Ring Lardner Jr.

Ring Lardner Jr.

Ringgold Wilmer „Ring“ Lardner jr. (* 19. August 1915 in Chicago, Illinois; † 31. Oktober 2000 in New York) war ein US-amerikanischer Drehbuchautor. Er ist der Sohn des Schriftstellers und Sportjournalisten Ring Lardner. Sein älterer Bruder John war ebenfalls Drehbuchautor.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Nachdem Lardner jr. sein Studium in Princeton abgebrochen hatte, wurde er Reporter bein „NewYork Daily Mirror“. Er zog nach Westen um und arbeitete als Publizist für David O. Selznick. Dort lernte er auch seine spätere Ehefrau Sylvia kennen. Für Selznick arbeitete Lardner zudem als Script-Berater. Dadurch bekam er gute Eindrücke in die Arbeit eines Drehbuchautors.

Während des Spanischen Bürgerkrieges bewegte sich Lardners politische Ansicht in das linke Spektrum. Er wurde Mitglied der Kommunistischen Partei der USA und organisierte antifaschistische Demonstrationen. In den 1930er und 1940er Jahren war es für Hollywood-Studios kein Problem, Drehbuchautoren zu beschäftigen, die Anhänger des Kommunismus waren. So konnte Lardner 1943 zusammen mit Michael Kanin den Oscar für Die Frau, von der man spricht entgegennehmen. 20th Century Fox nahm ihn unter Vertrag. Lardner verdiente wöchentlich 2.000 US-$ und war damit einer der bestbezahlten Autoren seiner Zeit.

1945 wurde die Ehe mit Silvia geschieden, aus ihr stammen 2 Kinder, Peter und Ann. Schon 1946 heiratete Lardner die Schauspielerin Frances Chaney. Mit ihr hatte er ein Kind, James, sowie 2 Stiefkinder, darunter die spätere Schauspielerin Kate Lardner.

1950 wurde Lardner von der HUAC, der antikommunistischen Vereinigung des Senators McCarthy, auf die „Schwarze Liste“ gesetzt. Zudem wurde er wegen angeblicher Geringschätzung des Kongresses zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Da er auf der „Schwarzen Liste“, auf der beispielsweise auch Dalton Trumbo stand, fand Lardner keine Arbeit mehr in Hollywood, die er unter seinem Namen ausführen konnte. Er legte sich das Pseudonym „Philip Rush“ zu.

Erst zu Beginn der 1960er Jahre konnten die auf der Liste genannten Autoren, Regisseure, Schauspieler, wieder in Hollywood arbeiten. 1965 verfasste Lardner das Drehbuch zu dem Klassiker Cincinnati Kid unter seinem Namen. Der Höhepunkt seines Comebacks war der Gewinn des Oscars 1971 für M*A*S*H. Allerdings floss nur wenig von Lardners Arbeit in den Film ein.

Am 31. Oktober 2000 starb Lardner an einem Krebsleiden. Er war der letzte Überlebende der sogenannten „Hollywood 10“, ein Zusammenschluss von zehn Filmschaffenden, die die Zusammenarbeit mit der HUAC verweigerten.

Verfilmungen

Drehbuch (Kinofilme)

  • 1939: Meet Dr. Christian
  • 1940: The Courageous Dr. Christian
  • 1941: Arkansas Judge
  • 1942: Die Frau, von der man spricht, (Woman of the Year)
  • 1946: Im Geheimdienst, (Cloak and Dagger)
  • 1947: Amber, die große Kurtisane, (Forever Amber)
  • 1950: Ein Seemann ist kein Schneemann, (Swiss Tour)
  • 1965: Cincinnati Kid, (The Cincinnati Kid)
  • 1970: M*A*S*H
  • 1977: Ich bin der Größte, (The Greatest)

Drehbuch (TV-Serie)

  • 1955: Robin Hood, König der Vagabunden, (The Adventures of Robin Hood) - verschiedene Episoden der Serie
  • 1959: Die vier Gerechten, (The Four Just Men) - drei Episoden
  • 1976: M*A*S*H - verschiedene Episoden

Auszeichnungen

Literatur

Ring Lardner Jr.. The Lardners. New York: Harper & Row, 1976.

Weblinks


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