Rio Santa

Rio Santa

Der Río Santa ist ein Fluss in den südamerikanischen Anden-Kordilleren in der Ancash Region im nordwestlichen Peru.

Flusslauf

Der See Laguna Conococha auf einer Höhe von 4050 m über dem Meeresspiegel und auf 10° 7' 2" s. Br., 77° 16' 59" w. L. wird als der Quellsee des Rio Santa gesehen. Der See selbst wird durch kleine Zuflüsse aus der Cordillera Negra im Westen und der schneebedeckten Cordillera Blanca im Osten gespeist. Hauptzufluss der Laguna Conococha ist der Río Tuco, dessen Quelle in der Laguna Tuco auf 9° 56' 40" s. Br., 77° 11' 44" w. L. liegt, etwa 5.000 m über dem Meeresspiegel vor einer der Gletscherzungen des Nevado de Tuco.

Der Río Santa fließt aus der Laguna Conococha über rund 200 km in nordnordwestlicher Richtung zwischen der Cordillera Negra und der Codillera Blanca hindurch und bewässert das fruchtbare Tal Callejón de Huaylas. Dort auf 2000 m über dem Meeresspiegel schwenkt der Fluss in westliche Richtungen und zwängt sich durch die enge Schlucht des Cañon de Pato ("Entenschlucht"), bevor es schließlich das Küstengebirge durchbricht.

Während der Trockenzeit von Juni bis November trägt der Rìo Santa nur wenig zur Bewässerung, Trinkwasser- und Stromgewinnung bei. Daher wird der Fluss in mehreren Talsperren aufgestaut, um die Wasserführung sowohl in Trockenzeit und Regenzeit zu stabilisieren. Der Einzugsbereich ds Río Santa oberhalb des Wasserkraftwerks Huallanca beträgt 4.900 km², unterhalb dieses Punktes weitere 7.300 km².

Die Mündung des Río Santa nach einer Gesamtlänge von 347 km liegt auf 8° 58' 21" s. Br., 78° 38' 19" w. L. nahe der Stadt Santa, 10 km nördlich der Küstenstadt Chimbote. Im Jahr 1984 löste der Fund von Goldstaub in der Flussmündung einen begrenzten Goldrausch in der Küstenregion aus.

Städte

Über den größten Teil des Flusslaufs wird der Río Santa von einer asphaltierten Straße begleitet.

Zwischen der Laguna Conococha und der Flussmündung liegen die folgenden Städte:

  • 0 km Conococha (4.050 m über dem Meeresspiegel)
  • 62 km Recuay (3.400 m)
  • 88 km Huaraz (3.090 m)
  • 126 km Carhuaz (2.650 m)
  • 153 km Yungay (2.500 m)
  • 163 km Caraz (2.290 m)
  • 205 km Huallanca (1.820 m)
  • 215 km Yuramarca (1.420 m)
  • 343 km Santa (20 m)

Naturkatastrophen

Das Tal des Río Santa ist immer wieder von schweren Naturkatastrophen heimgesucht worden. Seit den ersten Aufzeichnungen von 1702 haben glaziale Überflutungen immer wieder für Tod und Zerstörung gesorgt.

Im Jahr 1941 zerstörte eine Flutwelle ein Drittel der Stadt Huaraz und tötete 5.000 bis 7.000 Menschen.

Im Jahr 1962 brach eine massive Lawine aus Eis und Geröll vom erloschenen Vulkan Huascaran und raste das Flusstal hinunter. Der Spiegel des Río Santa stieg um bis zu acht Metern, 3.000 bis 4.000 Menschen wurden bei der Katastrophe getötet.

Am 31. Mai 1970 wurde die Stadt Yungay mitsamt dem Großteil seiner Einwohner durch einen gewaltigen Bergsturz vollständig unter Massen von Geröll begraben, hervorgerufen durch ein schweres Erdbeben mit der Stärke 7.8 auf der Richterskala. Unterschiedlichen Quellen zufolge verloren 12 - 20.000 Menschen ihr Leben.

Verheerende Erdrutsche ("aluviones") wie diese werden die Gebirgsregion auch weiterhin bedrohen, immer dann wenn das Abbrechen von Gletscherzungen die Gletscherseen ruckartig überschwemmt und flüssiger Schlamm, Eisblöcke und große Felsbrocken die engen Bergtäler überfluten.


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