- Rimur
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Die Rima (isländ. „Reimgedicht“, Plural Rimur) ist eine seit dem 14. Jahrhundert überlieferte Art der volkstümlichen altnordischen Literatur in isländischer Sprache. Sie steht formal der Ballade, inhaltlich der Folkevise und Kaempevise nahe.
Die Gattung ist heterogen. Rimur sind epische Gedichte von 40 bis 50 vierzeiligen Strophen, von denen ca. 2.000 Bauformen tradiert sind. Sie zählen zur Skaldendichtung und tragen die typischen Anzeichen dieser Literatur wie Stabreim, Hending und Kenning. Mit dem Typus der italienischen Ballade und der französischen Romanze verbinden sie insbesondere die Vierzeiligkeit der Strophen – die Skaldendichtung weist sechs oder acht Zeilen in einer Strophe auf – sowie der Endreim und das Kreuzreimschema a–b–a–b. Sie werden meist durch eine Liebesklage eingeleitet. Die Rima ist ebenso kein Erzähllied wie die Sagas, sie wurde wie die Ballade als Tanzlied gesungen. Stoffe und Motive der Rimur entstammen dagegen der Saga-Tradition.
Bis ins 19. Jahrhundert waren die Rimur die am weitesten verbreitete Form der Volksdichtung. Während des späten romantischen Zeitalters der Nationalliteratur wurden sie vielfach neu belebt, so von Sigurður Breiðfjörð in den Núma Rimur, einer Erzählung der älteren Geschichte Roms.
Mehr als tausend erhaltene Rimur-Zyklen sind erhalten. Viele von ihnen wurden erst nach Jahrhunderte langer mündlicher Überlieferung im 18. und 19. Jahrhundert aufgezeichnet.
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