Riot Girl

Riot Girl

Riot Grrrl (auch Riot Grrl oder Riot Girl; von englisch riot = Aufruhr und girl = Mädchen) bezeichnet eine Anfang der 1990er Jahre in der US-amerikanischen Hardcore-Punk-Szene, ursprünglich vor allem in Olympia (Washington), entstandene feministische subkulturelle Bewegung. Einerseits wurde auf die starke Überzahl männlicher Musiker und deren Dominanz in der Musikszene, andererseits auch als typisch männlich empfundene Bestandteile von Bühnenshows reagiert.

Kathleen Hanna, eine der frühen und eine der prominentesten Vertreterin der Bewegung und lange Zeit Mitglied der Bands Bikini Kill und Le Tigre, formulierte sowohl in Texten als auch in Interviews feministische Anliegen. Kathleen Hanna begann mit Ausstellungen und einer Galerie; sie wurde zu Beginn durch Benefizveranstaltungen von Nirvana unterstützt.

Thematisiert werden im Rahmen der Riot-Grrrl-Bewegung neben Gleichberechtigung und künstlerischer Verwirklichung von Frauen und Männern die Selbstverwaltung von Künstlerinnen und Künstlern und die Schaffung von alternativen Produktions- und Vertriebsstrukturen. All-Girl-Bands schossen aus dem Boden, kamen auf den Labels von Freunden unter und schrieben eine Fülle von Fanzines.

Vertreterinnen waren Babes In Toyland, Bikini Kill, Hole, Le Tigre, Bratmobile, Sleater-Kinney, Jack Off Jill, Excuse 17, Mecca Normal, Tribe 8, L7 und Team Dresch.

Der Slogan der Bewegung lautete Revolution Girl Style Now!.

Die Widerstandsstrategien vieler riot grrrls zeichnen sich durch Kommunikationsguerilla-Taktiken und Überzeichnungen aus. Damit wird versucht, die Bedeutungen dessen, was als „weiblich“ und „normal“ gilt, aufzudecken und durch Verschiebungen anzugreifen.

Fortgesetzt wird die Bewegung heute unter anderem mit den Ladyfesten.

Literatur

  • Joanne Gottlieb, Gayle Wald: Smells Like Teen Spirit. Riot Grrrls, Revolution und Frauen im Independent Rock. In: Cornelia Eichhorn, Sabine Grimm (Hrsg.): Gender Killer. Texte zu Feminismus und Politik. ID-Archiv, Berlin/Amsterdam 1994, ISBN 3-89408-041-8, S. 167–189.
  • Sabine Tietjen: Girlies – eine lachende Revolte? In: Elfriede Czurda (Hrsg.): Mädchen Muster. Mustermädchen. Konkursbuchverlag, Tübingen 1996, S. 120–134.
  • Andrea Juno: Angry Women – Die weibliche Seite der Avantgarde. Hannibal, St. Andrä-Wördern 1997, ISBN 3-85445-134-2.
  • Anette Baldauf, Katharina Weingartner (Hrsg.): Lips. Tits. Hits. Power? Popkultur und Feminismus. Folio, Wien 1998, ISBN 3-85256-077-2.
  • Anette Baldauf: Feminismus und Popkultur. In: Chantal Mouffe, Jürgen Trinks (Hrsg.): Feministische Perspektiven. Turia und Kant, Wien 2001, ISBN 3-85132-283-5.
  • Anja Bierbaum, Kathja Kailer: Girlism – zwischen subversivem Potenzial und kulturindustrieller Vereinnahmung. Logos, Berlin 2002, ISBN 3-8325-0072-3.
  • Mark Andersen, Mark Jenkins: Dance of Days: Two Decades of Punk in the Nation's Capital. Akashic, New York 2003, ISBN 1-888451-44-0.
  • Melanie Groß: Von riot grrrls, Cyberfeminismus und Kommunikationsguerilla – Postfeministische Strategien. In: Widersprüche. Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich. Heft 87, März 2003, Kleine, Bielefeld, ISSN 0721-8834, S. 81–91.

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