länge 1322 mdep1
Anzahl der Röhren 1
Querschnitt 82–90 m²
Betrieb
Betreiber DB Netz
Freigabe 1991
Lage
Riesbergtunnel (Niedersachsen)
DEC
DEC
Riesbergtunnel
Koordinaten
Nordportal 51° 35′ 8,7″ N, 9° 35′ 24,8″ O51.5857539.5902267
Südportal 51° 34′ 54,8″ N, 9° 35′ 34,7″ O51.58199.592987
p2

Der Riesbergtunnel (in der Planungs- und Bauphase auch Riesenbergtunnel[1]) ist 1.322 m langer Eisenbahntunnel der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg im niedersächsischen Landkreis Hildesheim. Die Röhre durchquert, nördlich des Fleckens Lamspringe den Riesberg und trägt daher seinen Namen[1].

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Röhre verläuft zwischen den Streckenkilometern 48,5 und 49,8.[1]

Die Trasse verläuft im Tunnel, von Nord nach Süd, zunächst gerade und geht in der Mitte des Tunnels in eine Rechtskurve über. Die Gradiente steigt von Süd nach Nord mit zunächst 12,486 Promille an; in der Mitte des Tunnels werden 6,915 Promille erreicht, die zum Südportal hin abflachen und im südlichen Voreinschnitt in ein Gefälle von 4,020 Promille übergehen. Die maximale Überdeckung liegt bei 19 m.[1] Am Südportal des Tunnels wird der höchste Punkt der Schnellfahrstrecke im Landkreis Hildesheim erreicht.

Durchörtert werden Gesteine des Oberen Muschelkalks. Aufgrund der durchgehend oberflächennahen Verlaufs waren die in der Bauzeit anstehenden Gesteine durchgehend verwittert.[1]

Geschichte

Der Tunnel wurde zwischen 1986 und 1988 errichtet. Die Röhre wurde von beiden Seiten in bergmännischer Bauweise (Neue Österreichische Tunnelbauweise) aufgefahren. Im Augst 1986 begann der Kalottenvortrieb von Norden. Aufgrund ungünstiger geologischer Verhältnisse war für die Gegenrichtung ein Ulmenstollenvortrieb geplant. Nachdem die beim Aushub des Voreinschnitts aufgefundenen geologischen Verhältnisse besser waren, als geplant, konnte ebenfalls mit einem Kalottenvortrieb begonnen werden.[1]

Insgesamt fielen rund 160.000 m³ Tunnelausbruch und 260.000 m³ Aushub für die Voreinschnitte an.[1] Diese Massen wurden auf Höhe der Baustelle der Talbrücke Kassemühle über ein Jahr lang auf Seitenkipper verladen, die durch eine Diesellok der Baureihe 218 auf der damals noch bestehenden Bahnstrecke Sehlem−Bodenburg nach Sarstedt abgefahren wurde. Das Material wurde zur Verfüllung eines Steinbruchs sowie zur Aufschüttung von Dämmen in benachbarten Baulosen verwendet[1].

Insgesamt wurden 1.700 t Stahl aufgewandt.[1] Das Baumaterial wurde auf der alten Bahnlinie aus Richtung Bad Gandersheim geliefert, die durch eine extra hergestellte Schleife nördlich von Lamspringe an die Neubaustrecke angeschlossen wurde.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Deutsche Bundesbahn, Bundesbahndirektion Hannover, Projektgruppe Hannover–Würzburg Nord der Bahnbauzentrale: Tunnelbau im Nordabschnitt der Neubaustrecke Hannover–Würzburg, Broschüre (22 Seiten), Stand: Januar 1987, S. 10

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