Rodney George Laver

Rodney George Laver
Rod Laver
Skulptur von Rod Laver vor der Rod Laver Arena in Melbourne
Nationalität: Australien Australien
Geburtstag: 9. August 1938
Geburtsort: Rockhampton, Australien
Größe: 172 cm
Gewicht: 68 kg
1. Profisaison: 1962
Rücktritt: 1975
Spielhand: Links
Preisgeld: 1.564.213 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 392–99
Karrieretitel: 40
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel: 11
Australian Open S (1960, 1962, 1969)
French Open S (1962, 1969)
Wimbledon S (1961, 1962, 1968, 1969)
US Open S (1962, 1969)
Doppel
Karrierebilanz: 230–77
Karrieretitel: 28
Letzte Aktualisierung der Infobox: 10. Februar 2009


Rodney George Laver, bekannt als Rod Laver (* 9. August 1938 in Rockhampton, Australien), ist ein ehemaliger australischer Tennisspieler.

Laver, der zwischen 1963 und 1967 als professioneller Tennisspieler nicht an Grand-Slam Turnieren teilnehmen durfte, war 1962 der zweite Spieler nach Donald Budge, der alle vier Turniere dieser Serie in einer Saison gewinnen konnte und ist der einzige Spieler in der Tennisgeschichte dem dieser Erfolg noch ein zweites Mal in seiner Karriere gelang (1969). Insbesondere durch diese Erfolge gilt Laver als einer der besten Spieler der späten 50er und 60er Jahre und als einer der besten Spieler aller Zeiten.

In seiner 23 Jahre umspannenden Karriere gewann Laver insgesamt wohl mehr als 160 Einzeltitel, von denen allerdings nur 39 in der offiziellen ATP-Statistik geführt werden, darunter 11 Grand-Slam Turniere im Einzel und 6 Titel dieser Kategorie im Doppel.

Inhaltsverzeichnis

Tenniskarriere

Rod Laver wurde im August 1938 geboren, etwa einen Monat vor dem historischen Grand-Slam Gewinn durch Donald Budge. Schon als Jugendspieler machte Laver erfolgreich auf sich aufmerksam, indem er im Alter von 17 Jahren 1956 die US-Junior Championship gewinnen konnte. Es dauerte drei Jahre bis er auch auf der Erwachsenentour erste große Erfolge verzeichnen konnte, nach seiner Finalteilnahme in Wimbledon 1959, aber endgültig durch den Sieg bei den Australian Open 1960 im Einzel als auch im Doppel wurde er zu den besten Spielern in seinem Sport gezählt. Diesen Eindruck konnte er im weiteren Verlauf der Saison 1960 weiter bestätigen, als er erneut in Wimbledon und auch bei den US Open das Finale erreichte, allerdings beide Spiele verlor. In der Saison 1961 folgten drei weitere Finalteilnahmen bei Grand-Slam Turnieren, wobei Laver diesmal in Australien und erneut in Flushing Meadows unterlegen war, in Wimbledon bei seinem dritten Finaleinzug in Folge aber erstmals das Turnier gewinnen konnte.

Die Saison 1962 sollte die mit Abstand beste Saison in Lavers bisheriger Tenniskarriere werden. Insgesamt 21 Turniersiege waren am Ende der Saison in Lavers Statistik verzeichnet, darunter Siege bei allen vier Grand-Slam Turnieren, womit Laver 24 Jahre nach Don Budge der zweite Spieler wurde dem der Gewinn des Grand-Slams gelang. Die größte Schwierigkeit offenbarte sich Laver dabei in Roland Garros, wo er im Turnierverlauf drei Spiele hintereinander über die volle Distanz von fünf Sätzen gezwungen wurde. Im Finale gegen Roy Emerson konnte er noch einen deutlichen 0-2 Satzrückstand drehen.

Rekord-Grand-Slam-Sieger im Herrentennis (Einzel)
Rang Tennisspieler Anzahl
1. Vereinigte Staaten Pete Sampras 14
2. Schweiz Roger Federer 13
3. Australien Roy Emerson 12
4. Schweden Björn Borg 11
Australien Rod Laver 11
6. Vereinigte Staaten Bill Tilden 10
Stand: 8. September 2008

Nach dem Gewinn des Grand-Slams entschied sich Laver 1963 für einen Wechsel auf die Profitour, was unter anderem auch zur Folge hatte, dass er bis zum Beginn der Open Ära 1968 nicht mehr an Grand-Slam Turnieren teilnehmen durfte. Viele Experten gehen davon aus, dass Laver heute wesentlich mehr Grand-Slam Turniersiege in seiner Statistik vorweisen könnte, wenn er weiterhin an der Amateur-Tour teilgenommen hätte. In den folgenden Jahren lieferte sich Laver viele sehenswerte Matches mit den Stars der Profitour insbesondere seinem Landsmann Ken Rosewall, sowie dem Amerikaner Pancho Gonzales, der die Profitour in den letzten Jahren dominiert hatte. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten in Duellen mit diesen Spielern konnte Laver bald auch auf der Profitour große Erfolge feiern und unter anderem die U.S. Pro Singles fünfmal gewinnen.

Im Jahr 1968 durften erstmals wieder Profispieler an den Grand-Slam Turnieren teilnehmen und Laver spielte sich bereits in dieser ersten Saison der Open-Ära in die Turnierfinals in Wimbledon und Roland Garros. Bei den French Open musste er sich Ken Rosewall geschlagen geben, doch in Wimbledon schlug er seinen Landsmann Tony Roche und sicherte sich damit seinen dritten Wimbledon-Titel. 1969 gelang Laver der zweite Grand-Slam Gewinn seiner Karriere, im historischen Rückblick noch wertvoller als der erste Erfolg, da er nun auch die Rivalen aus der Profitourzeit überwinden musste. In den folgenden Jahren konnte Laver weiter regelmäßig Turniersiege vorweisen, weitere Erfolge bei den Grand-Slam Turnieren blieben allerdings aus. Nach der Einführung der offiziellen Tennisweltrangliste im Jahr 1973 konnte sich Laver bis auf Platz 3 dieser Liste vorspielen und blieb bis 1975 unter den besten zehn Spielern der Weltrangliste.

1973 führte Laver die australische Mannschaft zum fünften Mal in seiner Karriere zum Sieg beim Davis Cup. Zuvor hatte er seine Mannschaft von 1959 bis 1962 bereits viermal in Folge zum Sieg geführt.

Im Jahr 1981 wurde Rod Laver in die Hall of Fame des internationalen Tennissports aufgenommen.

Im Jahr 2000 wurde die Rod Laver Arena in Melbourne nach ihm benannt. Die Rod Laver Arena ist der Center Court bei den Australian Open.

Grand-Slam Erfolge

Siege (11)

Jahr     Turnier                 Finalgegner            Finalergebnis
1960     Australian Open         Neale Fraser           5-7, 3-6, 6-3, 8-6, 8-6
1961     Wimbledon               Chuck McKinley         6-3, 6-1, 6-4
1962     Australian Open         Roy Emerson            8-6, 0-6, 6-4, 6-4
         French Open             Roy Emerson            3-6, 2-6, 6-3, 9-7, 6-2
         Wimbledon               Marty Mulligan         6-2, 6-2, 6-1
         US Open                 Roy Emerson            6-2, 6-4, 5-7, 6-4
1968     Wimbledon               Tony Roche             6-3, 6-4, 6-2
1969     Australian Open         Andres Gimano          6-3, 6-4, 7-5
         French Open             Ken Rosewall           6-4, 6-3, 6-4
         Wimbledon               John Newcombe          6-4, 5-7, 6-4, 6-4
         US Open                 Tony Roche             7-9, 6-1, 6-2, 6-2

Finalniederlagen (6)

Jahr     Turnier                 Finalgegner            Finalergebnis
1959     Wimbledon               Alex Olmedo            6-4, 6-3, 6-4
1960     Wimbledon               Neale Fraser           6-4, 3-6, 9-7, 7-5 
         US Open                 Neale Fraser           6-4, 6-4, 9-7
1961     Australian Open         Roy Emerson            1-6, 6-3, 7-5, 6-4 
         US Open                 Roy Emerson            7-5, 6-3, 6-2
1968     French Open             Ken Rosewall           6-3, 6-1, 2-6, 6-2
Grand-Slam-Sieger im Tennis
Jahr Nationalität(en) Name(n) Wettbewerb
1938 the United Statesthe United States Don Budge Herren-Einzel
1951 AustraliaAustralia/AustraliaAustralia Frank Sedgman, Ken McGregor Herren-Doppel
1953 the United Statesthe United States Maureen Connolly Damen-Einzel
1962 AustraliaAustralia Rod Laver Herren-Einzel
1963 AustraliaAustralia/AustraliaAustralia Margaret Smith Court, Ken Fletcher Mixed
1969 AustraliaAustralia Rod Laver Herren-Einzel
1970 AustraliaAustralia Margaret Smith Court Damen-Einzel
1984 the United Statesthe United States/the United Statesthe United States Martina Navrátilová, Pam Shriver Damen-Doppel
1988 GermanyGermany Steffi Graf Damen-Einzel (Golden Slam)

Weblinks


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