Rijckenborgh

Rijckenborgh

Jan van Rijckenborgh, auch: Jan Rijckenborgh, eigentlich: Jan Leene (* 16. Oktober 1896 in Haarlem, Niederlande; † 17. Juli 1968) war ein niederländischer Rosenkreuzer und zusammen mit Catharose de Petri Gründer des Lectorium Rosicrucianum.

Leben

Jan Leene kam aus einem evangelisch-reformiertem Elternhaus. Bei dem reformierten Prediger Prof. Dr. Arnold Hendrik de Hartog (1869–1938) hörte er unter anderem vom Gedankengut Jakob Böhmes und nahm dessen Idee der zwei Naturordnungen (die menschliche, gefallene und die göttliche, ursprüngliche) auf. Er und sein Bruder Zwier Willem Leene (1892–1938) traten 1924 der Rozekruizers Genootschap bei, einem niederländischen Zweig der 1909 von Max Heindel gegründeten theosophischen Rosicrucian Fellowship, dessen Leitung sie 1929 übernahmen. In dieser Zeit beschäftigten sich die Brüder mit den Texten von Helena Petrovna Blavatsky, Max Heindel und Rudolf Steiner, mit den Rosenkreuzer-Manifesten und mit den Schriften von Comenius und Paracelsus. Am Weihnachtsabend 1930 begegneten sie der jungen Catharose de Petri, mit der zusammen sie ihre spirituelle Suche fortsetzten. 1935 trennten sich die drei von der Rosicrucian Fellowship – zusammen mit einer größeren Gruppe niederländischer Mitglieder – und arbeiteten fortan selbständig weiter. Über die Haltung und die Motivation ihrer Arbeit schrieb J. v. Rijckenborgh später:

„Wir führen eine wohlerwogene, methodische Pilgerfahrt durch. Wir wollen nicht mehr sterben und wir wollen nicht leben. Wir wollen nirgends mehr gefunden werden, in keiner einzigen Sphäre dieser Naturordnung. (…) Wir haben diese Natur als eine Natur des Todes befunden. Und wir verlangten nicht danach, mit den Seligen vor dem Thron zu jauchzen; und auch nicht, danach zu eifern, diesen verfluchten Ort annehmbar zu machen, auf welche Weise auch immer. (...) Also waren wir verpflichtet, objektiv und nicht nach Anleitung von Autoritäten das Tao des Altertums zu ergründen…“

Nach dem Tod von Z. W. Leene im Jahre 1938 übernahm Frau H. Stock-Huyser an der Seite von Jan Leene die Leitung der Gruppe. Während der Kriegsjahre 1940 bis 1945 wurde die Gemeinschaft verboten, doch die Arbeit wurde im Verborgenen fortgesetzt und bereits 1946 veröffentlichte Jan van Rijckenborgh - nun erstmals unter diesem Autorennamen - das Buch Dei Gloria Intacta, das die Philosophie und die Arbeitsweise des Lectorium Rosicrucianum im Kern bereits vollständig darstellt. Der Titel des Werks entstammt der Fama Fraternitatis von J. V. Andreä und bedeutet soviel wie: „Gottes Herrlichkeit ist unantastbar“. Von nun an widmete er sich ausschließlich und ununterbrochen dem Aufbau der Internationalen Schule des Goldenen Rosenkreuzes (Lectorium Rosicrucianum) und schrieb eine große Anzahl von Ansprachen und Büchern - unter anderem kommentierte Übersetzungen der Rosenkreuzer-Manifeste und hermetischer Schriften sowie Darlegungen über wichtige Bibeltexte. Auf der Suche nach Gruppierungen, die vor unserer Zeit einen seinen Erkenntnissen entsprechenden „gnostischen“ Weg gewiesen hatten, war van Rijckenborgh unter anderem auf die Katharer und Albigenser des 12. Jahrhunderts gestoßen. 1956 begegneten er und Frau de Petri in Südfrankreich Antonin Gadal, der sich als „Hüter des katharischen Erbes“ des 20. Jahrhunderts bezeichnet, ihnen dieses (geistige) Erbe spontan übergab und damit ihre Arbeit mit einer weit in die Vergangenheit reichenden Kette von Bruderschaften und Gruppen verband.

Ab 1963 fanden in sechs aufeinander folgenden Jahren große internationale Konferenzen statt, mit denen das Lectorium Rosicrucianum seinen Standpunkt in einer von großen Veränderungen gekennzeichneten Zeit deutlich zu machen versuchte – Veranstaltungen, denen van Rijckenborgh größte Bedeutung beimaß. Er hinterließ ein Werk von etwa 40, teilweise in Zusammenarbeit mit Frau de Petri geschriebenen, Büchern, die den Weg zu einem modernen Rosenkreuzertum weisen sollen.

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