Rio de Oro

Rio de Oro

Río de Oro (nach dem gleichnamigen - üblicherweise ausgetrockneten - Fluss) ist ein umstrittenes Territorium in Westsahara.

Es stellte - mit Saguia el Hamra - eine der beiden spanischen Provinzen der Westsahara vor dem Abzug seiner Truppen durch Spanien im Jahre 1975 unter Übergabe des Territoriums an die südlichen und nördlichen Nachbarländer Marokko und Mauretanien dar.

Die Gesamtfläche betrug 184.000 km². Provinzhauptstadt war der zu spanischen Zeiten Villa Cisneros genannte Hafenort Ad-Dakhla.

Der 26. Breitengrad bildete die Nordgrenze und durch das Territorium verläuft der Wendekreis des Krebses. Die Südgrenze begann am Cabo Blanco, das eine Halbinsel bildet, auf der sich der zweitwichtigste Ort La Gouira befindet. Diese Halbinsel wurde von Mauretanien weiter besetzt, obwohl es sich aus dem übrigen Gebiet zurückzog, das es vor seiner Anerkennung des neu gegründeten Staates Demokratische Arabische Republik Sahara zwischen 1976 und 1979 von Spanien übernommen hatte.

Die Grenze zwischen den von Mauretanien und Marokko verwalteten Zonen der früheren spanischen Kolonien stellte eine Linie dar, die im Küstenbereich nördlich von Villa Cisneros oder Dakhla bei 24º nördlicher Breite begann und im Osten bis zur mauretanischen Grenze auf der Höhe des 23. Breitengrades verlief.

Der ursprüngliche Name Rio do Ouro geht auf portugiesische Kaufleute zurück, die 1442 ihre Waren gegen Goldstaub eintauschten und deshalb glaubten, hier an der Mündung des im 14. Jahrhundert in Europa bekanntgewordenen goldreichen Staates Mali unter Mansu Musa zu sein, obwohl dort nie Gold gefunden wurde, sondern erst weiter südlich in Akjoujt und im Goldland Wangara südlich des Niger. Einige historische Landkarten - so eine aus dem Jahre 1529 von Diego Ribera - weisen einen Flusslauf vom Herzen Schwarzafrikas bis zum Atlantik aus, während neuere Karten ein viel kürzeres Flussbett zeigen, das im Golf des Wadi Megeta Mersug ausläuft, obwohl eine spanische Regierungsexpedition bereits 1886 zu dem Schluss kam, dass es keinerlei Fluss gebe. Als Ursache für den Irrtum kann die lange und enge Golfform gelten, durch die erste Entdecker ihn für eine Flussmündung hielten.


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