Riodinidae

Riodinidae
Würfelfalter
Abisara echerius

Abisara echerius

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Unterordnung: Glossata
Überfamilie: Papilionoidea
Familie: Bläulinge (Lycaenidae)
Unterfamilie: Würfelfalter
Wissenschaftlicher Name
Riodininae
Grote, 1895

Die Würfelfalter (Riodininae) sind eine sehr vielfältige Unterfamilie der Bläulinge (Lycaenidae). Sie sind weltweit mit etwa 1250 Arten in 140 Gattungen verbreitet. Ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt in der Neotropis, in Nordamerika kommen nur 15 Arten vor, in Europa ist der Schlüsselblumen-Würfelfalter (Hamearis lucina) der einzige Vertreter der Unterfamilie.[1][2] Andere Arten, deren deutscher Name ebenfalls die Bezeichnung Würfelfalter enthielt, gehören zur Familie der Dickkopffalter, wie beispielsweise der Kleiner südliche Würfelfalter (Pyrgus malvoides), Rote Würfelfalter (Spialia sertorius), Schwarzbraune Würfelfalter (Pyrgus serratulae). Ob das Taxon als Unterfamilie der Bläulinge oder als eigenständige Familie geführt werden soll ist noch ungeklärt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Viele Arten der Würfelfalter haben eine lebhafte Färbung und ihre Flügelform ist innerhalb der Unterfamilie sehr unterschiedlich. Sie erinnern oft an Falter anderer Gruppen, manche sehen Augenfaltern ähnlich, leuchtend gelbe erinnern an Gelblinge (Coliadinae) und wieder andere haben Schwänzchen wie sie bei den Schwalbenschwänzen anzutreffen sind. Die Färbung reicht von gedeckten Farben, wie sie vor allem in den gemäßigten Zonen anzutreffen sind, über irisierende blaue und grüne Flügel zu nachgeahmten Tigerstreifen der Ithomiiden bis zu transparenten Flügeln.[1]

Die Unterfamilie lässt sich durch drei Autapomorphien von den übrigen Unterfamilien der Bläulinge abgrenzen. Das erste Beinpaar der Männchen, das am Prothorax entspringt, ist weniger als halb so lang, wie die Beine des Pterothorax und wird nicht zum Laufen verwendet. Die einzelnen Tarsenglieder sind miteinander verwachsen und die Prätarsen besitzen fast keine Klauen. Dieses Merkmal findet sich zwar auch bei anderen Bläulingen und auch bei den Edelfaltern, aber bei diesen sind die Beine deutlich länger. Die Sinneshärchen an den Tarsen der weiblichen Vorderbeine sind in einer Gruppe angeordnet. Bei den übrigen Taxa der Papilionoidea finden sich diese in paarweise angeordneten Gruppen. Die dritte Autapomorphie begründet sich durch das Fehlen der hinteren Fortsätze (Apohysen) der weiblichen Genitalien. Dieses Merkmal findet sich aber auch bei einigen Arten der Unterfamilie der Poritiinae.

Ursprünglich wurden die Eigenständigkeit der Würfelfalter anhand der markanten Verlängerung der männlichen Hüften (Coxae) der Vorderbeine begründet, dieses Merkmal wurde aber sowohl bei einigen Arten der Poritiinae, als auch bei manchen der Curetinae nachgewiesen, wohingegen die Gattungen Styx und Corrachia der Würfelfalter dieses Merkmal nur sehr schwach ausgeprägt aufweisen.

Die Eier sind relativ unterschiedlich geformt, viele sind abgeflacht und haben die Form einer Kuppel oder eines Turbans, sind aber wie bei den Bläulingen üblich strukturiert. Die Raupen sind meist behaart, die der Arten die gemeinsam mit Ameisen leben sind aber in der Regel unbehaart. Zu den Nahrungspflanzen zählen insgesamt mehr als 40 verschiedene Pflanzenfamilien. Mindestens eine Art ernährt sich räuberisch von Pflanzenläusen (Sternorrhyncha).

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b Thomas C. Emmel: Wunderbare und geheimnisvolle Welt der Schmetterlinge. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh und Berlin 1976, ISBN 3-570-00893-2, S. 87. 
  2. Riodininae. Fauna Europaea. Abgerufen am 29.12.2007.

Literatur

  • N. P. Kristensen: Lepidoptera, Moths and Butterflies, 1: Evolution, Systematics, and Biogeography. Handbuch der Zoologie 4 (35) S. 284, Walter de Gruyter. Berlin, New York 2003, ISBN 3-11-015704-7
  • Malcolm J. Scoble: The Lepidoptera: Form, Function and Diversity. S. 314 Oxford University Press 1995, ISBN 978-0-198-54952-9

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Riodinidae — Taxobox name = Riodinidae image width = 240px image caption = Duke of Burgundy Hamearis lucina regnum = Animalia phylum = Arthropoda classis = Insecta ordo = Lepidoptera subordo = Ditrysia infraordo = Rhopalocera superfamilia = Papilionoidea… …   Wikipedia

  • Riodinidae — Riodinidae …   Wikipédia en Français

  • riodinidae — ri·o·din·i·dae …   English syllables

  • riodinidae — ˌrīəˈdinəˌdē noun plural Usage: capitalized Etymology: New Latin, from Riodina, type genus + idae : a family of small or medium sized often brightly colored butterflies having metallic spots on the wings and the first pair of legs reduced in the… …   Useful english dictionary

  • List of butterflies of India (Riodinidae) — The family Riodinidae or Metalmarks are a family of small Old and New world butterflies. The common name refers to the bright, metallic spots marking the wings of many of its members. In India they are better referred to as the family of Punches… …   Wikipedia

  • Список бабочек Индии (Riodinidae) — В данный список включены бабочки семейства Риодиниды (Riodinidae), распространенные в Индии. Это семейство пёстрых бабочек (отчего получили название Панч и Джуди (Punches and Judies), от Панч, Пульчинелла, Петрушка) в границах Индии представлено… …   Википедия

  • List of butterflies of North America (Riodinidae) — Back to the main page.ubfamily Riodininae: Metalmarks* Little Metalmark, Calephelis virginiensis * Northern Metalmark, Calephelis borealis * Swamp Metalmark, Calephelis mutica * Fatal Metalmark, Calephelis nemesis * Rounded Metalmark, Calephelis… …   Wikipedia

  • Dodona egeon — Orange Punch Scientific classification Kingdom: Animalia Phylum …   Wikipedia

  • Dodona eugenes — Punch Scientific classification Kingdom: Animalia Phylum …   Wikipedia

  • Dodona henrici — White Punch Scientific classification Kingdom: Animalia Phylum: Arthropoda Class: Insecta …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”