Robert James Ritchie

Robert James Ritchie
Kid Rock mit Kellie Pickler, 2008

Kid Rock (* 17. Januar 1971 in Romeo, Michigan als Robert James Ritchie) ist ein US-amerikanischer Musiker, der Southern Rock mit Hip-Hop-Elementen verbindet.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Kid Rock (2007)
Kid Rock beim Konzert in der Aviano Air Base, Italien

Robert James Ritchie wuchs in Romeo in der Nähe von Detroit auf. Er beschäftigte sich mit der Hip-Hop-Kultur, insbesondere dem Breakdance. Besonderen Einfluss übten die Beastie Boys aus, die damals eine der bedeutendsten weißen Hip-Hop-Gruppen waren und gleichzeitig sehr früh mit der Verbindung von Rock und Hip-Hop experimentierten. 1988 nahm Ritchie seine ersten Demos auf, die ihm die Möglichkeit eröffneten, als Vorband für Boogie Down Productions zu spielen. Dieser Auftritt überzeugte Jive Records, sein Debütalbum Grits Sandwiches for Breakfast zu veröffentlichen. Nach einer Tournee mit Too Short und Ice Cube löste das Label den Vertrag jedoch wieder auf. Ritchie zog nach Brooklyn, New York und unterschrieb einen Vertrag mit dem kleinen Label Continuum Records. 1993 erschien das zweite Album The Polyfuze Method, das stärker vom Rock beeinflusst war. Ein Jahr später erschien die EP Fire It Up auf dem Kid-Rock-eigenen Continuum-Records-Imprint Top Dog.

Im Jahr 1996 zog Kid Rock wieder nach Detroit, wo das dritte Album Early Mornin’ Stoned Pimp erschien. Zu dieser Zeit bildete sich mit Twisted Brown Trucker eine Background-Band um den Rapper Joseph „Joe C.“ Calleja. Weitere Mitglieder waren die Gitarristen Kenny Olson und Jason Krause, Keyboarder Jimmy Bones, Schlagzeugerin Stefanie Eulinberg, DJ Uncle Kracker und die Sängerinnen Misty Love und Shirley Hayden. Das Label Atlantic Records entschied sich angesichts der beginnenden Nu-Metal-Welle, Kid Rock einen Plattenvertrag anzubieten. Das Album Devil Without a Cause erschien im August 1998. Weder das Album noch die erste Single Welcome 2 the Party konnten große Aufmerksamkeit erregen, erst die zweite Single Bawitdaba wurde, unterstützt von einer umfangreichen Werbekampagne des Labels und dem Interesse des Musiksenders MTV, ein größerer Erfolg. Das Album erreichte bald Platzierungen unter den Top-5 der US-amerikanischen Charts und wurde sieben Mal mit Platin ausgezeichnet. 1999 spielte er auf dem Woodstock III. Ein Jahr später erschien mit The History of Rock ein Album mit alten Stücken und einigen wenigen neuen. Devil Without a Cause verkaufte sich allein in den Vereinigten Staaten mehr als elf Millionen mal. Die Nachfolgealben The History of Rock und Cocky wurden in den USA je mehr als zwei Millionen Mal verkauft.[1]

In Europa wurde er vor allem wegen einer Beziehung mit Pamela Anderson bekannt. Die im Juli 2006 geschlossene Ehe wurde bereits im November wieder geschieden. Er hatte Gastauftritte bei den Simpsons, sowie bei CSI:NY wo er sich selbst spielte. Er spielt zudem in den Filmen Biker Boyz und Joe Dreck mit. Auf dem Jubiläumsalbum Vicious Cycle zum 30-jährigen Bestehen der Band Lynyrd Skynyrd von 2003 ist er in dem Remake von Gimme Back My Bullets zu hören. 2004 spielte Kid Rock zusammen mit der kanadischen Band Nickelback den Elton-John-Klassiker Saturday Night’s Alright (For Fighting) für den Soundtrack des Films Drei Engel für Charlie neu ein. 2006 spielte er zusammen mit Nickelback und ZZ Top bei den Billboard Music Awards 2006 das ZZ-Top-Stück Tush.

Einen ganz besonderen Erfolg hatte Kid Rock 2008 in den deutschsprachigen Ländern. Auf dem Album Rock N Roll Jesus (2007) war der Titel All Summer Long enthalten. Dieser ist eine Mischung aus Werewolves of London von Warren Zevon und Sweet Home Alabama von Lynyrd Skynyrd mit neuem Text[2]. Ursprünglich war das Lied nicht für eine eigenständige Veröffentlichung vorgesehen; es wurde aber so oft im Radio gespielt, dass man sich doch dazu entschied, es im Juni 2008 als Single herauszubringen. Bereits in der Woche vor Erscheinen der Single-CD verkaufte sich das Lied als digitaler Download so oft, dass es auf Platz 4 in Deutschland einstieg, die bis dahin höchste Platzierung eines reinen Downloadtitels[3]. In Österreich stieg das Lied in derselben Woche bereits auf Platz 1 ein. Dort ist es die erste Single, die nur durch Downloadverkäufe die Spitzenposition erreichen konnte. Kurz darauf konnte diese sich auch in Deutschland und der Schweiz auf Rang 1 platzieren. In der Folge wurde das Lied in ganz Europa populär und erreichte unter anderem Platz 1 in Großbritannien und stieg in die Top 30 der USA ein. Von dem Erfolg konnte auch das Album Rock N Roll Jesus profitieren.

Auszeichnungen

2009

  • Echo in der Kategorie Hit des Jahres (All Summer Long)

Diskografie

Alben

  • 1990: Grits Sandwiches for Breakfast
  • 1992: Back from the Dead
  • 1993: The Polyfuze Method
  • 1994: Fire It Up (EP)
  • 1996: Early Morning Stoned Pimp
  • 1998: Devil Without a Cause
  • 2000: The History of Rock
  • 2001: Cocky
  • 2003: Kid Rock
  • 2006: Live Trucker
  • 2007: Rock N Roll Jesus

Singles

  • 1990: Yo-Da Lin in the Valley
  • 1992: Sheets to the Wind (What’s My Name)
  • 1992: Back From the Dead
  • 1992: U Don’t Know Me
  • 1996: Early Mornin’ Stoned Pimp
  • 1998: Bawitdaba
  • 1998: Cowboy
  • 1999: Only God Knows Why
  • 2000: I Am the Bullgod
  • 2000: American Bad Ass
  • 2002: Forever
  • 2002: Lonely Road of Faith
  • 2002: You Never Met a Mother… Quite Like Me
  • 2002: Picture
  • 2002: What I Learned out on the Road
  • 2003: Hard Night for Sarah
  • 2004: Feel Like Makin’ Love
  • 2004: Jackson, Mississippi
  • 2004: Cold and Empty
  • 2004: Son of Detroit
  • 2007: So Hott
  • 2007: Amen
  • 2008: All Summer Long
  • 2008: Roll On

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mitteilung der RIAA vom 4. Dezember 2002: Rock of Ages
  2. Ein Song und seine Geschichte, Bayern 3
  3. Media Control Pressemitteilung
  4. Der Song Picture wurde für die Single mit Allison Moorer aufgenommen, die ursprüngliche Albumversion, die auch von den Radiostationen bevorzugt wurde, war ein Duett mit Sheryl Crow (Joel Whitburn's Top Pop Singles 1955-2006, Billboard Press)



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