- Robert von Puttkamer
-
Robert Viktor von Puttkamer (* 5. Mai 1828 in Frankfurt (Oder); † 15. März 1900 auf Gut Karzin bei Stolp in Pommern) war ein preußischer Staatsmann.
Puttkamer, der dem pomoranischen Adelsgeschlecht der Puttkamers angehörte, studierte Rechtswissenschaften und trat nach Abschluss des Studiums 1854 in den Staatsdienst. Von 1860 bis 1866 war er Landrat im Landkreis Demmin. In dieser Funktion erwarb er das persönliche Vertrauen Ottos von Bismarck, der ihn 1866 als vortragenden Rat in das neu geschaffene Bundeskanzleramt berief, bevor er 1871 Regierungspräsident in Gumbinnen wurde. Ab 1874 versah er dieses Amt in Metz.
Von 1873 bis 1891 war Puttkamer Mitglied des Reichstags, wo er sich den Deutschkonservativen anschloss.
1877 übernahm er die Funktion des Oberpräsidenten von Schlesien, bevor er am 14. Juli 1879 preußischer Kultusminister wurde. In dieser Funktion trug er zur Entschärfung des Kulturkampfs zwischen dem Reich und der katholischen Kirche bei. Mit Erlass vom 21. Januar 1880 führte er in den Schulen Preußens die vereinfachte deutsche Rechtschreibung ein. Am 18. Juni 1881 wurde Puttkamer preußischer Innenminister. Mit dem 11. Oktober 1881 wurde er Vizepräsident des preußischen Staatsministeriums. In diesen Funktionen bemühte er sich vor allem, liberale Beamte aus dem Staatsdienst zu entfernen und durch konservative zu ersetzen. Zudem setzte er die Sozialistengesetze streng um, was ihm die Gegnerschaft linker und liberaler Kräfte einbrachte. Unter Kaiser Friedrich III. erfolgte am 8. Juni 1888 seine Entlassung.
Puttkamer wurde dann Domherr zu Merseburg, ab 1889 Mitglied des Preußischen Herrenhauses und von 1891 bis 1899 Oberpräsident der Provinz Pommern.
Literatur
- Gustav Seeber (Hrsg): Gestalten der Bismarckzeit. - Berlin (Ost) : Akademie-Verl., 1978, 355-377
- Wolfgang Neugebauer: Puttkamer, Robert Viktor von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, S. 20 f.
PND: Datensatz zu Robert Viktor von Puttkamer bei der DNB – Keine Treffer im DNB-OPAC, 27. März 2008 Altenstein | Ladenberg | Eichhorn | Schwerin-Putzar | Rodbertus | Ladenberg | Raumer | Bethmann-Hollweg | Mühler | Falk | Puttkamer | Goßler | Zedlitz-Trützschler | Bosse | Studt | Holle | Trott zu Solz | Schmidt-Ott | Hoffmann | Haenisch | Becker | Boelitz | Becker | Grimme | Kähler | Rust
Karl Heinrich Ludwig von Ingersleben (1815–1816) | Johann August Sack (1816–1831) | Moritz Haubold von Schönberg (1831–1835) | Wilhelm Friedrich Fürchtegott von Bonin (1835–1852) | Ernst Senfft von Pilsach (1852–1866) | Ferdinand von Münchhausen (1867–1882) | Ulrich von Behr-Negendank (1883–1891) | Robert Viktor von Puttkamer (1891–1899) | Helmuth Freiherr von Maltzahn (1900–1911) | Wilhelm von Waldow (1911–1917) | Hermann Freiherr von Ziller (1917–1918) | Georg Michaelis (1918–1919) | Julius Lippmann (1919–1930) | Carl von Halfern (1930–1933) | Franz Schwede (1935–1945)
Personendaten NAME Puttkamer, Robert Viktor von KURZBESCHREIBUNG preußischer Staatsmann GEBURTSDATUM 5. Mai 1828 GEBURTSORT Frankfurt (Oder) STERBEDATUM 15. März 1900 STERBEORT Gut Karzin, Pommern
Wikimedia Foundation.